Wetzlar: Mit Geduld und Coolness in der Liga weiterhin ungeschlagen

RSV Lahn-Dill feiert 73:63-Heimsieg über Wiesbaden | Es war vor allem der eigene Ex-Kapitän Michael Paye, der an seinem Geburtstag den RSV Lahn-Dill noch einmal massiv ärgerte. Doch die Wetzlarer Hausherren zeigten sich in der Buderus Arena bis in die Schlussphase unaufgeregt und feierten so einen am Ende verdienten 73:63-Heimsieg (18:23/36:33/53:49) über den hessischen Playoff-Rivalen Rhine River Rhinos aus Wiesbaden.

Es war die 36. Spielminute, als die Gäste aus der hessischen Landeshaupt mit einem erfolgreichen Angriff die Führung zur eigenen 62:61-Führung übernahmen, die den rund 750 Zuschauern in der Buderus Arena Wetzlar kurz den Atem stocken ließen. Doch der bis dato in der RBBL-Hauptrunde ungeschlagene Tabellenführer ließ sich wie schon so oft zuvor nicht nervös machen, baute auf sein Selbstbewusstsein und antwortete mental überzeugend mit einem 12:0-Lauf, an dem sich mit Thomas Böhme, Quinten Zantinge, Reo Fujimoto und Rose Hollermann gleich vier Akteure beteiligten. Den Rhinos gelang im Gegenzug nur noch in der Schlussminute ein einziges Freiwurfpünktchen durch den Iraner Mojtaba Kamali, so dass der RSV auch im 18. Spiel in Serie als Sieger vom Feld rollte und national ungeschlagen in die nun bevorstehenden Playoffs geht.

Zuvor jedoch zeigten die Wiesbadener mit den drei Ex-Lahn-Dillern um Spielertrainer Paye, Assistenztrainer Christopher Huber und Nico Dreimüller eine starke Vorstellung in Mittelhessen. Zu Beginn bekam die Mannschaft von RSV-Cheftrainerin Janet Zeltinger deren kanadische Landsfrau Arinn Young kaum kontrolliert und erst nach einer taktischen Umstellung der 46-Jährigen konnte der RSV aus einem 2:7 (2.) über 8:11 (6.) den 14:15-Anschluss (8.) durch Böhme herstellen. Doch die Gäste hatten beim Blick auf die Anzeigentafel weiterhin Oberwasser, führten über 18:25 (11.) und 28:33 (8.) bis kurz vor dem Seitenwechsel, ehe ein Schlussspurt der Wetzlarer, der von einem Dreier von Reo Fujimoto wenige Sekunden vor der Halbzeitsirene gekrönt wurde, die 36:33-Pausenführung bedeutete.

In Durchgang zwei sollten nun die Hausherren die Nase mehrheitlich vorne haben. Über 42:39 (23.) und 51:47 (29.) durch zweimal Center Mendel Op den Orth oder beim 57:52 (33.) durch den Japaner Fujimoto, schienen die Hausherren einem zwar knappen aber letztendlich ungefährdeten Heimsieg entgegen zu steuern. Doch diese Rechnung hatten Zuschauer wie RSV ohne die Rhinos gemacht, die ihren Coup aus dem Vorjahr in der Buderus Arena nur zu gerne wiederholt hätten. Urplötzlich stand es so aus Lahn-Diller Sicht 61:62 (36.), doch die letzten Minuten gehörten wie beschrieben einmal mehr einem selbstbewussten Gastgeber, der die Hauptrunde ungeschlagen beenden wollte.

Neben Topscorer Matthias Güntner, der bei 80 Prozent Trefferquote am Ende 25 Punkte und fünf Rebounds sammelte, überzeugte statistisch auch Kapitän Thomas Böhme mit 14 Zählern, acht Rebounds und stolzen zwölf Assists. Auf Seiten der Gäste war es wie erwähnt vor allem der US-Amerikaner Michael Paye, der seine ganze Routine in die Waagschale warf. Er kam an seinem Geburtstag auf ein sogenanntes Triple Double mit 18 Punkten sowie je elf Rebounds und Assists.

Unabhängig von diesem letzten Hauptrundenspiel trifft der RSV Lahn-Dill in der „best-of-three“ Playoff-Serien im Halbfinale nun auf Hannover United. Bis es zu diesem Duell kommt, nebenbei auch die Neuauflage des diesjährigen Pokalendspiels, vergeht der gesamte April. Durch eine mehrwöchige Nationalmannschaftspause, in der im japanischen Osaka und im französischen Antibes die letzten Plätze für die Paralympics im Spätsommer in Paris vergeben werden, muss sich die Mannschaft gedulden. Für die Wetzlarer geht es erst am 9. Mai in die niedersächsische Landeshaupt, ehe am 12. und optional am 14. Mai die Spiele zwei und drei des Semifinales in der Buderus Arena auf dem Programm stehen.

Lahn-Dill: Matthias Güntner (25), Thomas Böhme (14), Reo Fujimoto (11/1), Mendel Op den Orth (11), Rose Hollermann (6), Quinten Zantinge (6), Peyman Mizan, Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Tomas Klein (n.e.).

Wiesbaden: Arinn Young (19), Michael Paye (18), Nico Dreimüller (10), Gijs Even (8), James Palmer (4), Kei Akita (2), Mojtaba Kamali (2), Puisand Lai, Christopher Huber (n.e.).

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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