Mentale Trotzreaktion gegen den spanischen Rekordmeister

Dass sie besser spielen können als bei der bitteren Halbfinal-Pleite am Vortag wussten sie, im Spiel um Platz drei des IWBF Champions Cup haben sie es nun auch unter Beweis gestellt. Im Duell um Bronze in der europäischen Königsklasse bezwang am Samstag der am Vortag im Cocheras Sport Center von Albacete jäh ausgeschiedene RSV Lahn-Dill den spanischen Rekordmeister CD Ilunion Madrid mit 89:65 (25:18/44:30/64:47) und rehabilitierte sich für das Aus 24 Stunden zuvor.

Dabei zeigte die Mannschaft von Cheftrainerin Janet Zeltinger und ihres „Co“ Günther Mayer eine bärenstarke Trotzreaktion, überwand die eigene Enttäuschung und hat somit auch den Kopf frei für das bereits am Donnerstag startende Playoff-Halbfinale In Hannover. Die Frage was mit einer solchen Leistung auch in einem Finale möglich gewesen wäre ist dabei müßig und im Marathonmonat Mai mit seinen weiteren schweren Aufgaben auch nicht mehr relevant zu beantworten.

Die Madrillenen begannen die Partie emotional mit einem Feuerwerk, pressten die Wetzlarer über das gesamte Spielfeld, doch diese blieben eiskalt und taktisch abgezockt. Ausgehend von Thomas Böhme und Quinten Zantinge lief der Ball mit ganz wenigen Ausnahmen trotz des hohen Drucks fast perfekt durch die eigenen Reihen, bis sich die entscheidende Lücke auftat. Und diese bot sich bei der entsprechenden Geduld auf spanischer Seite immer wieder. Waren es in Durchgang eins vor allem die beiden Center Mendel Op den Orth und Matthias Güntner, übernahmen diese offensiven Aufgaben nach dem Seitenwechsel vor allem Böhme und US-Nationalspielerin Rose Hollermann.

So lag der RSV über 8:6 (3.) oder 19:13 (8.) stets in Front und kontrollierte das Geschehen auf dem Parkett. Immer wieder mussten die Hessen dabei knifflige Minuten überstehen, wenn der dreimalige europäische Champion Ilunion zu einem Zwischenspurt ansetzte. Die vielleicht spielentscheidende Phase folgte als beide Teams aus der Kabine kamen und Madrid den zuvor klaren Rückstand bis auf 46:37 (24.) verkürzen konnte. Doch bereits zum Ende des dritten Spielviertels hatte Hollermann mit zwei lupenreinen Freiwürfen zum 62:45 (29.) den Widerstand gebrochen.

Am Ende durfte sich der RSV über einen ebenso klaren wie verdienten Erfolg über seinen seit über 20 Jahren bestehenden europäischen Dauerrivalen CD Ilunion Madrid freuen. Bereits am Sonntag sitzt die 17-köpfige Delegation nun wieder im Flugzeug Richtung hessische Heimat, um sich nach einem Tag Trainingspause ab Dienstag auf den Playoff-Auftakt am Donnerstag um 16:00 Uhr bei Hannover United vorzubereiten.

Madrid: Luis Jasso (16), Bill Latham (13), Tom O´Neill-Thorne (11), Ignacio Ortega (11), Terry Bywater (8), Gregg Warburton (6), Amadou Diallo, Daniel Stix, Sarah Revuelta,Pablo Poyato (), Daniel Diaz (n.e.).

Lahn-Dill: Thomas Böhme (21), Rose Hollermann (20), Mendel Op den Orth (16), Matthias Güntner (13), Reo Fujimoto (9), Quinten Zantinge (8), Tomas Klein (2), Jannik Blair, Catharina Weiß.

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Andreas Joneck

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