Interview mit Dennis Nohl: “Dieses Spiel ist das wichtigste der Saison”

Vor dem RBBL1-Kellerduell am kommenden Wochenende zwischen den BG Baskets Hamburg und den Hot Rolling Bears Essen an der Waterkant, haben wir den Headcoach der Bears, Dennis Nohl, zu einem kurzen Interview gebeten. Im Gespräch mit uns spricht der U25-Nationaltrainer der Damen über seine persönliche Gefühlslage nach acht Niederlagen in Serie, die sportliche Entwicklung im Ruhrgebiet und Spaß-Drills im Training.

 

Dennis, acht Spiele und acht Niederlagen stehen für deine Mannschaft zu Buche. Hand aufs Herz: Wie fühlt sich ein Trainer resp. du in solch einer Situation?

Es ist ja nicht so, dass ich in die Saison mit unrealistischen Erwartungen gestartet bin.  Es war absolut zu erwarten, dass wir im Kampf um den Klassenerhalt mit vielen Niederlagen gegen starke Gegner rechnen mussten.  Als Trainer ist es meine Hauptaufgabe, die Mannschaft stetig besser zu machen, um sie bestmöglich auf die entscheidenden Aufgaben vorzubereiten.  Natürlich ist es für mich eine große Herausforderung, das wusste ich aber vorher, und man kann zu jedem Zeitpunkt 100% von mir erwarten.

 

Was hast du persönlich die letzten Wochen gelernt und für dich mitgenommen als Mensch und Coach?

Als Coach habe ich vor allem mitgenommen, in kleinen Etappen zu arbeiten, um Stück für Stück Kleinziele umzusetzen. Als Mensch freue ich mich immer darüber, mit vielen unterschiedlichen Menschen auf und neben dem Feld zu arbeiten.

 

Was unternimmst du, um dein Kollektiv bei Laune bzw. motiviert zu halten?

Ich richte immer wieder den Fokus auf die Tabelle und auf die BG Baskets Hamburg. Jeder, der mich kennt, weiß auch, dass ich immer ein paar Spaß-Drills habe und somit immer wieder versuche, bei jedem Einzelnen die Motivation erneut anzuheizen.

 

Wenn du deine persönliche (sportliche) Erwartungshaltung vor Saisonbeginn mit dem aktuellen Status quo vergleichst. Wo gibt es für dich die größten Abweichungen?

Der Status quo weicht insofern von der Erwartung ab, dass wir durch die WM-Verschiebung nicht alle Verpflichtungen tätigen konnten, die ich wollte.

 

Welche Entwicklungen in Essen stimmen dich in Hinblick auf die sportliche und strukturelle Zukunft des Vereins positiv?

Der Standort hat ein großes Einzugsgebiet, Potenzial ist also vorhanden. Sportlich werde ich vollen Einsatz zeigen und das Beste aus dem Team herauskitzeln. Was das Strukturelle betrifft bin ich der falsche Ansprechpartner.

 

Am 8. Januar steigt das Kellerduell in Hamburg. Was dürfen die HRB-Fans von deiner Mannschaft im hohen Norden erwarten?

Dieses Spiel ist das wichtigste der Saison. Ich erwarte maximalen Ehrgeiz und die absolut richtige Einstellung von meiner Mannschaft.

 

Du hast zuletzt mit Seb Wolk, Sebastian Gillsch und Dirk Paßiwan deine B-Lizenz gemacht. Glückwunsch dazu. Wie war der Lehrgang? Kannst du den Fans einen kleinen Einblick geben?

Zuallererst muss meine Hausarbeit noch positiv bewertet werden, daher bitte ich um Geduld mit den Glückwünschen (grinst). Die Stimmung bei uns vier Teilnehmern war sehr gut, wir kennen uns und respektieren uns schon lange

 

Und wie war der Input des Ex-GB-Coaches Haj Bhania? Was konntest du bzw. ihr mitnehmen?

Mit Haj aus Großbritannien hatten wir die großartige Möglichkeit einen Trainer und seine Arbeitsweisen kennenzulernen, der sowohl Juniorenteams ausbildet als auch den Weltmeisterschaftstitel mit den Senioren feiern konnte. Mehr Erfahrung und Know-how kannst du als Coach kaum erwarten.

 

In den letzten Wochen hatte deine bessere Hälfte Lena keine Planungssicherheit was das Team Germany und die WM betrifft. Jetzt herrscht Klarheit, dass sie – eine Nominierung durch den Bundestrainer vorausgesetzt – in Dubai spielen kann. Wie würdest du die zurückliegende Hängepartie beschreiben wollen? Wie hast du Lena geholfen? Und wie sah es in dir und hinter eurer Wohnungstür aus?

Diese Unsicherheit ist sowohl für die Lebensplanung als auch finanziell eine bescheidene Situation. Ich gebe ihr allen Rückhalt, den sie braucht, um diese Farce zu meistern.

 

Dennis, vielen Dank für dein Zeit und für die kommenden Wochen nur das Beste.

 

Interview: Martin Schenk | Foto: Steffie Wunderl

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