Mit einer beeindruckenden Teamleistung hat die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen im ersten Spiel bei der Europameisterschaft in Sarajevo ihren ersten Erfolg eingefahren. Angeführt von Topscorerin Mareike Miller bezwang das Team von Trainer Josef Jaglowski Gegner Frankreich überdeutlich.
Die Französinnen, jüngstes Team im Starterfeld der europäischen Titelkämpfe, hatten beim 89:17(26:7, 48:10, 73:12)-Erfolg der deutschen Mannschaft zu keiner Zeit eine Antwort auf das auf Tempo und konsequente Arbeit in der Defense ausgerichtete deutsche Spiel. Gleich zehn Mal schaffte es die Mannschaft von Trainer Frederic Roeland nicht, innerhalb der vorgeschrieben 24 Sekunden einen Korbversuch anzubringen. Team Germany dagegen war von Beginn an hochkonzentriert und sorgte mit Punkten von Mareike Miller, Lisa Bergenthal und Annika Sonnleiter zum Ende des ersten Viertel mit 26:7 früh für klare Verhältnisse.
Das Team von Neu-Trainer Josef Jaglowski setzte auch im zweiten Viertel sein effektives Spiel konsequent fort. Während die deutschen Spielerinnen den Französinnen kaum Raum für einfache Würfe boten und nur drei Punkte zuließen, brachten Miller und ihre Mitspielerinnen mit sehenswerten Kombinationen und Würfen aus der Halbdistanz den Ball immer wieder im gegnerischen Korb unter. Die Folge war eine klare 48:10-Führung zur Halbzeit, die Team Germany im weiteren Spielverlauf noch ausbauten konnte. Mit 25:2 und 16:5 gingen auch das dritte und vierte Viertel an die deutschen Korbjägerinnen. In dieser Phase waren es vor allem Lena Knippelmeyer und EM Debütantin Roli-Ann Neubauer, die Punkte auf das Scoreboard brachten. Auch Svenja Erni steuerte sehenswerte Korbpunkte zum Endergebnis von 89:17 bei. Bemerkenswert: 42 Punkten kamen von der Bank und unterstreichen die geschlossen Teamleistung der deutschen Damen.
Mit Miller, Knippelmeyer und Neubauer trafen aus deutscher Sicht drei Spielerinnen zweistellig. Im französischen Team waren Lucie Nolet und Lousie Dookun mit jeweils fünf Punkten am erfolgreichsten.
Mit dem hohen Spielergebnis, vor allem aber mit der Art und Weise wie der Erfolg gegen die jungen Französinnen zustande kam, lässt das in Teilen neuformierte deutsche Team optimistisch auf die weiteren Spiele blicken. Was der Sieg am Ende wert ist, wird sich schon im nächsten Spiel gegen Großbritannien zeigen.
“Meine Mannschaft hat alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und was ich von ihnen sehen wollte”, freut sich Bundestrainer Josef Jaglowski über den gelungenen Auftakterfolg. “Es war eine tolle Teamleistung”, ergänzt der 69-Jährige.
“Das war für uns ein wichtiger und guter Einstand ins Turnier”, bilanziert Kapitänin Catharina Weiß. “Morgen gegen Großbritannien wird es aber ein ganz anderes Spiel.”
Deutschland spielt gegen Großbritannien – Frankreich erwartet Spanien
Nach dem gelungenen Einstand trifft die deutsche Mannschaft am Sonntag (12.10., 14.30 Uhr) auf die Britinnen, die ihr erstes Spiel gegen Spanien mit 47:18 gewinnen konnten.
Frankreichs spielt am Sonntag (12.10., 12.00 Uhr) gegen Spanien um die letzte Chance auf das Halbfinale.
Frankreich
Louise Dookun (5 Punkte), Lucie Nolet (5), Maria Ernest-Augustin (4), Eva David (3), Loeiza Vari Le Poux, Lisa Clary-Galibert, Ann-Sophie Rubler, Marion Dijoux, Charlène Coatantiec, Maude Pruvost (n.e.), Camile Debard (n.e.).
Deutschland
Mareike Miller (21 Punkte, Nürnberg Falcons), Roli-Ann Neubauer (12, Alba Berlin), Lisa Bergenthal (10, RBC Köln 99ers), Lena Knippelmeyer (10, RSC Osnabrück), Annika Sonnleitner (9, RBB München Iguanas), Svenja Mayer (7, Nürnberg Falcons), Svenja Erni (6, Doneck Dolphins Trier), Marie Kier (6, RSB Thuringia Bulls), Verena Meyer (4, Nürnberg Falcons), Lilly Sellak (2, Nürnberg Falcons ), Catharina Weiß (2, Econy Gran Canaria), Anne Patzwald (ASD Briantea 84).
PM: DRS | Foto: Steffie Wunderl