RSV Lahn-Dill gewinnt Pokal-Achtelfinale souverän
Das Achtelfinale im DRS-Pokal wurde für den RSV Lahn-Dill am vergangenen Wochenendce nicht nur eine sportliche, sondern angesichts der Witterungslage im gesamten Alpenraum auch eine verkehrstechnische Herausforderung. Am Ende lösten die Wetzlarer beides und zogen mit einem 104:29-Erfolg (22:4/44:12/77:18) beim Zweitligisten RSC Tirol Unterland souverän in die nächste Runde ein.Bereits bei der Auslosung schmunzelten die Verantwortlichen des RSV Lahn-Dill, denn Fortuna hatte ihnen fast schon traditionell zwar eine touristisch attraktive, aber auch die weitest mögliche Reise im Achtelfinale zugelost. Dass die Dienstreise ins österreichische Wörgl am vergangenen Wochenende mit dem Schnee-Chaos im Voralpenraum dann noch eine weitere Komponente parat hielt, ist eine weitere Anekdote. So kam der deutsche Rekord-Pokalsieger zwar mit mehreren Stunden Verspätung am späten Freitagabend im Hotel in Kiefersfelden an, dafür aber sicher und warm. RSV-Busfahrer Peter Nowak steuerte den RSV-Mannschaftsbus zwar langsam, aber professionell sicher über schneeverwehte Autobahnen bis in die tiefverschneite deutsch-österreichische Grenzregion kurz vor Kufstein am Inn. Von dort es am Samstag dann nur noch die letzten 30 Kilometer bis in den Spielort ins rund 15.000 Einwohner zählende Wörgl. Selbst sicher angekommen, war die Partie für die Wetzlarer gegen den RSC Tirol damit allerdings immer noch nicht gesichert, denn lange Zeit mussten beide Teams auf die Schiedsrichter warten. Erst kurz vor Beginn des Achtelfinals trudelten diese nach knapp sechs Stunden Anreisezeit aus dem Stuttgarter Raum bzw. aus dem bayrischen Fürstenfeldbruck ein. Sportlich wurde die Partie gegen den Zweitligisten, der grippal stark ersatzgeschwächt war, dann zu einem standesgemäßen Auftritt des 14-maligen Pokalsiegers beim Underdog aus Tirol. Die Center Matthias Güntner und Mendel Op den Orth brachten ihre Farben schnell mit 10:2 (4.) in Front, ehe Tomas Klein in der elften Spielminute bereits auf 24:4 erhöhte. Die Weichen waren damit frühzeitig für den Favoriten gestellt, der im zweiten Viertel vor allem über die erst 72 Stunden zuvor aus Santiago de Chile und dem südamerikanischen Sommer zurückgekehrte Rose Hollermann das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 44:12 in die Höhe trieb. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Kräfteverhältnisse ähnlich verteilt. Physisch und individuell dem gesundheitlich arg gebeutelten Gastgeber überlegen, starteten die Hessen mit einem 10:0 in das dritte Viertel, in dem Tomas Böhme alleine 13 Punkte erzielen konnte. Über 66:16 (27.) war es nun Mark Beissert, der mit 17 Punkten nach der Pause offensiv glänzte und maßgeblich zum 88:20-Zwischenstand (34.) beitrug. Das 32-jährige RSV-Eigengewächs war es dann auch, das zwei Spielminuten vor der Schlusssirene die 100-Punkte-Schallmauer zum 100:27 durchbrach. „Mark und auch Tomas haben einen sehr guten Job gemacht“, freute sich Cheftrainerin Janet Zeltinger am Ende vor allem über die Auftritte von Beissert und Neuzugang Klein: „Wir haben mit vielen unterschiedlichen Aufstellungen gespielt, alle haben ihre Einsatzzeiten bekommen und dabei ihre Aufgaben sehr gut erledigt“. Die Kanadierin wie auch die gesamte RSV-Delegation freuten sich aber besonders darüber, dass trotz der Witterung und über 600 Kilometer Entfernung zur Heimat, sogar eine Hand voll RSV-Fans vor Ort mit ihren Trommeln für Heimspielatmosphäre sorgten. Der RSV Lahn-Dill steht nun im Viertelfinale des Deutschen Pokals, das aufgrund der Terminenge im neuen Jahr zwischen dem 8. Januar und 4. Februar unter der Woche ausgetragen werden wird. Tirol: Stefan Thurner (12), Avdija Destani (6), Nikolai Sommer (6), David Egger (3), Martin Nussbaumer (2), Harald Eder. Lahn-Dill: Mark Beissert (21/1 Dreier), Thomas Böhme (15/1), Matthias Güntner (14), Rose Hollermann (14), Tomas Klein (14), Mendel Op den Orth (12), Jannik Blair (8), Reo Fujimoto (4), Quinten Zantinge (2), Catharina Weiß.
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: RSV Lahn-Dill