Die Rhine River Rhinos gewinnen mit 71:43 (15:20 | 19:6 | 16:10 | 21:7) gegen die BG Baskets Hamburg. Damit holen die Dickhäuter nach komplett verschlafenem Start mit einem absoluten Arbeitssieg zwei wichtige Punkte zum Jahresausklang.
Die Rhinozerosse starten mit einem kompletten Blackout ins Spiel gegen hellwache HSV-Rollstuhlbasketballer. In dreieinhalb Minuten kassieren die Hausherren einen 0:12-Lauf der Gäste, auf den sie einfach keine Antwort finden. Jim Palmer erlöst sein Team mit den ersten Punkten, doch die Aufholjagd beginnt nur zäh. Immer wieder bleiben wichtige Punkte liegen, bis Kapitänin Arinn Young so langsam den Turbo einlegt. 15:20 nach zehn Minuten.
Es dauert weitere drei Minuten des zweiten Viertels bevor es natürlich die Kanadierin ist, die mit zwei sicher versenkten Freiwürfen für den Ausgleich sorgt. Insgesamt 30 Punkte soll Young in diesem Spiel für ihre Mannschaft einnetzen und damit einmal mehr untermauern, warum sie zu den stärksten Spielerinnen der Welt zählt. Während die Dickhäuter immer mehr ins Spiel kommen, tun sich die Gäste zunehmend schwerer den eigenen Aufwind zu halten. Lediglich sechs Punkte in zehn Minuten gelingen den BG Baskets dank kontinuierlich hart arbeitender Defense der Rhinos. Es ist Mojtaba Kamali, der in diesem Viertel gegen seine ehemaligen Mitspieler glänzt und sein Team bis zur Halbzeit zur ersten soliden Führung schießt. 34:26 nach zwanzig Minuten.
Nach der Pause gelingt es den Hausherren weiter an das eigene Spiel anzuknüpfen und die eigenen Stärken weiter deutlich auszuspielen. Gekonnt spielen sie sich Punkt um Punkt heraus, bauen den Vorsprung aus und zeigen den Fans im heimischen Rhinos Dome wie Rhinos Basketball gespielt wird. Mit 50:36 geht es ins letzte Viertel.
Mit den letzten zehn Minuten setzen die Rhinozerosse dem Spiel dann das Sahnehäubchen auf. Während die Nordlichter weiter straucheln, lassen die Wiesbadener Rollstuhlbasketballer nicht nach. Bedingt bleiben zwar auch immer wieder unnötig Punkte liegen, dem am Ende deutlichen Ergebnis tut das allerdings wenig Abbruch. So können die Rhine River Rhinos sich selbst und vor allem die Fans in Klarenthal mit einem 71:43-Sieg beschenken.
In der Weihnachtspause gilt es nun, die Energiereserven aufzuladen und an den kleinen Feinheiten zu arbeiten, denn gleich zum Jahresbeginn wartet mit den RSB Thuringia Bulls ein starker Gegner auf die Dickhäuter, bei dem jede Unkonzentriertheit meist sofort bestraft wird.
Für die Rhinos spielten und punkteten: Arinn Young (30 Punkte), Mojtaba Kamali (12), Gijs Even (10), Chayse Wolf (8), Louis Hardouin (5), Jim Palmer (4), Nicola Damiano (2) und Christopher Huber.
Die Stimmen zum Spiel:
Christopher Huber: „Nach einem verschlafenen Start haben wir unsere Linie gefunden und guten Rhinos Basketball gespielt. Damit haben wir dieses Jahr gut abgeschlossen und freuen uns auf die Weihnachtspause, um danach mit aufgeladenen Akkus anzugreifen.“
Headcoach Lucas Warburton: „Wir sind wirklich langsam mit einem 0:12-Rückstand in die Partie gestartet. Dennoch war ich immer zuversichtlich, dass wenn wir so spielen wie ich weiß, dass wir es können, den Sieg holen können. In der zweiten Hälfte haben wir dann angefangen den Ball gut in der Offense zu bewegen und unsere Intensität hat sich wirklich gesteigert. Das hat das Ergebnis gewendet und ich freue mich darüber mit einem guten Abschluss in die Weihnachtspause zu gehen.“
Teammanager Marvin Malsy: „Nach einem holprigen Start konnten wir heute das Spiel sicher fürs und entscheiden. Im 2. Viertel haben wir den Schalter umgelegt und unser Spiel durchgezogen. Besonders Arinn Young, unsere Kapitänin, hat heute gezeigt warum sie in der Liga als gefährliche Schützin bekannt ist. Ich hoffe, das Team kann die freien Tage nutzen um stärker in die Rückrunde zurückzukehren.“
Geschäftsführer Mirko Korder: „Nach dem letzten Spiel der Hinrunde verabschieden sich die Rhinos in die Weihnachtspause, aus diesem Anlass gibts heute mal ein etwas umfangreicheres Statement von mir. Zunächst möchten wir uns bei dieser Gelegenheit bei unseren Sportlern, dem Team um das Team herum, den Volunteers, den Fans, unseren Kooperationspartnern und natürlich unseren Sponsoren für die unermüdliche, großartige Unterstützung sowie die Leidenschaft für unsere Sache Herzlich bedanken. Obwohl mit Ugur Toprak und Kaan Kemal Safak aufgrund von nicht enden wollenden Visabeantragungsproblematiken, die so weit gehen, dass wir uns aktuell im Remonstrationsverfahren befinden, gleich zwei unserer geplanten Leistungsträger für den Kader 22/23 fehlten, freuen wir uns sehr darüber, dass unsere Mannschaft zusammengerückt ist und trotz allem auf einem guten Weg ist das Saisonziel Playoffs zu erreichen. Besonders stolz sind wir darüber hinaus auf unser gesellschaftliches Engagement und unsere Schulprojekte, organisiert von unserem Schulprojektkoordniator Andreas Rech, mit dem wir dieses Jahr mehr als 50 Schulklassen erreichen durften. Aber Probleme mit unseren geplanten Transfers sollten leider nicht die einzigen sein, denn uns haben auch Folgen der Pandemie erreicht, was dazu führte, dass uns einige unserer Sponsoren aufgrund von Einspaarungen oder Umstrukturierungen nicht mehr im gewohnten Umfang unterstützen konnten oder ihr Sponsoring komplett aufgeben mussten. Auch die Suche nach einem neuen Hauptsponsor blieb bisher leider erfolglos. Zugegeben, eine Krebserkrankung und kürzlich durchgeführte Chemotherapiebehandlung meinerseits, demjenigen der sich hauptsächlich um die Sponsoringakquise bei uns kümmert, machte die Sache nicht leichter. Aufgrund dessen befinden wir uns aktuell in einer finanziell sehr präkeren Situation und mussten uns deswegen unter anderem von der Teilnahme am diesjährigen Eurocup verabschieden, was uns besonders mit dem Wissen um die großen internationalen Turniersiegchancen für unsere diesjährige Mannschaft extrem schwer fiel. Jedoch lautet unser Motto nicht umsonst “You can’t stop a running Rhino” und deswegen werden wir auch nicht so einfach aufgeben, denn wir glauben fest an die Rhine River Rhinos und die Bedeutung sowie die Botschaft unserer Arbeit für die Gesellschaft. In diesem Sinne wünschen wir allen Partnern, Sponsoren, Volunteers und Fans eine besinnliche Weihnachtszeit, einen ruhigen Jahresausklang und einen guten Start ins Neue Jahr!“
Am 07.01.2023 starten die Dickhäuter zuhause gegen die RSB Thuringia Bulls ins neue Jahr. Hochball im Rhinos Dome ist um 17 Uhr.
PM: RRR | Foto: Ana Sasse