Rotterdam: Stimmen zum EM-Vorrundenspiel der Herren gegen Polen

Die deutschen Herren verlieren ihr drittes EM-Vorrundenspiel verdient mit 84:86 gegen Polen. 13 zu 3 Turnover, 50% von der Freiwurflinie, 1 zu 9 Steals sowie eine fantastische Trefferquote der Polen, trugen ihren Teil zur Niederlage der Zeltinger-Jungs bei. Nach der Partie haben wir bei zwei ehemaligen “U23-Co-Trainern” nachgefragt, wie sie das Spiel des Team Germany einordnen.

Benjamin Ryklin: „Die Polen haben mir sehr viel Selbstbewusstsein gespielt. Mit Mateusz Filipski hatten sie den Go-to-Guy in ihren Reihen, der in den entscheidenden Phasen immer mal wieder einen Dreier reingestreut hat. Damit hat er dem Team Germany wehgetan. Hinzu kam, dass die Lowpointer der Polen konstant gescored haben. Die anderen Center haben ihren Job gemacht. Eine krasse Teamleistung mit einer 6er-Rotation. Was das deutsche Team betrifft, muss man erstmal sagen, dass man nicht verlieren darf, wenn man über 80 Punkte macht. Eigentlich sollten sogar 70 reichen. Vorne habe ich das Gefühl, dass viel zu viel rumgepasst wird. Dadurch wird zu wenig kreiert. Mir ist schleierhaft, wie ein Filipksi zu so vielen Schüssen kommt und im deutschen Team ein Alex Halouski keinen einfachen Wurf bekommt. Da fehlt mir die Spielidee. Natürlich wird er gejumped, es gibt aber noch vier andere Spieler, die auf dem Feld stehen, da lässt sich normalerweise was Schlaues daraus machen. Echt schwierig, jedoch wäre mein Rat mehr „off Ball“ zu kreieren und den Ball mal mehr in Bewegung zu führen. Hinten darf man einfach keine 80 kriegen, da braucht man dann auch mal die Größe und Härte auf dem Feld gegen Teams wie Polen.“

Marco Hopp: „Ich hätte mir etwas mehr Flexibilität in der Verteidigung gewünscht. Mateusz ist ein guter Distanzschütze. Ihn höher zu verteidigen, hätte vielleicht schon ein Game-Changer sein können. Außerdem sind die Ballverluste, insbesondere die einfachen, gerade ich den wichtigen Spielen ein echter Neckbreaker. Das ist sehr schade und bringt das Team um die Früchte ihrer investierten Arbeit. Bleibt die Hoffnung, dass sie in den restlichen Spielen die Kurve bekommen. Gegen den amtierenden Europameister muss alles passen, um eine Chance zu haben.“

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Foto: Ana Sasse

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