Bittere Heimpleite gegen Finalgegner Thuringia Bulls | Im ersten von maximal drei Finalspielen in der „best-of-three“ Playoffserie hat der gastgebende RSV Lahn-Dill den Auftakt in die Partie komplett verschlafen. Nach zehn Spielminuten lag der Titelverteidiger bereits deutlich zurück und lief diesem Rückstand über die gesamte Partie hinterher, ehe am Ende eine bittere 53:81-Heimpleite (9:27/24:43/40:61) gegen die RSB Thuringia Bulls zu Buche stand. Die Thüringer haben mit diesem 1:0 in der Finalserie bereits am kommenden Samstag in heimischer Halle einen ersten Matchball auf den Titel 2023.
Mit rund 1.200 Zuschauer in der gut besuchten Buderus Arena Wetzlar war alles für ein großes Finalspiel der beiden besten deutschen Teams angerichtet, doch die Ernüchterung war bereits nach dem ersten Spielviertel greifbar. Es waren keine vier Minuten gespielt und auf der Anzeigentafel leuchtete bereits ein 2:12 nach Jens Albrechts erstem Korberfolg auf. Doch in der Folge schienen sich die hessischen Gastgeber zunächst ins Spiel zurückkämpfen zu können, punkteten über Kapitän Thomas Böhme und den Niederländer Quinten Zantinge zum 9:14 (6.). Doch dieser Zwischenspurt entpuppte sich letztendlich nur als Strohfeuer während die Thüringer souverän ihr Pensum abspulten und bis zum Ende des ersten Viertels bereits mit 18 Punkten Differenz in Front lagen. In der Folge war der RSV Lahn-Dill bemüht, kam selbst immer wieder zu sehenswerten Korberfolgen, die den emotionalen Funken in der Buderus Arena immer wieder schnell entzündeten. Eine wirkliche Wende sollte der Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger und ihrem „Co“ Günter Mayer aber in der restlichen Spielzeit nicht mehr gelingen. Zu souverän und abgezockt agierte der fünffache Meister aus dem Osten, vor allem über seine langen Center Aliaksandr Halouski und Vahid Gholomazad, die immer wieder von Jordi Ruiz, Arie Twight oder Joakim Linden bestens bedient wurden. Der am Ende mit knapp 52 Prozent souveränen Trefferquote der Bulls stand eine magere Ausbeute von knapp 36 Prozent bei den Hausherren gegenüber, mit denen man in der RBBL kein Spiel gewinnen kann, schon gar nicht in einem Playoff-Finale. Zwar konnten die Wetzlarer diese vom katastrophalen Auftaktviertel mit seinen 25 Prozent im weiteren Verlauf steigern, doch nicht in einem Maße, die die Gäste aus Elxleben hätte in Bedrängnis bringen können. Und doch kann sich der RSV Lahn-Dill nicht vorwerfen lassen, nicht noch einmal alles was an diesem verkorksten Tag möglich war, in die Waagschale geworfen zu haben. So keimte zum Beispiel in der 28. Spielminute nach zwei erfolgreichen Freiwurftreffern von Thomas Böhme noch einmal kurz Hoffnung auf. Doch auf das 38:55 hatten die Bulls schnell eine Antwort gefunden und nur drei Minuten später war der alte Abstand beim 40:63 (31.) durch den Schweden Linden wiederhergestellt. Für den RSV Lahn-Dill heißt es nun Mund abwischen und sich mental wiederaufrichten, denn schon am kommenden Samstag steigt Spiel zwei vor den Toren der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. In diesem zweiten Finalspiel sind die Mittelhessen zum Gewinnen verdammt, denn bei einer weiteren Niederlage wäre der Traum von der Titelverteidigung bereits ausgeträumt. Nur bei einer Revanche und sei es auch nur ein Pünktchen Differenz, würde der RSV die Bulls in ein drittes und dann alles entscheidendes dritten Playoff-Finalspiel zwingen. Bis dahin haben Janet Zeltinger und Günther Mayer aber alle Hände voll zu tun, ihr Team wiederaufzurichten. Lahn-Dill: Thomas Böhme (21/1 Dreier), Matthias Güntner (10), Reo Fujimoto (8/2), Quinten Zantinge (8), Rose Hollermann (4), Jannik Blair (2), Mark Beissert, Simon Brown, Peyman Mizan, Catharina Weiß. Thüringen: Vahid Gholomazad (20), Aliaksandr Halouski (17/1), Jordi Ruiz (13/1), Jens Albrecht (10), Hubert Hager (9), Arie Twigt (5/1), Joakim Linden (5), Marie Kier, Karlis Podnieks, Jitske Visser.PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Hannah Schrauth