Die SABRES Ulm sind mit drei Niederlagen aus drei Spielen in die neue Zweitliga-Saison gestartet und empfangen in der ersten Runde des DRS-Pokals keine Geringeren als den RSV Lahn-Dill und die DONECK Dolphins Trier. Vom Papier her eine klare Angelegenheit am ersten Novemberwochenende. Wir haben uns beim Kapitän der Donaustädter, Claus Lindenthal, nach den sportlichen und strukturellen Chancen der ersten Pokalrunde erkundigt.
Claus, auf welchen Gegenspieler freust du dich denn ganz besonders am 5. November? Und warum?
Das ist eine sehr schwierige Frage, die man so nicht beantworten kann, schließlich kommen so viele tolle Sportler zu uns, von denen jeder auf seine Art eine beeindruckende Leistung aufs Parkett zaubert. Etwas hervorsticht mit Sicherheit die Rückkehr unserer Annabel, mit der wir eine tolle und erfolgreiche Zeit hatten, an die wir uns sehr gerne zurück erinnern. Annabel ist für uns ein großes Vorbild, was sie mit sehr viel harter Arbeit, Disziplin und dem dazugehörigen Schuss Talent erreicht hat. Das verdient große Anerkennung.
Was sagen deine jungen Teamkameraden, wenn ihre euch über die erste Pokalrunde und die kommenden Gegner unterhaltet?
Die sind natürlich voller Vorfreude.
Ihr seid ja in der Liga noch nicht so richtig aus den Startlöchern gekommen. Woran hapert’s?
Mit Sicherheit liegt es ein Stück weit daran, dass wir derzeit den Ansprüchen der Liga hinterher hinken und nicht, wie andere Clubs, professionell arbeiten können. Wir haben einen sehr dünnen Mannschaftskader. Dort setzen wir verstärkt auf unsere Ulmer Eigengewächse. Diese sollen sich weiterentwickeln und lernen. Dazu gehört es auch, Rückschläge einzustecken und daraus gestärkt hervorzugehen. Wir haben uns nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre, gemeinsam mit unserem Umfeld, bewusst für diesen langen und steinigen Weg entschieden. Wir sind der Überzeugung, dass es das Nachhaltigste ist.
Was dürfen denn die Zuschauer am 5. November in Sachen Rahmenprogramm erwarten? Habt ihr euch etwas Spezielles ausgedacht?
Ja, in der Tat, haben wir uns was ausgedacht. Wir arbeiten mit Eifer daran, dass wir unseren Fans ein Rollstuhlbasketball-Schmankerl präsentieren, an dessen Ende viele zufriedene und begeisterte Gesichter stehen. Neben den hoffentlich packenden und begeisterten Spielen, werden wir unter anderem eine Talkrunde mit den drei Coaches veranstalten, die von Radio-7-Sportchef Ralph Hamann geleitet wird, um nur eines unsere Vorhaben preiszugeben. Unser Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, wie attraktiv dieses Spiel ist und welche Leistung jeder Einzelne erbringt. Kurzum, wie geil Rollstuhlbasketball ist.
Gibt es so etwas wie ein Geheimplan an dem ihr arbeitet, um die beiden Bundesligisten zu ärgern?
Ich denke, man sollte die Kirche im Dorf lassen. Man muss klar erkennen, dass wir mit unseren Möglichkeiten der absolute Nobody sind. Vielleicht ist es ja der Plan, keinen speziellen Plan zu haben. Wir schauen von Spielzug zu Spielzug, wir spielen unser Spiel mit Überzeugung, Herz und Leidenschaft.
Warum sollten sich die Ulmer und die Rollstuhlbasketball-Fans am Rande der Schwäbischen Alb das Event auf keinen Fall entgehen lassen?
Weil es sich lohnt. Und die Gelegenheit geboten wird, neben dem Spitzenbasketball im Fußgängerbereich, endlich mal Rollstuhlbasketball auf deutschem, wenn nicht sogar internationalem Top-Niveau, live und hautnah in der Doppelstadt zu erleben. Wir würden uns sehr freuen, und das liegt uns am Herzen, dass wir gemeinsam mit unseren Fans und den Basketball-verrückten Ulmern zeigen und weit über die Grenzen der Stadt hinaustragen, dass der Rolltstuhlbasketball bei uns ein Zuhause hat.
Wer wird deiner Meinung nach im kommenden Jahr den DRS-Pokal als Sieger in die Höhe stemmen?
Derjenige, der das Endspiel gewinnt.
Interview: Martin Schenk