Dabei geht es am Faschingssamstag im Wohnzimmer des RSV Lahn-Dill um Platz eins nach der Hauptrunde und damit um die Pol-Position für die sich anschließenden Playoffs. Beide Kontrahenten sind bereits direkt für das Halbfinale im Modus „best-of-three“ qualifiziert, während die Konkurrenz im Viertelfinale die zwei Gegner der Mittelhessen und der Thüringer zunächst ermitteln muss. Neben der besten Ausgangsposition geht es in einem solchen Duell der beiden großen Rivalen in Deutschland auch um Emotionen, Duftnoten und den vermeintlichen psychologischen Vorteil, denn die zweite Partie der beiden Platzhirsche in der laufenden Saison, dürfte längst noch nicht die letzte der Spielzeit 2019/2020 sein.
Bereits am 1. März könnte in Hannover das 36. Endspiel um den Deutschen Pokal ebenfalls Lahn-Dill gegen Thuringia Bulls lauten, sofern beide Seiten ihrer Favoritenrolle im Halbfinale des Final Four gegen Hamburg bzw. Gastgeber Hannover gerecht werden. Natürlich sind die beiden Konkurrenten aus Wetzlar und Elxleben auch die Favoriten auf ein mögliches Playoff-Finale um die deutsche Meisterschaft und könnten sich zu guter Letzt auch im Final Four der IWBF Champions League, das am 1. und 2. Mai zum dritten Mal in der Geschichte in der August-Bebel-Sporthalle ausgetragen wird, noch einmal gegenüberstehen. Alles Konjunktive natürlich und genau deshalb wollen Kapitän Michael Paye & Co. auch nur von Spiel zu Spiel denken und haben daher den Fokus ausschließlich auf den Samstagabend und das Topspiel in eigener Halle gerichtet.
In diesem treffen die Mittelhessen auf ein internationales Topteam mit Spielern aus sieben Nationen, die die Thuringia Bulls in den letzten Jahren in den Großraum Erfurt locken konnten. Letzter Zugang ist der österreichische Nationalspieler Hubert Hager, der zum Ende der Wechselfrist am 31. Dezember aus München in den Osten der Republik wechselte. An seiner Seite stehen Paralympicssieger wie die beiden US-Boys Matt Scott und Jake Williams oder aber Weltmeisterin Jitske Visser aus den Niederlanden. Komplettiert wird das internationale Ensemble durch den Letten Karlis Podnieks, den Finnen Teemu Partanen, den Iraner Vahid Gholomazad und mit dem Trio Jens Albrecht, André Bienek und Aliaksandr Halouski ganz nebenbei auch durch drei deutsche Nationalspieler.
Doch der RSV Lahn-Dill braucht sich weder spielerisch noch von den Namen auf Seiten der Gäste beeindrucken lassen. Mit Weltmeister Simon Brown, den Paralympicssiegern Brian Bell, Annabel Breuer und Michael Paye oder den deutschen Auswahlspielern Thomas Böhme und Christopher Huber besitzt die Mannschaft von Cheftainerin Janet McLachlan Klasse und viel Erfahrung. Insbesondere unter den Brettern hat sich der RSV Lahn-Dill in dieser Saison deutlich verbessert, was auch auf die Verpflichtung des australischen Hünen Michael Auprince und des polnischen Routiniers Dominik Mosler zurückzuführen ist.
Dennoch musste sich der 13-malige deutsche Titelträger im November mit 59:71 bei den Thuringia Bulls geschlagen geben. Doch das neuformierte Team ist seitdem zusammengewachsen und hat vor allem deutlich an Stabilität gewonnen. Topscorer Thomas Böhme spielt durchgehend auf extrem hohen Niveau und US-Center Bell blüht in seiner neuen Rolle im Team förmlich auf.
Im 41. Duell der beiden Teams gegeneinander ist also Spannung, internationale Klasse und die nötige Portion Emotionen daher garantiert. Bisher rollte beide Seiten je 20-mal als Sieger vom Parkett. Wer den 21. Erfolg dieses bilateralen Vergleichs gewinnt, ist dagegen absolut offen.
Tickets für die Begegnung am Samstagabend um 19:30 Uhr gibt es weiterhin online auf www.ticketmaster.de, an den bekannten Vorverkaufsstellen in Wetzlar und Gießen sowie an der Abendkasse so lange der Vorrat reicht.
RBBL, 18. Spieltag: BG Baskets Hamburg – Rhine River Rhinos Wiesbaden (Sa., 15 Uhr), Doneck Dolphins Trier – RBB München Iguanas, Baskets 96 Rahden – BSC Rollers Zwickau, Hannover United – Roller Bulls Ostbelgien (alle Sa., 18 Uhr), RSV Lahn-Dill – RSB Thuringia Bulls (Sa., 19:30 Uhr).
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann