Wetzlar: Hessenderby mit sportlicher Brisanz und persönlicher Note

Rhinos aus Wiesbaden empfang RSV Lahn-Dill im Playoff-Kampf

Trotz der fünften Jahreszeit am Rhein steht aus sportlicher Sicht die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden am Sonntag ganz im Zeichen des Derbys zwischen den Rhine River Rhinos und dem RSV Lahn-Dill. Im Duell der beiden hessischen Topclubs geht es um den für die Playoffs wichtigen Platz zwei in der RBBL-Hauptrunde und viele Emotionen aufgrund der personell engen Bande zwischen die befreundeten Clubs. Hochball zur Partie des 16. Spieltages ist am Sonntag um 15:00 Uhr im Wiesbadener Stadtteil Klarenthal, in den das Hessenderby aufgrund des Fastnachtsumzugs rund um die zunächst vorgesehene Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit verlegt worden ist.

Die Hausherren möchten eine bisher starke Saison mit einem weiteren Highlight krönen und die Chance wahren im Abschlussklassement noch am RSV Lahn-Dill vorbeiziehen zu können. Hierzu benötigen die Rhinos, die das Hinspiel in der Buderus Arena knapp mit 66:72 verloren, bei aktuell vier Punkten Rückstand neben einem Erfolg am Sonntag mit mindestens sieben Punkten Differenz auch die Schützenhilfe der Thuringia Bulls, die am vorletzten Spieltag auf die Wetzlarer treffen. Für das Team aus der hessischen Landeshauptstadt könnte die Saison 2024/2025 damit zur erfolgreichsten der Vereinsgeschichte werden, haben sich die Nashörner doch bereits erstmals für das Final Four im Deutschen Pokal Ende März in Frankfurt qualifiziert.

Bereits das Hinspiel war ein packendes Duell, das stets auf Augenhöhe die Zuschauer in der Buderus Arena begeisterte. Damals erwischten die Mittelhessen einen Fehlstart, lagen schnell 4:10 (5.) zurück, kämpften sich dann mannschaftlich geschlossen zurück, um im vierten Viertel beim 66:56 die Vorentscheidung zu erzwingen. Wie spannend die Partie aber bis in die Schlussminute verlief, zeigt auch, dass keines der Spielviertel mit mehr als vier Punkten Differenz an einen der beiden Kontrahenten ging.

Neben dieser sportlich reizvollen Herausforderung besitzt das Duell zwischen den beiden hessischen Städten aber auch eine nicht zu kleine emotionale Note. So trugen RSV-Topscorer Matthias Güntner und auf Wiesbadener Seite Nationalspieler Nico Dreimüller, Spielertrainer Michael Paye und Assistant-Coach Christopher Huber viele Jahre das Trikot des jeweils anderen Clubs. Somit wird die Partie am Sonntag in der Sporthalle Klarenthal insbesondere für die genannten vier Personen, ganz unabhängig von der sportlichen Brisanz, auch persönlich keine alltägliche Begegnung.

Neben dem genannten Rhinos-Trio müssen die Augen der RSV-Defensive am Sonntag aber auch auf den britischen Weltmeister Jim Palmer, den offensiv-gefährlichen Iraner Mojtaba Kamali, den Ex-Frankfurter Tim Diedrich oder den Japaner Kei Akita gerichtet sein, will man am Rhein den Konkurrenten auf Distanz halten. Vor allem in den heimischen vier Wänden spielten die Rhinos zuletzt ihre Stärke voll aus und schickten die direkte Konkurrenz aus Hannover und Münsterland mit einer Niederlage auf die Heimreise.

Für den RSV Lahn-Dill, der sich im Februar gegen Bayreuth, Trier und Hamburg zurück in die Erfolgsspur gekämpft hat, ist das Duell gegen die Wiesbadener der Auftakt in einen März, der es mit Duellen gegen die Rhinos, Thüringen und Münsterland zum Abschluss der RBBL-Hauptrunde in sich hat und mit dem Final Four um den Deutschen Pokal Ende des Monats sogar die erste Titelentscheidung der laufenden Saison bereithält.

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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