Wetzlar: Vorweihnachtliche Bescherung ist ausgefallen | RSV belohnt sich beim 72:79 in Thüringen nicht

Nichts war es mit einer vorweihnachtlichen Bescherung für den RSV Lahn-Dill am Samstagabend im thüringischen Elxleben. Mit einer knappen 72:79-Niederlage (22:17/34:30/54:54) aus dem RBBL-Spitzenspiel bei den RSB Thuringia Bulls, mussten die Mittelhessen enttäuscht die Heimreise in Richtung Westen antreten, nachdem die Begegnung bis in die Schlussminuten ein Spiel auf Augenhöhe war.

Nach einem 7:2-Blitzstart (3.) des Gastgebers durch schnelle fünf Punkte des starken Aliakandr Halouski, schien in der Folge der RSV Lahn-Dill zunächst auf dem besseren Weg zu sein. Während die eigene Defensive sich nun auf die Taktik der Thüringer eingestellt und Steve Serio mit seinem Dreier zum 5:7-Anschluss (3.) eine Aufholjagd initiierte, war es Thomas Böhme der mit einem weiteren Treffer jenseits der 6,75m-Marke die 14:11-Führung (7.) für die Gäste aus Wetzlar markierte.

„Wir waren gut im Spiel, hatten natürlich wie üblich in einem solchen Spitzenspiel ‚Up and Downs‘ und waren sehr nah dran“, so Co-Trainer Günther Mayer, der mit seinem Assistenten Björn Lohmann Cheftrainerin Janet Zeltinger hervorragend vertrat. Sein Team sollte in den kommenden Spielminuten die Kontrolle über das Gipfeltreffen in der RBBL inne haben. Vor allem lief nun US-Center Brian Bell heiß, der insbesondere aus der Mitteldistanz hochprozentig traf.

Über 22:17 zum Viertelende und 26:19 (13.) lag der RSV auch wenige Sekunden vor Halbzeitsirene noch klar mit 34:27 in Front. Doch schon hier verpasste der Gast aus Hessen, seine bis dato spielerische Überlegenheit in zählbaren Erfolg umzuwandeln. Während die RSV-Verteidigung im zweiten Viertel die gefürchtete Thüringer Offensive in dieser Phase auf zehn Punkte im zweiten Viertel halten konnte, vermochten es die Wetzlarer nicht, sich hierfür im eigenen Angriff zu belohnen. So endete die erste Halbzeit wie sie begonnen hatte, mit einem Dreier zum 34:30-Anschluss für den Titelverteidiger aus Thüringen, diesmal von Neuzugang Ian Pierson.

Umso bitterer für die Lahn-Diller, dass auch die zweite Halbzeit so begann, wie die erste endete, nämlich mit Dreier Nummer zwei von Ian Pierson. So war der zunächst klare Vorsprung der Gäste binnen weniger Sekunden pulverisiert und die Thuringia Bulls hatten spätestens beim 38:36 (23.) aus ihrer Sicht, den wichtigen psychologischen Vorteil bereits wieder auf Ihrer Seite.

Was sich nun entwickelte war eine Partie auf des Messers Schneide mit einem Wellenbad an Emotionen auf beiden Seiten. Mal war es Wetzlars Nummer dreizehn Thomas Böhme, der das 48:46 (27.) für seine Farben markierte, ehe auf der Gegenseite Center Halouski wiederum das 54:52 (29.) für sein Team erzielen konnte. Bis zum 65:65 (36.) setze sich diese Spielchen nun fort, ohne das sich eine der beiden Seiten einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte.

So sollte die Entscheidung in den letzten Minuten der Partie fallen, in der für die Bulls erst André Bienek, dann der Iraner Vahid Gholomazad sowie erneut Aliaksandr Halouski mit dem 73:69 (39.) die Grundlage für den späteren Erfolg legten. Bei verbleibenden rund 90 Sekunden Restspielzeit war der RSV Lahn-Dill nun gezwungen in der eigenen Offensive ein deutlich höheres Risiko zu fahren, um noch eine Chance auf den angestrebten Erfolg zu haben. Doch diese Rechnung ging leider nicht auf, die schnellen und nicht erfolgreichen Abschlüsse der Gäste wurden von den Thuringia Bulls eiskalt bestraft. „Natürlich sind wir enttäuscht, aber ab morgen werden wir bereits daran arbeiten, dass beim nächsten Aufeinandertreffen wir die Nase vorne haben werden“, so ein zwar enttäuschter, aber umso kämpferischer Günther Mayer.

Auf Seiten der Gäste aus Mittelhessen wussten an diesem Tag Brian Bell und Topscorer Thomas Böhme zu gefallen, aber auch Steve Serio und Ian Sagar konnten wichtige Impulse setzen. Auf der Gegenseite waren es vor allem die 27 Punkte und 13 Rebounds von Aliaksandr Halouski, die dem RSV weh taten. Aber auch Neuzugang Ian Pierson, André Bienek und Vahid Gholomazad hatten einen wichtigen Anteil am Erfolg der Thüringer.

Für den RSV Lahn-Dill gilt es nun wieder aufzustehen und sich im Hessenderby gegen die Sykwheelers aus Frankfurt, den sportlichen Frust noch vor Weihnachten von der Seele zu spielen. Die Partie am kommenden Samstag um 14 Uhr ist via Livestream kostenfrei in kompletter Länge, wie auch in Ausschnitten im hr Fernsehen in der Sendung „heimspiel! am Samstag“ zu sehen.

Thüringen: Aliaksandr Halouski (27/1 Dreier), André Bienek (17), Vahid Gholomazad (13), Ian Pierson (13/3), Jens Albrecht (7), Helen Freeman (2), Karlis Podnieks, Jitske Visser, Hubert Hager (n.e.), Marie Kier (n.e.).

Lahn-Dill: Thomas Böhme (23/3), Brian Bell (22), Steve Serio (13/1), Ian Sagar (10), Simon Brown (2), Dominik Mosler (2), Annabel Breuer, Christopher Huber, Michael Auprince (n.e.), Nark Beissert (n.e.), Peyman Mizan (n.e.), Catharina Weiß (n.e.).

 

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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