74:66-Finaltriumph in Köln über Hannover United
Sechs Jahre nach dem letzten Triumph im DRS-Pokal ist der RSV Lahn-Dill wieder Deutscher Pokalsieger. Im einem hoch spannenden und engen Endspiel von Köln bezwangen die Hessen Hannover United mit 74:66 (17:16/33:30/49:40) und krönten sich zum 15.-mal in der Vereinsgeschichte zum Deutschen Pokalsieger. Bereits im Halbfinale, schalteten die Wetzlarer am Vortag den langjährigen Rivalen Thuringia Bulls mit 88:71 aus.Von Beginn an entwickelte sich in Köln ein packendes und spannendes Endspiel um den DRS-Pokal, in dem zunächst die Niedersachsen die Nase leicht vorne hatten. In der sechsten Spielminute war dann RSV-Cheftrainerin Janet Zeltinger zu einer ersten Auszeit gezwungen, nachdem sich einige leichte Ballverluste in ihrem Team einschlichen. In der Folge und nach der Einwechselung von Jannik Blair und Rose Hollermann wendete sich das Blatt und die Wetzlarer machten aus einem 11:16-Rückstand (8.) in wenigen Spielminuten ein 23:18 (12.). In der Folge hatte der RSV zwar stets die Nase leicht vorne, konnte sich jedoch nicht so absetzen wie noch im Halbfinale am Vortag. Die umkämpfte Partie blieb ausglichen bis nach dem Seitenwechsel, als die Wetzlarer die Aggressivität in der eigenen Defensive noch einmal steigerten. Aus dem 35:32 (22.) wurde so im dritten Viertel durch Matthias Güntner, Quinten Zantinge, Rose Hollermann und Thomas Böhme ein 43:32 (26.). Erst Mittelhesse Jan Gans mit seinen Anschlusspunkten zum 43:34 (26.) und 45:36 (27.) brachte die Hannoveraner Offensiv zurück ins Spiel. Doch die Niedersachsen wollten ihre Chance auf den ersten nationalen Titel wahren, kämpften verbissen mit starker Mentalität und blieben dem RBBL-Tabellenführer hartnäckig auf den Fersen. Immer wieder gelang kurzzeitig die Verkürzung des Rückstands, ehe der RSV Lahn-Dill ruhig und besonnen konterte. Beim 59:52 (37.) nahm United-Coach Martin Kluck eine weitere Auszeit, um letzte Reserven frei zu machen. Doch mit Routine, Mut und einem sehr sicheren Händchen von der Freiwurflinie verteidigte der neue Deutsche Pokalsieger seinen hart erkämpften Vorsprung bis zur Schlusssirene. Für die Hessen, die zugleich Rekordsieger in diesem Wettbewerb sind, war es der 15. Triumph in der reichen Vereinsgeschichte. Die letzten beiden Pokalsiege stammen aus den Jahren 2017 und 2018. In den Jahren 2019 und 2020 gewannen die Thuringia Bulls den Cup, ehe dieser bedingt durch die Pandemie von 2021 bis 2023 ausgesetzt wurde. Hannover: Alexander Budde (22), Shaun Norris (19/1 Dreier), Jan Gans (14), Jan Sadler (5/1), Thomas McHugh (4), Tobias Hell (2), Jan Haller, Oliver Jantz, Vanessa Erskine (n.e.). Lahn-Dill: Matthias Güntner (25/1), Rose Hollermann (24), Quinten Zantinge (13), Thomas Böhme (6), Mendel Op den Orth (4), Jannik Blair (2), Reo Fujimoto, Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Thomas Klein (n.e.), Peyman Mizan (n.e.). Halbfinale: RSB Thuringia Bulls – RSV Lahn-Dill 71:88 (25:27/38:57/51:79) Der RSV Lahn-Dill zog bereits am Samstagnachmittag durch einenlassen. Auch Dank fünf Dreier von Thomas Böhme vor der Halbzeit spielte die Mannschaft des Trainergespanns Janet Zeltinger und Günther Mayer mit den Ostdeutschen in dieser Phase Katz und Maus. Von 27:27 (11.) zogen die Wetzlarer binnen acht Spielminuten auf 57:33 (19.) davon. Auch nach dem Seitenwechsel ließ der RSV Lahn-Dill nicht locker, wollte unbedingt das mentale Wiedererstarken der Bulls verhindern. Und dies gelang den wie aus einem Guss spielenden Mittelhessen blendend, auch wenn sich Thüringen kämpferisch zurückmeldete. Der nach einem Fujimoto-Dreier zum 82:53 (31.) bis auf 28 Zähler angewachsene Vorsprung sollte sich erst in den Schlussminuten wieder etwas verkleinern, der RSV in der Offensive und im Angesicht der komfortablen Führung deutlich nachlässiger wurde. Dies bestrafte das Team von Trainer André Bienek sofort und konnte bis zur Schlusssirene für eine deutliche Ergebniskosmetik sorgen. Zum Topscorer avancierte der bestens aufgelegte Thomas Böhme mit 35 Punkten, darunter sieben Dreier. Die Nummer 13 der Wetzlarer verteilte zudem elf Assists, so wie auch Center Mendel Op den Orth, der neben zwölf Punkten auf neun Rebounds und acht Assists kam Thüringen: Aliaksandr Halouski (25/2 Dreier), Arie Twigt (12), Joakim Linden (11), Jens Eike Albrecht (8), Jordi Ruiz (8), Vahid Gholomazad (5), Hubert Hager (2), Marie Kier, Karlis Podnieks. Lahn-Dill: Thomas Böhme (35/7), Matthias Güntner (20), Mendel Op den Orth (12), Rose Hollermann (9), Reo Fujimoto (7/1), Quinten Zantinge (4), Jannik Blair (1), Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Thomas Klein (n.e.), Peyman Mizan (n.e.).
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann