Fußgänger- und Rollstuhlbasketball auf Augenhöhe | Am ersten November-Wochenende gastierte die U25 Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen zum Leistungslehrgang im hessischen Ronneburg, um unter den Augen von Bundestrainer Dennis Nohl und Co-Trainerin Marina Mohnen den nächsten Entwicklungsschritt zu vollziehen.
Während sich das Trainer-Duo über das verlängerte Wochenende ein Bild über die Leistungsstärke des Kollektivs machen konnte, machten die jungen Frauen am Samstag jede Menge Werbung für ihren Sport und die damit einhergehenden Themen, wie Inklusion, Teilhabe und Barrierefreiheit. So nahmen die Athletinnen am Samstagmorgen die ProB-Basketballer der White Wings an die Hand, um den Profi-Korbjägern den einen oder anderen Trick mit Rollstuhl und Ball zu verraten. Eine sportliche Herausforderung, die den Fußgänger-Basketballern sichtlich Spaß machte und – im Anschluss an die gemeinsame Trainingseinheit – von White-Wings-Geschäftsführer Sebastian Lübeck mit einem Schmunzeln im Gesicht kommentierte wurde: „Das Team hat mit viel Freude mitgemacht und durchaus erfolgreiche Würfe aus ganz ungewohnten Positionen genommen. Ich habe viele lachende Gesichter und etliche Gespräche wahrgenommen. Genau diesen Austausch wollten wir sicherstellen.“
Christoph Degen (MdL) & Lennard Oehl (MdB) in Action.
Nach einer kurze Akklimatisierungspause begann der offizielle Teil des Events, zu dem die TG 1837 Hanau a. V., die White Wings sowie die Rollt.Agentur aus Neuberg geladen hatten. Neben gut gelaunten Besuchern, nahmen auch Schirmherr Christoph Degen (MdL), der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, der Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky im Sportrollstuhl Platz. Während sich das basketballerische Talent der politischen Vertreter – naturgemäß – im Rahmen hielt, nutzen alle Anwesenden die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und kennen zu lernen. „Das war ein interessanter Perspektivwechsel. Ich habe Hochachtung vor der Leistung der Sportlerinnen und“, so Christoph Degen weiter, „mit dem Stuhl durch die Halle zu cruisen und etwas über das Sportgerät und den Alltagsrollstuhl zu erfahren, war wirklich spannend.“ Der Schirmherr spielt dabei auf den Besuch des sechsfachen Paralympicssiegers Errol Marklein an, der eigens angereist war, um den sportlichen Gästen den Sportrollstuhl und dessen Eigenschaften in launiger Art und Weise darzulegen. Aber auch der Sport kam nicht zu kurz. So duellierten sich die zuvor in drei Gruppen eingeteilten Zuschauer in einem Mini-Turnier, um anschließend beim Testspiel der U25-Damen gegen die ING Skywheelers Youngsters aus Frankfurt mitzufiebern. Ein Match, dass die gemischte Equipe der Skywheelers mit 35:26 – bei durchlaufender Zeit – für sich entscheiden konnte. Nach einem abschließenden Abendessen ließen es sich die U25-Damen nicht nehmen, die ProB-Partie der White Wings gegen die Orange Academy aus Ulm zu verfolgen. Ein Aufeinandertreffen, bei dem die Hausherren leider mit 67:83 das Nachsehen hatten; was sich aber nicht auf die gute Stimmung der Beteiligten niederschlug, wie es U25-Nationalspielerin Ronja Holze nach einem anstrengenden aber ereignisreichen Tag in der Brüder-Grimm-Stadt zusammenfasste: „Es war super, dass wir wertschätzenden und informative Stunden auf Augenhöhe mit den Basketballern und vielen interessierten Menschen in Hanau verbringen konnten. Ich möchte mich bei allen Mitwirkenden für deren Unterstützung bedanken.“ In dieselbe Kerbe schlug nach dem Schlusspfiff am Montagmittag auch TGH-Vorstandsassistent Imran Uyar: „Ich durfte das Wochenende über die U25-Nationalmannschaft der Damen begleiten und habe viele neue Einblicke und Persönlichkeiten kennenlernen dürfen. Das macht den Sport aus, denn jeder kommt mit jedem in den Austausch und lernt die Menschen dahinter kennen. Sport verbindet. Und Vereine, wie z. B. die TG 1837 Hanau a. V., bieten hierzu tolle Möglichkeiten.“
U25-Nationalspielerin Anna-Lena Hennig mit jungem Gast.
Text: Martin Schenk | Fotos: uliphoto.de