Rookie Report | Luca Holstein, Nikolai Sommer & Thomas Reier

Rookie Report | Wir haben einige Nachwuchstrainer genervt, um uns Rookies bzw. junge Athleten mit reichlich Potenzial und Verve zu nennen. Ausgerufen wurden dieses Mal: Luca Holstein (PSC Pforzheim/SABRES Ulm), Nikolai Sommer (USC München/RSV Salzburg) und Thomas Reier von den RBC Köln 99ers. Was die jungen Herren auszeichnet und wo ihre Stärken liegen, haben uns die Heim- und Bundestrainer verraten.

 

Luca Holstein (4,5 NB | PSC Pforzheim/SABRES Ulm)

Thorsten Schmid (Headcoach SABRES Ulm): „Ein sehr smarter Center mit super Anlagen. Groß, lange Arme und athletisch. Basketball hat für ihn einen hohen Stellenwert, weshalb seine sehr gute Entwicklung keine Überraschung ist. Ich hoffe für ihn und die U22-Nationalmannschaft, dass seine Minimalbehinderung endlich anerkannt wird. Er kann dort eine wichtige Rolle einnehmen. Lediglich in seiner Konstanz im Abschluss sehe ich noch Potenzial nach oben. Aber es macht sehr viel Spaß mit ihm zu arbeiten.“

Patricia Fritz (Trainerin PSC Pforzheim): „Luca kam als 11-jähriger Knirps zu mir ins Training. Heute ist er ein ganz Großer. Sein Talent für Rollstuhlbasketball und sein Blick für das Wesentliche kam schnell zum Vorschein. Mit 13 hatte er bereits alles im Blick. Aber nicht sein Talent, sondern hartes Training haben aus ihm einen hervorragenden Spieler gemacht. Er trainiert wann immer es möglich ist und motiviert die gesamte Mannschaft. Im DRS-Pokal gegen Matt Scott zu spielen, hat ihn mächtig stolz gemacht, und ich denke, er wird in Zukunft noch des Öfteren ganz oben mitspielen.“

Martin Kluck (U19 Nationaltrainer): „Ich habe Luca als sehr wissbegierig und lernwillig kennen gelernt. Er verfügt schon jetzt über ein sehr weiches Handgelenk und einen sicheren Wurf. Potenzial hat er noch im Rollstuhlhandling und in der Verteidigung. Das ist aber vor allem eine Sache von Fleiß und Erfahrung. Die richtige Einstellung bringt er jedenfalls mit.“

 

Nikolai Sommer (2,0 | USC München/RSV Salzburg)

Martin Kluck (U19 Nationaltrainer): „Nico ist ein richtiger Bayer. Er ist offen, ehrlich und nimmt kein Blatt vor den Mund. Er kennt sich definitiv aus im Leistungssport und bringt die richtige Portion Ehrgeiz mit. Ich hoffe er arbeitet weiter hart an seiner Athletik, dann wird er auch als “Spätstarter” in unserer Sportart noch sehr weit kommen.“

Thiemo Schauder (Trainer USC München): „Eine der größten Stärken Nikolais ist sicherlich seine schnelle Auffassungsgabe. Welch basketballerisches Niveau und Spielverständnis er in nur zwei Jahren entwickelt hat, ist schon beachtlich. Dennoch fehlt ihm an der einen oder anderen Stelle einfach noch die Erfahrung. Und er ist in manchen Situationen noch etwas zu ungestüm. Aber ich bin mir sicher, dass er sich mit weiterer Spielpraxis auch in diesem Bereich stark weiterentwickeln wird. Ich denke, wenn er so weitermacht, wird der Fan ihn in den kommenden Jahren sicherlich irgendwann in der obersten deutschen Spielklasse finden. Ob er auch in der Nationalmannschaft mal eine tragende Rolle spielen kann und wird, bleibt abzuwarten.“

Thorsten Schmid (Headcoach SABRES Ulm): „Als ehemaliger Ski-Rennläufer inkl. Aufenthalt im Sportinternat kennt er sich in puncto Leistungssport aus. Er weiß, was es bedeutet, hart zu trainieren und wie ein Athlet leben zu müssen. Er ist ein Arbeitstier auf dem Feld. Vielleicht nicht mit dem größten basketballerischen Talent gesegnet, was er aber durch Einsatz und Leidenschaft wettmacht. Wenn er seine Rolle im Team hat, kann sich die Mannschaft voll auf ihn verlassen. Er muss, um auf ein höheres Level zu kommen, noch an seiner Athletik im Rollstuhl arbeiten.“

 

Thomas Reier (4,5 | RBC Köln 99ers)

Sedat Özbicerler (Manager RBC Köln 99ers): „Thomas ist ein sehr ehrgeiziges junges Talent, der ein sehr feines Händchen hat und schon mit einer beachtlichen Treffsicherheit aufwarten kann. Gerade in dieser Saison hat ihn seine Verletzung ziemlich mitgenommen. Umso mehr hat er alles dafür getan, möglichst schnell wieder fit zu werden, um wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Seine sportliche Zukunft hängt sicher auch von vielen äußeren Faktoren ab, aber wenn er sich in dem Maße weiterentwickelt wie bisher, sollten ihm alle Türen offenstehen.“

Thorsten Schmid (Headcoach SABRES Ulm): „Ein unfassbarer guter Spieler mit einem super Wurf und enormen Speed. Er kann eine Mannschaft besser machen und spiele entscheiden. Er ist ein Scorer und guter Verteidiger. Er hat Ecken und Kanten, womit er schon mal innerhalb einer Gruppe polarisiert. Aber ich weiß, dass er an sich arbeitet und hoffentlich seine positive Entwicklung in den letzten Monaten beibehält und fortsetzt.“

Martin Kluck (U19 Nationaltrainer): „Thomas verfolge bzw. begleite ich schon einige Jahre. Er ist eines der größten Talente in seiner Klassifizierung und seinem Alter in Deutschland. Manchmal gehen mit ihm die Pferde etwas durch. Er muss lernen an seiner Selbstorganisation und Disziplin zu arbeiten. Talent und Körper bringt er jede Menge mit, um irgendwann in der Bundesliga für Furore zu sorgen. Klasse Wurf, gutes Rollstuhlhandling. An den Basics arbeitet er in Köln zusammen mit Matt und bei der U19 weiter intensiv.“

 

Foto: Steffie Wunderl

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