Hannover: United bekommt Kodal und Poggenwisch nicht in den Griff

Bei den RBC Köln 99ers tut sich Hannover United in der Defense schwer. Aber auch vorn läuft es noch nicht rund. Das Team spielt sich die Würfe besser heraus als zuletzt, hat dennoch nur eine Quote von 41 Prozent. Nächste Woche geht’s für Hannover United im Pokal nach Bayreuth.

Das lief für Hannover United nicht nach Plan bei den RBC Köln 99ers. Erst musste die Mannschaft von Coach Martin Kluck vier Ausfälle verkraften. Jan Gans, Vanessa Erskine, Clarence McCarthy-Grogan (krankheitsbedingt) und Sören Seebold (Hannover United II) saßen nicht im Bus nach NRW. Dann ging dem Team nach teils sehr guten ersten 15 Minuten der Rhythmus verloren. Mit nur sieben Spielern verlor United in Köln knapp mit 66:69. “Klar hat das Fehlen weh getan. Das ist für uns aber keine Entschuldigung”, sagte der Australier Shaun Norris. “Wir sind alle professionelle Sportler und in der Lage, 40 Minuten durchzuspielen und hätten unseren Job besser erledigen können.”

Am Ende ärgerte sich das Teamwork allem auch darüber, dass es wieder zu viele Chancen liegen gelassen hat. “Die Art und Weise, wie wir in der Offense gespielt haben, war viel besser als gegen Lahn-Dill. Bei den gut herausgespielten Würfen, die wir uns genommen haben, müssen wir normalerweise mehr als 70 Punkte machen”, sagte Spielmacher Jan Haller. “Mit einer Wurfquote von 41 Prozent wird es in der Bundesliga sehr, sehr schwer, Spiele zu gewinnen.”

Und doch war das Finale in Köln nochmal spannend, weil United plötzlich die Dreier rausholte. Bulut Kodal hatte 57 Sekunden vor Schluss die Führung mit einem Freiwurf auf neun Punkte ausgebaut. Dann knallten Shaun Norris und zweimal Jan Haller neun Punkte für die Gäste durch die Reuse. Kodal und Thomas Reier trafen für Köln von der Linie. Mit drei Punkten Rückstand ging United in den letzten Angriff, sieben Sekunden noch auf der Uhr. Der Ball landete beim Australier Norris, der den Versuch zum späten Ausgleich, der die Verlängerung bedeutet hätte, an den Ring warf.

Der Start ins Spiel sah gar nicht so schlecht aus. Zunächst hatte United sich den Quoten-Frust der letzten Wochen von der Seele geworfen. Zu Beginn des zweiten Viertels traf Alexander Budde zum 29:17 (13. Minute). Weil sich in der Folge aber immer wieder Fehler einschlichen – hier ein schlechter Pass, da ein Spielzug nicht bis zum Ende durchgespielt, dann wieder ein Ball zu schnell verlegt – schrumpfte der Vorsprung bis zur Halbzeit auf drei Punkte (35:32) dahin.

Vor allem Center-Riese Bulut Kodal, der laut Gameplan in der Defensive besonders viel Aufmerksamkeit bekommen sollte, und 99ers-Zugang Robin Poggenwisch, der vor einem halben Jahr noch im EuroCup-Finale mit Dinamo Lab Banco di Sardegna Sassari den Kürzeren gegen United gezogen hatte, machten Hannover das Leben schwer. “Über die Defense müssen wir diesmal reden, weil wir es den Kölnern vielfach zu einfach gemacht haben, inside zu scoren. Bulut Kodal hat uns oft weh getan, gerade am Anfang”, sagte Haller, mit 24 Punkten Topscorer bei Hannover United.

Durch die Niederlage und den Sieg der RBB München Iguanas ist Hannover United auf Platz sechs abgerutscht. Der Rückstand auf die Doneck Dolphins Trier, nächster Heimgegner von United am 9. Dezember, auf Playoff-Rang vier beträgt vier Punkte. Allerdings hat Hannover auch zwei Spiele weniger absolviert als München und Trier und ein Spiel Rückstand auf den Dritten Wiesbaden. Am kommenden Wochenende steht das DRS-Pokal-Achtelfinale an. Hannover United ist am Sonntag (14 Uhr) beim ungeschlagenen Zweitliga-Tabellenführer RSV Bayreuth zu Gast. Hannover United II spielt zeitgleich in der United Arena gegen die Doneck Dolphins Trier.

RBC Köln 99ers: Bulut Kodal (24 Punkte), Robin Poggenwisch (19/ein Dreier), Thomas Reier (16), Umut Akbay (6), Alexander Kaiser (4), Bo Bruckmann, Matthias Heimbach, Mustafa Korkmaz, Asael Shabo, Tommie Lee Gray (n.E.), Timo Buergenthal (n.E.), Sean-Joel Schröder (n.E.).

Hannover United: Jan Haller (24 Punkte/2 Dreier), Alexander Budde (16), Thomas McHugh (12), Shaun Noris (7/1), Jan Sadler (5/1), Tobias Hell (2), Oliver Jantz.

PM: Hannover United | Foto: Bennet Binder

Leave a Reply