Wetzlar: Hessenderby beschert den bisher höchsten Saisonerfolg

87:26-Kantersieg über Schlusslicht Skywheelers aus Frankfurt | Das ersten Hessenderby der Spielzeit hat dem RSV Lahn-Dill am Samstagabend in der Buderus Arena Wetzlar den bisher höchsten Saisonsieg beschert. Gegen Tabellenschlusslicht ING Skywheelers kam der RBBL-Tabellenführer zu einem 87:26-Kantersieg (30:2/48:12/67:16), bei dem die beiden deutschen Nationalspieler Thomas Böhme und Matthias Güntner mit jeweils 21 Punkten die offensiven Bestmarken setzen.„Wir haben vor der Partie viel über das letzte Duell gegen Frankfurt gesprochen, bei dem wir unserer Favoritenrolle damals nur hauchdünn gerecht werden konnten“, blickte RSV-Cheftrainerin Janet Zeltinger in der Pressekonferenz nach Spielende noch einmal zurück in den Januar des Sportjahres 2023: „Dies wollten wir diesmal definitiv besser machen, mehr Kontrolle und Intensität in die Partie bringen und der Begegnung von Beginn an unseren Stempel aufdrücken“.Und dies taten die Wetzlarer Hausherren mit dem Hochball in eindrucksvoller Form. Als Thomas Böhme in der dritten Spielminute einen Dreier zum frühen 7:0 in die Skywheelers-Reuse einschweben ließ, war dies erst der Startschuss zu einem Auftaktviertel, das dominanter kaum verlaufen hätte können. Aus einer druckvollen Verteidigung heraus mit schnellen Kombinationen agierend, war es zu Beginn immer wieder Center Matthias Güntner, den seine Mittelspieler suchten. Und der 25-Jährige spulte seinen Part mit einer Trefferquote von 70 Prozent und 15 Punkten in den ersten zehn Spielminuten souverän wie ein Schweizer Uhrwerk ab.Auf der Gegenseite gelang offensiv nicht viel, lediglich Neuzugang Tim van Ramsdonk war es vorbehalten im ersten Viertel einen einzigen Korb für seine Farben zu erzielen, während die Turnover-Quote bei den Gästen bis auf 13 Ballverluste bis zur Halbzeit anwuchs. Erst nach dem 32:2 (11.) für die Mittelhessen kamen die Skywheelers etwas besser ins Spiel und selbst zu erfolgreichen Abschlüssen durch den Ex-Wetzlarer Marian Kind oder die Zwillingsbrüder Sven und Tim Diedrich. Am 48:12-Halbzeitstand und der Tatsache, dass die Partie des achten Spieltages lange vor der offiziellen Schlusssirene entschieden war, konnte aber auch dieser Fakt wenig ändern.Und so wurde der Abend in der Buderus Arena Wetzlar für die Gäste aus der Mainmetropole zu einem bitteren Auftritt, denn die Viertel drei und vier gingen ebenfalls überdeutlich an die Gäste, die zwar ihren Offensivdrang nach dem Seitenwechsel etwas drosselten, dafür aber auf fast alle Akteure verteilten. So konnten auch Neuzugang Tomas Klein, Lokalmatador Mark Beissert oder Lowpointer Jannik Blair mit zusammen sehenswerten 15 Punkten ihren offensiven Anteil beisteuern. Nicht mit dabei diesmal der ehemalige iranische Junioren-Nationalspieler Peyman Mizan und US-Nationalspielerin Rose Hollermann, die nahezu zeitglich in Santiago de Chile über Gold bei den ParaPan American Games jubelen konnte. Zusammen mit den US-Girls bezwang sie im Finale Kanada und sicherte sich so ein direktes Ticket für die Paralympischen Spiele im kommenden Jahr in Paris.Sichtlich angespornt vom über 12.000 Kilometer entfernten Triumph ihrer Teamkollegin, steuerten die Protagonisten in der Buderus Arena über 56:12 (23.) durch Mendel Op den Orth und 72:18 (32.) durch dessen niederländischen Landsmann Quinten Zantinge auf den späteren Kantersieg zu. Dessen Deutlichkeit unterstrichen am Ende auch die statistischen Daten, die den RSV am Ende bei einer guten Trefferquote von knapp 57 Prozent sahen, eine Rebound-Dominanz von 45 zu 29 für die Gastgeber attestierten und mit 28 Assists und zwölf Steals die Spielfreude in der Offensive und die Aggressivität in der Verteidigung an diesem Abend belegten.Mit diesem Erfolg verteidigte der RSV Lahn-Dill im Fernduell mit den Thuringia Bulls die Tabellenführung in der RBBL, während die Verfolger aus Hannover und Wiesbaden etwas überraschend Federn lassen mussten. Für die Wetzlarer war es die perfekte Vorbereitung auf das zweite Hessenderby in Folge, wenn die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger am 10. Dezember in der Landeshauptstadt Wiesbaden antreten muss. Zuvor steht für den RBBL-Primus aber zunächst das Pokal-Achtelfinale am kommenden Samstag beim Zweitligisten RSC Tirol im österreichischen Wörgl auf dem Programm.Lahn-Dill: Thomas Böhme (21/1), Matthias Güntner (21), Mendel Op den Orth (13), Reo Fujimoto (11/1), Mark Beissert (6), Quinten Zantinge (6), Tomas Klein (5), Jannik Blair (4), Catharina Weiß.Frankfurt: Tim Diedrich (8), Sven Diedrich (4), Marian Kind (4), Thilo Prünte (4), Tim van Ransdonk (4), Skahpoor Surkhabi (2), Carsten Crombach, Fabian Gail, Anna-Lena Hennig, Christoph Spitz, Jakob Theis.

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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