Im zweiten Spiel des Wochenendes verlieren die Rhine River Rhinos gegen den amtierenden deutschen Meister RSB Thuringia Bulls mit 92:50 (26:13 | 24:9 | 22:10 | 20:18). Nach dem intensiven Spiel gegen die Dolphins fehlt den Dickhäutern die Energie mit dem Tempo und vor allem der harten Presse der Bullen mitzuhalten. Hinzu kommt, dass die Bullen einen absoluten Sahnetag aufs Parkett legen und nicht umsonst seit 63 Spielen ungeschlagen sind – da müssen die Dickhäuter noch eine Schippe drauf legen.
Es hätte so gut angefangen. Chayse Wolf netzt die ersten Punkte des Spiels ein und dann dauert es über zwei Minuten bis den Bulls der Ausgleich gelingt. Danach drücken die Bulls dem Spiel ihren Stempel auf und die Dickhäuter schaffen es nicht, die Energie zu aktivieren, die sie schon in Frankfurt und Trier gezeigt haben. Mit 26:13 geht es in die erste Pause.
Aufgeben gibt es im Vokabular der Dickhäuter trotz der deutlichen Spieldominanz der Gastgeber nicht. Mit starker Rotation versuchen die Coaches Damiano und Hopp das Spiel der Bulls zu durchbrechen – leider vergeblich. Während die Bullen Punkt um Punkt einnetzen, scheint der Korb der Dickhäuter wie zugenagelt. So ziehen die Bulls zur Halbzeit auf 28 Punkte davon – 50:22 zeigt die Anzeige zum Pausentee an.
Mit der Halbzeitansprache versuchen Andre Hopp und Nicola Damiano nochmals an ihrer Mannschaft zu rütteln und für einen Moment ist ein erstes Aufflammen zu beobachten. Effektive Wege die Presse der Bulls zu durchbrechen bleiben dennoch leider aus. 72:32 heißt es nach 30 gespielten Minuten.
Dann ist er endlich da, dieser Moment in dem sichtbar wird, dass die Rhinos auf dem richtigen Weg sind. Das letzte Viertel gestaltet sich – wenn auch hart umkämpft – auf Augenhöhe. Allein betrachtet – 20:18 – wäre das genau der richtige Ansatz, auf den die Fans zuhause die vorangegangenen drei Viertel gewartet hatten. Auch wenn das an der Niederlage nichts ändert, ist es doch das richtige und wichtige Signal für die kommenden Wochen. 92:50 lautet der Spielstand am Ende eines verdient von den RSB Thuringia Bulls gewonnenen Spiels.
Manager Mirko Korder ist dennoch zufrieden mit der Mannschaft: „Auch wenn Thüringen heute bei den Buchmachern schon vor dem Spiel als Favorit feststand, bin ich sicher, dass unsere Rhinos zumindest in der Lage gewesen wären diese Partie etwas enger zu gestalten. Wir haben jedoch in den ersten 3 Vierteln einfach keinen richtigen Zugang zu dem Spiel erhalten und hatten nur wenig dem hohen Druck der Bulls entgegen zu setzten, aber ich schaue gelassen in die Saison. Es gab auch positive Facetten und wir sind noch am Anfang mit diesem jungen Team. Diese Mannschaft arbeitet täglich sehr hart daran sich zu verbessern und derartige Spiele offenbaren uns sehr wichtige Baustellen an denen wir arbeiten können, wollen und werden. Das Rückspiel können wir dann hoffentlich enger gestalten. Dennoch bin ich stolz, denn trotz dem harten Fight gestern mit kräftezehrender längeren Crunchtime gegen Trier und dem glücklichen Ende für uns und den vielen im Teambus verbrachten Stunden heute und gestern, haben die Rhinos bis zur letzten Minute durchgehalten und gekämpft. Abschließend aber noch ein Kompliment an Thüringen, die heute absolut verdient, auch in dieser Höhe, gewonnen haben.“
Coach Nicola Damiano resümiert: „Heute war offensichtlich kein gutes Spiel. Wir hatten von Anfang an keine Energie und ich habe keinen Weg gefunden, sie wiederzufinden und uns wieder aufzuladen. Glücklicherweise haben wir gegen ein Team wie Thüringen gespielt und ich hoffe, dass dieses Spiel eine gute Lehre für uns war, weil wir unseren Gameplan nicht umsetzen konnten. Das Gute ist, wir dass wir bis zum Ende gekämpft haben, dass alle ihre Spielminuten bekommen haben und wir verstanden haben, dass wir noch besser werden müssen. Jetzt bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor, das wirklich wichtig für uns wird.“
Svenja Mayer ergänzt: „Wir hatten einen Gameplan, nur leider haben wir ihn 30 von 40 min nicht umsetzen können. Wir kamen nicht gut ins Spiel, weil wir nicht gut getroffen haben. Thüringen hat mit hartem Stuhlkontakt gespielt und wir haben den Kampf nicht angenommen. Vielleicht war heute auch einfach nach dem gestrigen Spiel die Luft raus. Wir versuchen, dass Spiel so schnell wie möglich abzuhaken und konzentrieren uns auf unseren nächsten Spieltag.“
Für die Rhinos spielten und punkteten: Gijs Even (18 Punkte), Arinn Young (10), Marvin Malsy (7), Chayse Wolf (6), Andre Hopp (4), Tommie Lee Gray (3), Svenja Mayer (2), Jim Palmer und Nicola Damiano.
Am 06.12.2020 geht es für die Rhine River Rhinos weiter. Dann erwarten die Füchse von Hannover United die Dickhäuter. Hochball ist um 16:00 Uhr im IGS Stöcken.
PM: Rhine River Rhinos | Foto: Steffie Wunderl