Stolz und mit erhobenem Haupt können die GOLDMANN Dolphins Trier auf die Saison in der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga schauen. Nach einer mannschaftlich geschlossenen guten Normalrunde mit Platz 4, musste man sich erst im Playoff-Halbfinale der wohl besten Vereinsmannschaft der Welt, dem RSV Lahn-Dill, geschlagen geben. Zusammen mit Spielertrainer Dirk Passiwan, wieder einmal Topscorer der Liga und seit Neuestem auch Kapitän der deutschen Herren-Nationalmannschaft, ziehen wir Bilanz und blicken schon jetzt auf die kommende Spielrunde 2014/15.
Eine lange Saison geht zu Ende. Die Dolphins können auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zurückblicken. Dass die Mannschaft zum ersten Mal in der Historie die Playoffs um die deutsche Meisterschaft erreicht haben, liegt auch an einem Mann. Dirk Passiwan. Der Kapitän der deutschen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft ist der Leistungsträger bei den GOLDMANN Dolphins Trier. Im Gespräch mit Lokalo.de- und Dolphins-Pressewart Bastian Lütge lässt er die Saison noch einmal Revue passieren. Als akribischer Arbeiter und Trainer der Mannschaft hat er bereits die nächste Saison im Hinterkopf. Kaderplanung und Sponsorensuche gehören dabei zu den Hauptaufgaben von Dirk und Otmar Passiwan und Günther Ewertz aus dem Management der Delphine.
Die Spieler in der Einzelkritik:
Dirk Passiwan über:
Janet McLachlan: “Janet hatte anfänglich noch Schwierigkeiten ihr Spiel zu finden. Durch ihre schwere Erkrankung und die Operation war das aber auch verständlich. Im Laufe der Saison hat sie besser ihren Rhythmus gefunden und uns gerade in der Offensive sehr weiter geholfen. Sie war eine Leistungsträgerin der Mannschaft. Es tut weh, dass sie Deutschland Richtung Kanada verlässt. Nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ist das ein herber Verlust, den wir versuchen müssen, zu kompensieren.”
Tyler Saunders: “Der Junge hat sich enorm weiterentwickelt. Er ist ein Arbeiter, der der Mannschaft enorm weiterhilft. Ich bin froh, dass er früh seinen Vertrag verlängert hat. Ich denke, dass er durch den Abgang von Janet in der nächsten Saison eine größere Rolle einnehmen wird. Doch nicht nur auf dem Platz, sondern auch menschlich ist er ein toller Typ.”
Chad Jassman: “Am Anfang hatte Chad Probleme. Durch eine Verletzung an der Hand und wahrscheinlich die Enttäuschung über die verpasste WM-Quali mit der kanadischen Nationalmannschaft, fand er nicht richtig ins Spiel. Aber im Laufe der Saison hat er gezeigt, dass er zu Recht unser Kapitän und einer der besten Lowpointer der Liga ist.”
Dirk Schmitz: “Dirk hatte die ganze Saison über gesundheitliche Probleme. Wir werden in den nächsten Wochen Gespräche mit ihm führen und dann über seine sportliche Zukunft entscheiden. Ich finde es schade, dass so wenig Trierer noch hier sind.”
Diana Dadzite: “Für Diana war es eine schwere Saison. Durch ihre Behinderung (lokalo berichtete) musste sie einige Sachen neu lernen. Auch hat sie in Trier eine neue Rolle bekommen, mit mehr Verantwortung. Je länger die Saison gedauert hat, desto mehr ist sie zum Kopf der Mannschaft gewachsen. Wir sind sehr zufrieden mit ihrem Spiel, werden uns bald zusammensetzen. Ich hoffe, dass wir sie auch in der nächsten Saison in Trier sehen werden.”
Tracey Ferguson: “Tracey war eigentlich von Beginn an nur als Stand-By-Spielerin eingeplant. Mit ihrer Erfahrung hat sie uns jedoch sehr weitergeholfen. Da ihr Freund in Trier lebt, denken wir, dass sie vielleicht noch eine Saison in Trier dranhängt.”
Karlis Podnieks: “Unser Überraschungspaket. Als unser letzter Neuzugang kam Karlis nach Trier. Wir wussten nicht genau, was uns erwartet. Ich denke, er ist der Spieler, der sich am meisten entwickelt hat. Er hat viel gelernt, arbeitet unglaublich viel für das Team. Ich bin sehr froh, dass er seinen Vertrag verlängert hat.”
Florian Ewertz: “Flo konzentriert sich mehr auf sein Studium und hat deshalb weniger Zeit zu Trainieren. Wir wussten das und legen ihm da auch keine Steine in den Weg. Der berufliche Werdegang geht vor. Ich glaube, er hat bei uns eine gute Zukunft vor sich und kann, vor allem will er es, mal meinen Platz einnehmen.”
Yoomin Peter Won: ” Für Peter war es schwer. Er kam erst spät in der Saison zu uns. Er hat viel gelernt und uns mehr Optionen eröffnet. Wir haben uns entschieden, mit Peter nicht weiter zu planen, zumal er beruflich in seiner Heimat Fuß fassen will.”
Martin Koltes: “Martin ist unglaublich wichtig fürs Umfeld. Er ist der Spaßvogel der Mannschaft und sorgt für gute Stimmung. Auch wenn er manchmal denkt, dass er weit hinter den meisten Spielern ist, hat er einen guten Schritt nach vorne gemacht. Ich werden mit ihm sprechen, ob für ihn eine dauerhafte Zugehörigkeit zum Bundesligateam in Frage kommt.”
Anni Nickels, Niklas Kimmlingen, Valeska Finger: “Ich glaube, ihnen hat es gut getan, als Jugendspieler Erfahrungen zu sammeln. Sie haben mit der Mannschaft trainiert und sehr viel gelernt und gezeigt bekommen. Es ist schön zu sehen, dass man in Trier auch gute Nachwuchsarbeit leisten kann.”
Dirk Passiwan: “Ich bin ganz zufrieden mit meiner Saison. Durch das stärkere Team in dieser Saison habe ich auch eine andere Rolle eingenommen. Ich konnte Verantwortung abgeben und das Spiel war nicht alleine auf mich fixiert. Ich lerne auch als Coach von Jahr zu Jahr dazu und hoffe natürlich, der Mannschaft dadurch weiterzuhelfen.”
Auch einen kurzen Ausblick auf die nächste Saison gibt Dirk Passiwan: ” Der Stamm der Mannschaft steht. Natürlich wollen wir Diana als Leistungsträgerin halten und uns punktuell verstärken. Gespräche dazu laufen schon, allerdings sind unsere finanziellen Mittel begrenzt und wir müssen auch nach jungen Spielern schauen, die sich bei uns entwickeln können. Es wird ganz schwer Janet zu ersetzen. Was die Ziele für das nächste Jahr sind? Schwer so früh schon etwas dazu zu sagen. Es wird sicher nicht einfacher. Mannschaften wie Köln, Hamburg oder Frankfurt sind dieses Jahr hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben und werden vielleicht noch einmal Geld in die Hand nehmen. Auch der Aufsteiger aus Kaiserslautern wird eine gute Rolle spielen. Ich denke, dass die Liga noch enger zusammenrücken wird und man einen schlagkräftigen Kader braucht, um diese gute Saison zu wiederholen.”
PM: GOLDMANN Dolphins Trier