Wiesbaden | Gastauftritt beim Serienmeister

Am kommenden Samstag treten die Rhine River Rhinos zur kürzesten Auswärtsfahrt der aktuellen Spielzeit an. Für die Dickhäuter geht es am 17. Spieltag der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga zum Hessen-Derby nach Wetzlar, wo die Dickhäuter auf den Tabellenzweiten, aktuellen Deutschen Meister und Ligaprimus RSV Lahn-Dill treffen.

Nach der vermeidbaren Pleite der Rhinos in Zwickau und dem schweren Auswärtsspiel beim Serienmeister vor der Brust, gibt sich der Manager der Rhinos, Mirko Manager, geerdet: „Diese Spiele zeigen dem Trainer und mir, wer im Team echten Charakter besitzt. Wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die zum Großteil aus Nationalspielern besteht, kannst du als Athlet wachsen und reifen. Dafür musst du aber dein ganzes Können in die Waagschale werfen, dich an deinen Gegenspielern reiben und in jeder Sekunde des Spiels den Kopf oben behalten. Dass der große RSV schlagbar ist, haben die Liga und auch wir gesehen. Beide Teams sind in Hessen verwurzelt, was uns aber nicht dazu animieren wird, dem RSV für seine bekannte Gastfreundschaft einen Blumenstrauß zu überreichen und der Heimmannschaft zwei einfache und schön verpackte Punkte zu überlassen.“

Wiesbadens Matthias Güntner (links) schließt gegen Paralympicssieger Brian Bell ab. // Fotocredit: Steffie Wunderl

Dass sich die Rhinos jedoch Strecken müssen, um dem aktuellen Pokalsieger ein Bein zu stellen, verrät ein Blick auf das Hinspiel. Der schnelle Spielrhythmus der Gäste brachte die Kurstädter im November letzten Jahres im ersten und zweiten Viertel nicht aus dem Konzept. In „Run-and-Gun-Marnier“ duellierten sich die beiden Mannschaften auf Augenhöhe. Mit fairen Mitteln, insbesondere in der ersten Halbzeit (9 Fouls in Summe), boten sich die Rhein- und Lahnstädter die Stirn und rollten mit einer 4-Punkte-Differenz in die Kabine (26:30). Erst in der zweiten Halbzeit verloren Amacher & Co. den Faden und überließen dem RSV das Spiel, das die Mittelhessen am Schluss mit 79:56 klar für sich entscheiden konnten.

Treffsicherste Akteure im Dress der Wetzlarer sind Paralympics-Sieger Brian Bell (16,2 Punkte pro Spiel | 4,5 Klassifizierungspunkte), sein amerikanischer Landsmann und RSV-Kapitän Michael Paye (3,0 | 17,1 Pkt.), der deutsche Nationalspieler Thomas Böhme (3,0 | 17,4 Pkt.) sowie der japanische Scharfschütze Hiroaki Kozai (3,5 | 16,0 Pkt.). Ergänzt wird das Quartett von Nationalspieler (Jan Haller 2,0 | 3,5 Pkt.), dem Schweizer Philpp Häfeli (4,0 | 3,1 Pkt.) und den deutschen Lowpointern Annabel Breuer (1,0) und Christopher Huber (1,0) sowie Marco Hopps ehemaligen Schützling aus gemeinsamen Heidelberger Tagen, Nico Dreimüller (2,0).

Für den Wiesbadener Dirigenten an der Seitenlinie wird der Auftritt seiner Schützlinge nicht nur zum Charaktertest, sondern auch ein Warmrollen für das letzte Heimspiel eine Woche später gegen die Köln 99ers, was Marc Hopp mit hochgezogener Augenbraue untermalt: „Natürlich bin ich gedanklich immer beim aktuellen Spiel. Dennoch muss sich jeder Spieler immer wieder aufs Neue empfehlen. Für das nächste Match, für die nächste Saison, fürs nächste Training und eventuell die Nationalmannschaft. In Wetzlar werden wir nur bestehen, wenn wir 100% über 40 Minuten abrufen, kämpfen und an die erste Halbzeit des Hinspiels anknüpfen. Ich freu mich auf ein interessantes Spiel an der Lahn.“

Die Partie der Rhine River Rhinos beim RSV Lahn-Dill findet am Samstag, den 24.02.2018, um 19:30 Uhr, in der August-Bebel-Sporthalle (Dammstraße 64, 35576 Wetzlar) statt.

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