Wetzlar: RSV Lahn-Dill zittert sich vor Rekordkulisse zum Heimsieg

Glücklicher 55:49-Erfolg über Playoff-Kandidat HannoverDer RSV Lahn-Dill hat sich im RBBL-Spitzenspiel gegen Hannover United zu einem 55:49-Heimsieg (15:5/33:18/41:32) gezittert. Damit blieben die Wetzlarer auch im 22. Pflichtspiel in Serie ungeschlagen und konnten vor der Rekordkulisse von 2.150 Zuschauern in der Buderus Arena Wetzlar ihre weiße Weste glücklich, aber nicht unverdient wahren.Die Partie am Sonntagnachmittag war nichts für schwache Nerven, die zwei vollkommen unterschiedliche Halbzeiten hatte. Waren die mittelhessischen Gastgeber vor der Pause klar überlegen und mussten sich einzig über ihre schwachen Wurfausbeute ärgern, die eine deutlich höhere Führung verhinderte, kamen nach dem Seitenwechsel die Gäste aus Niedersachsen ins Rollen und machten eine schon in trockenen Tüchern gewähnte Partie noch einmal hoch dramatisch.Doch der Reihe nach, in der die Hausherren mit 8:2 (5.) einen guten Start auf das Parkett der besten gefüllten Buderus Arena zauberten. Mit einer sattelfesten Defensivleistung, mit der die Hannoveraner zu Beginn überhaupt nicht zurechtkamen, konnte der RSV sich dabei auch leisten eine möglich höhere Führung auszulassen, denn die Chancen dafür waren durchaus gegeben. Dennoch lief die Partie über 13:3 (8.) durch zwei Freiwurftreffer von Thomas Böhme aus heimischer Sicht rund, ehe die Niedersachsen ab der zwölften Spielminute endlich auch offensiv mitspielten.  Vor allem der Ex-RSVler Jan Gans nahm sich nun ein Herz und schraubte seine Ausbeute bis zur Halbzeit auf stattliche zehn Punkte. Doch nach dem 25:18 (18.) legte die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger bis zum Seitenwechsel mit einem 8:0-Lauf noch einmal massiv nach und konnte so beruhigt in die Kabine rollen.Wer nun glaubte, die Gegenwehr der Gäste sei gebrochen, sah sich nach dem Halbzeittee eines Besseren belehrt. Wie vernagelt schien nun der Korb der Gäste, so dass die Mittelhessen bis zur 29. Spielminute von einem einzigen Feldkorb durch US-Paralympicssiegerin Rose Hollermann zehren musste. Von Minute zu Minute schmolz der eigentlich komfortable Vorsprung so bis auf 35:31 (24.) durch erneut Center Gans zusammen. Erst ein weiterer 6:0-Run durch Hollermann, Quinten Zantinge und Thomas Böhme, den auf der Gegenseite Routinier Shaun Norris mit einem Dreier beantwortete, ließ ein 41:34 vor dem Schlussviertel auf der Anzeigentafel der Buderus Arena aufleuchten.Die Schlussphase wurde dann zu seiner Nervenschlacht. Zunächst kam United auf 45:44 (34.) heran, ehe der RSV Lahn-Dill zum 52:46 (39.) durch Zantinge konterte. Der vierte Dreier von Nationalspieler Jan Sadler zum 52:49-Anschluss in der gleichen Spielminute machte die Partie dann noch einmal hoch dramatisch, zumal der RBBL-Tabellenführer in dieser Phase unglaubliche sechs von acht Freiwürfen liegen ließ. Doch auch Hannover traf nun keine guten offensiven Entscheidungen mehr, so dass Kapitän Thomas Böhme in den Schlusssekunden den 55:49-Erfolg vollendete. Dieser darf durchaus als glücklich angesehen werden, auch wenn dies am Ende den über 2.000 Besuchern, darunter rund 400 Gäste von RSV-Partner Japan Airlines, vollkommen egal schien.Für den RSV Lahn-Dill heißt es nun dieses Spiel abzuhaken und sich am kommenden Wochenende auf die erste Titelentscheidung der Saison vorzubereiten. Im Final Four des DRS-Pokals kommt es am Samstag um 16:00 Uhr zum Halbfinalknaller gegen die Thuringia Bulls. Der Sieger dieser Partie steht dann am Sonntag im Endspiel um den Deutschen Pokal den Gewinner des zweiten Semifinals zwischen Gastgeber Köln und Hannover gegenüber.Lahn-Dill: Thomas Böhme (15), Mendel Op den Orth (14), Reo Fujimoto (9), Quinten Zantinge (7), Matthias Güntner (4), Rose Hollermann (4), Jannik Blair (2), Catharina Weiß, Mark Beissert (n.e.), Tomas Klein (n.e.), Peyman Mizan (n.e.).Hannover: Jan Gans (16), Jan Sadler (14/4), Alexander Budde (10), Thomas McHugh (4), Shaun Norris (3/1), Oliver Jantz (2), Jan Haller, Tobias Hell, Vanessa Erskine, Luis Conrad (n.e.), Sören Seebold (n.e.).

 

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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