72:45 über Trier sorgt für Erfolg in der Halbfinalserie | Titelverteidiger RSV Lahn-Dill hat am Samstagabend in eigener Halle das Ticket für die Playoff-Finalserie um den Titel 2016 gelöst und trifft dort auf den großen Herausforderer RSB Thuringia Bulls.
Ausschlaggebend für den Einzug in die Endspiele war ein ebenso souveräner wie deutlicher 72:45 (15:11/41:25/59:35)-Erfolg über den Halbfinalgegner Doneck Dolphins Trier. Nach dem Erfolg in Spiel eins an der Mosel sorgte der Heimsieg damit für das 2:0 und das vorzeitige Ende der „best-of-three“ Serie.
Spiel zwei der Halbfinalserie in Wetzlar war dabei bereits das fünfte Aufeinandertreffen der beiden Ligarivalen in dieser Spielzeit. Wie viermal zuvor rollte auch am Samstagabend vor rund 1.050 Zuschauer in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle der zwölfmalige Titelträger aus Mittelhessen als Sieger vom Parkett, der wie im Hinspiel die Basis für diesen Erfolg durch eine sehr starke Verteidigungsleistung legte.
Triers gefürchteter Scharfschütze Dirk Passiwan, der bereits im Hinspiel deutlich in seinem Aktionsradius eingeschränkt werden konnte, erzielte an der Lahn zwar 16 Punkte, war aber bis 27. Spielminute mit sechs Zählern nicht der entscheidende Offensivfaktor auf dem Spielfeld. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie jedoch längst entschieden, auch wenn der Gast aus Rheinland-Pfalz mit viel Moral bis in die letzten Spielminuten einer für ihn nun beendeten Saison agierte.
Zuvor war es Kapitän Michael Paye, der mit drei Korberfolgen binnen der ersten 90 Sekunden für einen Blitzstart der Hausherren sorgte. Doch über 9:9 nach einem Dreier der Lettin Diana Dadzite (7.) blieb die Partie bis weit in das zweite Spielviertel hinein zunächst ein Duell auf Augenhöhe. Doch nach dem 23:19 (15.) durch den dritten Passiwan-Korberfolg nahm der RSV Lahn-Dill das Heft in der Folge in die Hand, packte in der Verteidigung noch energischer zu und vollstreckte in der Offensive hochprozentig.
Dies war in dieser Phase vor allem ein Verdienst von Joe Bestwick, der vor den Augen seines eigens angereisten Nationaltrainers Haj Bahia, mit seiner Physis vor allem in der Reboundarbeit für klare Verhältnisse unter dem eigenen Korb sorgte. Mit einem Drei-Punkte-Spiel von Thomas Böhme und sich anschließenden Körben Nummer zwei bis vier des britischen Centers gelang den Wetzlarer Rollis so ein 14:0-Lauf zum 37:19 (18.), den auf der Gegenseite erst der niederländische Nationalspieler Mattijs Bellers stoppen konnte.
Angespornt von der eigenen Leistung vor der Halbzeitsirene kamen die Hausherren dann auch mit der Entschlossenheit, die Partie sofort zu entscheiden, aus der Kabine zurück auf das Feld. Kapitän Paye, Urgestein Köhler und letztendlich Felix Schell zum 51:25 (25.) sorgten so im dritten Viertel nicht nur für einen weiteren 10:0-Lauf, sondern auch für die frühe Entscheidung in dieser zweiten Halbfinalbegegnung der „best-of-three“ Serie, die damit auf ihr vorzeitiges Ende zusteuerte.
Erst jetzt ließ im Angesicht der komfortablen Führung die bis dato exzellente Verteidigungsleistung des RSV etwas nach, was Liga-Korbschützenkönig Dirk Passiwan mit gewonnenem Freiraum bekannt eiskalt ausnutzte. Auf Seiten der Gastgeber avancierte der scheidende US-Nationalspieler Steve Serio zum Schlüsselspieler mit 21 Punkten, zwölf Rebounds und acht Assists. Als der 28-jährige New Yorker 1:45 Minute vor der Schlusssirene unter lautstarken „Steve Serio“ Rufen und tosendem Beifall ausgewechselt wurde, durfte er sich einer ganz starken Leistung bewusst sein.
Entscheidend aber auch die klare Lufthoheit des RSV Lahn-Dill, der die wichtige Reboundquote mit 49:28 eindeutig für sich entschied und auch aus dem Feld deutlich hochprozentiger traf, als der durch die gute Verteidigungsarbeit deutlich eingeschränkte Gast von der Mosel, der in Dirk Passiwan und Center Bellers seine besten Akteure hatte. „Wir haben heute sehr solide agiert, müssen uns aber für
die Finalserie noch einmal deutlich steigern“, war auch RSV-Trainer Nicolai Zeltinger nicht unzufrieden, sah aber auch noch deutlichen Spielraum nach oben für die Neuauflage der dramatischen Vorjahrs-Finalserie gegen die Thuringia Bulls. Diese wiederum setzten sich im Duell der EuroLeague-Enttäuschten klar mit 93:62 gegen die BG Baskets Hamburg durch und beendeten damit ebenfalls die Halbfinalserie vorzeitig.
Nun kommt es nach dem Final Four um den DRS-Pokal am Samstag, den 9. April zum ersten von maximal drei Endspielen um den Titel 2016. Um 19:30 Uhr empfängt der RSV Lahn-Dill dabei seinen Herausforderer aus Thüringen in den eigenen vier Wänden, ehe die Serie eine Woche später vor die Tore der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt wechselt.
Lahn-Dill: Steve Serio (21), Joe Bestwick (16), Michael Paye (16), Thomas Böhme (8), Dirk Köhler (7), Felix Schell (4), Annabel Breuer, Nico Dreimüller, Jan Haller, Christopher Huber, Björn Lohmann, Marco Zwerger (n.e.).
Trier: Dirk Passiwan (16), Mattijs Bellers (12), Diana Dadzite (11/1 Dreier), Frank de Jong (4), Edgaras Chiaplinskas (2), Tracey Ferguson, Martin Koltes.
PM: RSV Lhn-Dill