„Mit meinem Film will ich einen Beitrag dazu liefern, Menschen mit Behinderung anders zu repräsentieren“

Vom 05. bis 23. Mai 2021 findet zum 36. Mal das DOK.fest München statt – eines der größten Dokumentarfilmfestivals in Europa. Alle 131 Filme, die im Zeitraum des Festivals ausgestrahlt werden, behandeln ein Thema mit großer gesellschaftlicher Relevanz. Einer davon ist „EVA-MARIA“, der in der Kategorie „Filme zur Inklusion“ erscheint.

Über drei Jahre hinweg begleitete der Regisseur Lukas Ladner die Protagonistin Eva-Maria Proßegger auf ihrem Weg, mit einer körperlichen Einschränkung ihren Kinderwunsch zu verwirklichen. Es ist ein Film über Mut, Stärke und Optimismus, der das Thema „Behinderung“ in ein anderes Licht rückt: „In viel zu vielen Filmen ist die Behinderung auch gleichzeitig der zentrale Konflikt des Films. Und das ist super schade, weil das die Menschen auf ihre Behinderung reduziert. Mit meinem Film will ich einen Beitrag dazu liefern, Menschen mit Behinderung anders zu repräsentieren“, erklärt Lukas Ladner. „Ich glaube, dass vielen in der Gesellschaft nicht bewusst ist, dass auch Menschen mit Behinderung ein Familienleben führen wollen und dass Sexualität für sie ein Thema ist. Uns wird einfach von vornherein abgesprochen, dass auch wir einen Kinderwunsch haben und ein Kind aufziehen können. Mit dem Film will ich der Gesellschaft die Message mitgeben, dass das keine Besonderheit sein soll und uns das nicht abgesprochen werden darf. Mir ist wichtig, dass den Menschen bewusster wird, dass es bei vielen Menschen mit einer Behinderung möglich ist, Kinder zu bekommen und dass es für viele Frauen mit und ohne Behinderung einfach ein menschliches Bedürfnis ist, Mutter zu werden“, äußert sich Eva-Maria Proßegger. „Ich kann jedem nur raten, auf sich zur hören, seinen Weg zu gehen und sich das von niemanden ausreden oder schlechtreden zu lassen – solange man abgesichert hat, dass man die Betreuung fürs Kind wirklich gewährleisten kann und auch ein Backup hat, falls Plan A nicht funktioniert“, fährt sie fort. 

Auf emotionale Weise zeigt der Film in 97 Minuten, wie sich Eva-Maria Proßegger ihren Wunsch nach einer eigenen Familie erfüllt: „Muttersein ist einfach super und ich genieße jeden Tag mit meinem kleinen Lauser“, erzählt Proßegger glücklich. Zu sehen ist der Dokumentarfilm für 6€ bis zum 23. Mai auf https://www.dokfest-muenchen.de/Filme?keyword=Eva-maria. „Der Film hat es geschafft, eine Welt, die für viele Menschen fremd ist, sehr vertraut wirken zu lassen. Er betont das Gemeinsame und nicht das, was uns trennt. Und das ist eine Qualität, die sonst viel zu wenig erfüllt wird“, sagt Ladner über „EVA-MARIA“. Mit dem Festivalpass für 70€ sind auch alle anderen Filme des DOK.fest München unter www.dokfest-muenchen.de zu sehen. 

 

Geschrieben von Jana Rudolf  | Foto: Copyright DOK.fest München

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