RSB Thuringia Bulls unterliegen RSV Lahn Dill mit 88:71 im Pokal-Halbfinale. ( 25:27, 13:30, 13:22, 20:9)
Es war alles angerichtet für das Top-Spiel im Rahmen des Pokal Top 4 in Köln. Agilität spielte eine zentrale Rolle im Game Plan von Cheftrainer Andre Bienek, und so entschied er sich für eine Aufstellung mit Jordi Ruiz, Joke Linden und Jens Albrecht, um sich den Traum vom Finale zu erfüllen.
Nationalspieler Thomas Böhme testete gleich zu Beginn der Partie sein Händchen von der Dreierlinie, welches direkt von Erfolg gekrönt war. Die Antwort von Nationalmannschaftskollege Jens Albrecht erfolgte postwendend. Es sollte der Auftakt für ein spektakuläres 1. Viertel beider Teams auf absolutem Weltklasse-Niveau werden. Der Schwede Joakim Linden ließ mit seinem Mitteldistanzwurf zum 8:7 Erinnerungen an den ersten Pokalerfolg aus dem Jahr 2016 wach werden. Aus den Fehlwürfen der Thüringer konnten die Hessen bereits in dieser frühen Phase des Spiels schnell Profit schlagen und erspielten sich erstmals eine 5-Punkte-Führung (5. Minute). Mit einem Dreipunktespiel von Kapitän Alex Halouski blieb das Spiel weiterhin eng. Eine Auszeit von Bienek zeigte Wirkung, denn 3 Minuten vor der Viertelpause markierte Halouski beim Stand von 20:20 durch ein Dreipunktspiel den erneuten Ausgleich (7. Minute), die sogar kurze Zeit später eine Führung einleitete. In der Folge übernahm der RSV beim Angriffsfestival das Kommando und gewann den Abschnitt mit 27:25.
Die Thüringer hatten sich vorgenommen, die Mannschaft aus Hessen im Laufe des Spiels immer wieder vor neue Aufgaben zu stellen. So kam mit der Einwechslung von Marie Kier nun eine andere Aufstellung zum Zug. Der Riese aus dem Iran, Vahid Azad, nutzte in der ersten offensiven Sequenz der zweiten 10 Minuten seine Länge und konnte einen wichtigen Rebound sichern, der zu Punkten des Niederländers Arie Twigt führte. Doch auch auf der anderen Seite traf mit Mendel Op ten Orth ein weiterer Niederländer und markierte die erneute Dreipunktführung für seine Farben (12. Minute 30:27). Im Anschluss trafen die Elxlebener harte Foulentscheidungen gegen Kier und Topscorer Halouski, die einen Bruch ins eigene Spiel brachte. Dieser wurden von den Hessen eiskalt in Punkte umgesetzt, was erstmals eine zweistellige Führung für die Mannschaft von Janet Zeltinger bedeutete (16.Minute: 44:33). Dabei war Thomas Böhme im Zentrum des Geschehens. Böhme, der mit seinem fünften erfolgreichen Distanzwurf erstmalig für eine 18-Punkte-Führung sorgte, war einfach nicht zu stoppen. Er gewann diesen Durchgang fast im Alleingang und sorgte für eine 57:38 Halbzeitführung.
Den Auftakt in die zweite Hälfte machte RSV-Center Matthias Güntner. Die Bullen antworteten mit einem Wurf aus ähnlicher Position. Lahn Dill schaffte es, das Tempo des Spiels unter ihre Kontrolle zu bringen. Egal was der amtierende Deutsche Meister auch probierte, parierten die Lahnstädter umgehend. Angeführt von einem überragenden Böhme, der insgesamt 35 Punkte erzielte, fiel in der 30 Minute mit dem 79:51 die endgültige Vorentscheidung.
Die Bulls zeigten auch im Schlussviertel ihr Kämpferherz und diese Moral wurde mit Ergebniskosmetik honoriert. So schlich sich das Team aus dem Bullenstall noch einmal auf 15 Punkten heran (37.Minute 82:67) Der RSV Lahn-Dill ließ jedoch an diesem Tag nichts anbrennen und zog mit dem 71:88-Erfolg völlig verdient in das Finale des DRS Pokal Final 4 ein. Im anderen Halbfinale setzte sich Hannover United mit 74:52 gegen Köln durch. Im Finale krönte sich Lahn-Dill gegen Hannover zum Pokalsieg 2024 (74:66).
Den RSB Thuringia Bulls bleibt keine Zeit zum Wunden lecken, denn kommende Woche steht die Heimrunde im Champions Cup Viertelfinale im Bullenstall an. Die internationalen Topteams aus Istanbul, Madrid und Santo Stefano geben ihre Visitenkarte in Elxleben ab. Bereits am Freitag um 20 Uhr bittet Galatasaray die Bulls zu einem heißen Tanz.
Alex Halouski 25, Arie Twigt 12 Joakim Linden 11, Jens Eike Albrecht 8, Jordi Ruiz 8, Vahid Azad 5 Hubert Hager 2 , Marie Kier, Karlis Podnieks.
PM : RSB Thuringia Bulls | Foto: Franziska Möller