DRS/Team Germany: Rang zwei beim 4-Länder-Turnier

Beim internationalen Rollstuhlbasketball-Turnier auf dem OrangeCampus in Neu-Ulm gaben sich die Teams aus Kanada, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland ein Stelldichein.

Nach drei Tagen setzte sich das Team GB gegen alle Gegner durch und blieb folglich ungeschlagen. Die deutsche Nationalmannschaft konnte ihre Spiele gegen die Niederlande und Kanada gewinnen. Dies war gleichbedeutend mit Rang zwei im Endklassement für Böhme, Gloßner & Co. Ausgerichtet wurde das Turnier von BBU ’01. Hauptorganisatoren waren die Teammanagerin der Allianz Rollers Ulm, Emma Befurt, und der Ulmer Headcoach, Thorsten Meurer. Letztgenannter gab nach Ende des Events seine Eindrücke zu den Mannschaften wieder:

 

Großbritannien:

Die Favoriten von der Insel sind ihrer Rolle auf dem OrangeCampus in Neu-Ulm gerecht geworden. In engen Spielen gegen Deutschland – und vor allem beim 1-Punkt-Sieg gegen die Niederlande – hat das Team in den wichtigen Phasen die entsprechende Qualität gezeigt. Gefühlt waren die Briten stets in der Lage, das Tempo nochmal anzuziehen. Damit schienen sie ihre Gegner immer vor Probleme zu stellen

 

Deutschland:

Zeigte sich mit viel Spielwitz in einer guten Verfassung. Im Spiel gegen Großbritannien hat das Kollektiv von Michael Engel gezeigt dass sie nicht weit von der Weltspitze entfernt sind.

 

Niederlande:

Die Niederlande spielten so, wie sie immer spielen. Poggenwisch, Bellers und vor allem Op den Orth lenken das Geschehen auf dem Feld. In Korbnähe gehören Sie zur Elite in dieser Sportart. Dazu ein gut aufgelegter Zantinge, der auch von außen punktete. Vor allem im Spiel gegen GB präsentierte sich die Mannschaft enorm stark.

 

Kanada:

War das Team, das mit Abstand am meisten ausprobiert hat. Offensiv waren sie noch nicht im Rhythmus war. Patrick Anderson spielt immer noch auf Weltklasseniveau und kann Partien für Kanada nahezu im Alleingang entscheiden.

 

Zusammenfassung:

 

Freitag:

GB vs. Kanada: 63:50

Deutschland vs. Niederlande: 55:41

Scorer: Halouski (17 Pkt./11 Reb.), Güntner (15/7), Dreimüller (6/5), Haller (5/3), Gloßner (4), Budde (4/4), Reier (4/1), Albrecht (2/3), Böhme (2/9)

 

Samstag:

Niederlande vs. GB: 64:65

Kanada vs. Deutschland: 53:83

Scorer: Halouski (22 Pkt./8 Reb.), Güntner (12/10), Dreimüller (10/1), Albrecht (8/6), Budde (7/4), Lammering (6/2), Haller (6/5/12 As.), Böhme (4/1), Gloßner (2), Sadler (2)

 

Sonntag:

Niederlande vs. Kanada 60:46

GB vs. Deutschland: 72:63

Scorer: Böhme (31 Pkt./6 Reb./6 As.), Dreimüller (10/4), Budde (8/5), Halouski (5/4), Güntner (5/10), Hell (2), Gloßner (2/3)

 

Abschlusstabelle:

1 – Großbritannien

2 – Deutschland

3 – Niederlande

4 – Kanada

 

Weitere Stimmen zum Wochenende:

Jan Haller (Hannover United): „Das Wochenende in Ulm war sehr wichtig für uns. Als Team konnten wir viel für uns mitnehmen. Vor allem, weil wir die Trainingsinhalte in der Praxis gegen starke Gegner austesten und umsetzen konnten. Im Training 5-gegen-5 zu spielen ist anders, als in Freundschafsspielen gegen andere Teams anzutreten, auf die du auch in Paris triffst.  Insbesondere im Spiel gegen Kanada konnten die Fans sehen, welch Potenzial wir in der Offensive besitzen. Wir haben über 80 Punkte eingenetzt und hatten eine ausgewogene Punkteverteilung innerhalb der Mannschaft. So stellen wir uns das idealerweise vor, dass jeder scoren kann. Auch in der Verteidigung haben wir gut agiert. Sowohl gegen die Kanadier als auch gegen die Niederlande. Wir machen vieles richtig. GB hat uns dann am Sonntag den Spiegel vorgehalten und uns gezeigt, was uns noch fehlt, um ganz oben mit dabei zu sein. Wir haben aber auch noch ein paar Wochen Zeit, um die „Hausaufgaben“, die uns GB ins Buch geschrieben hat, zu erledigen. Jetzt freuen wir uns alle auf das Höhentrainingslager, das mit Sicherheit sehr spannend wird. Beim Nations Cup in Köln werden wir – Mitte August – dann sehen, wo wir final stehen.“

 

Jan Sadler (Hannover United): „Unsere Defense stand über weite Strecken sehr gut. Insbesondere gegen die Niederlande und Kanada hat uns das durch das gesamte Spiel getragen. Gegen die Briten haben wir etwas gebraucht, um in Fahrt zu kommen; hatten zu viele Turnover im ersten Viertel. Das Comeback im zweiten Viertel war dann sehr wichtig. In dieser Phase haben wir gezeigt, dass wir auch Rückstände – auf Topniveau – egalisieren können.“

 

Text: Thorsten Meurer & Martin Schenk | Foto: Patrick Harazim

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