Am Samstag starten die ersten Rollstuhlbasketball-Europameisterschaften in der Geschichte, die im Winter ausgetragen werden. Hintergrund sind die ebenfalls verschobenen Paralympics von Tokio, denen die EM in Madrid weichen musste. Bei den kontinentalen Meisterschaften geht es jedoch nicht nur um EM-Edelmetall, sondern auch um die Qualifikation für die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr in Dubai. In der spanischen Hauptstadt, die nach 1997 zum zweiten Mal Gastgeber ist, sind dabei auch zahlreiche RSV-Akteure am Start.
Allen voran Thomas Böhme und Catharina Weiß für die deutsche Herren- wie Damenauswahl. Für den 30-jährigen Böhme startet die EM am Samstag mit dem Spiel gegen Aufsteiger Litauen, während es die erst 21-jährige Weiß und ihr Team zum Auftakt am Sonntag gleich mit Weltmeister und Paralympic-Champion Niederlande zu tun bekommt. Zuletzt sicherten sich die deutschen Damen 2019 in Rotterdam EM-Bronze, ehe sie bei den Spielen in Tokio als zweitbestes europäisches Team auf Rang vier landeten, noch vor Großbritannien und Spanien auf den Plätzen sieben und acht. Beim Erreichen des Halbfinals in Madrid wäre die WM-Fahrkarte sicher und eine EM-Medaille für die deutsche Damenauswahl in greifbarer Nähe.
Bei den Herren belegte Deutschland 2019 im polnischen Walbrzych den undankbaren vierten Platz, konnte aber in den letzten zehn Jahren drei seiner insgesamt sieben EM-Medaillen der letzten 50 Jahre gewinnen, Silber 2011 sowie Bronze 2015 und 2017. In Madrid muss die deutschen Herren-Nationalmannschaft Platz fünf belegen, um sich das Ticket zur WM 2022 zu sichern, dürfte aber auch erneut nach einer EM-Medaille schielen.
Doch der RSV Lahn-Dill hat deutlich mehr sportliche Eisen im Feuer, als nur die beiden deutschen Teams. Dominik Mosler und die polnische Auswahl freuen sich auf den Auftakt am Samstag gegen die Schweiz, Quinten Zantinge erwartet am gleichen Tag das Duell seiner Niederländer gegen die Türkei und natürlich möchte Simon Brown mit Großbritannien den EM-Titel von 2019 verteidigen. Zum Start treffen die Briten ebenfalls am Samstag auf Israel und haben die WM-Fahrkarte fest im Visier, während der Weg nach Dubai für die Niederlande und Polen deutlich anspruchsvoller werden dürfte.
Deutscher Kader Herren: Jens Eike Albrecht (RSB Thuringia Bulls), Joe Bestwick (Köln 99ers), Thomas Böhme (RSV Lahn-Dill), Alexander Budde (Hannover United), Matthias Güntner (Rhine River Rhinos Wiesbaden), Aliaksandr Halouski (RSB Thuringia Bulls), Jan Haller (Hannover United), Tobias Hell (Hannover United), Christopher Huber (vereinslos), Oliver Jantz (Hannover United), Jan Sadler (Hannover United), Phillip Schorp (BBC Münsterland).
Spielplan Herren: Litauen – Deutschland (Sa., 16:45 Uhr), Frankreich – Deutschland (So., 17:45 Uhr), Polen – Deutschland (Mo., 16:45 Uhr), Schweiz – Deutschland (Di., 11:00 Uhr), Spanien – Deutschland (Mi., 16:45 Uhr).
Deutscher Kader Damen: Lisa Bergenthal (Köln 99ers), Annabel Breuer (vereinslos), Svenja Erni (BBU´01 Ulm), Vanessa Erskine (Hannover United), Amanda Fanariotis (RSKV Tübingen), Vakeska Finger (Dolphins Trier), Anna-Lena Hennig (BBC Münsterland), Lena Knippelmeyer (BBC Münsterland), Katharina Lang (ING Skywheelers), Maya Lindholm (BG Baskets Hamburg), Svenja Mayer (Rhine River Rhinos Wiesbaden), Anne Patzwald (BG Baskets Hamburg), Catharina Weiß (RSV Lahn-Dill), Lena Wiemann (RSC Osnabrück).
Spielplan Damen: Niederlande – Deutschland (So., 15:30 Uhr), Spanien – Deutschland (Mo., 10:00 Uhr), Türkei – Deutschland (Di., 15:30 Uhr), Frankreich – Deutschland (Mi., 12:15 Uhr), Großbritannien – Deutschland (Do.,12:15 Uhr).
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Uli Gasper