Die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen wird die Vorbereitung auf Tokio mit einem neuen Co-Trainer bestreiten. Der 31-jährige André Hopp tritt die Nachfolge von Janet Zeltinger an. Die gebürtige Kanadierin legt ihr Amt aus privaten und familiären Gründen nieder.
Der neue Assistant Coach des Team Germany ist in der Szene kein Unbekannter; in der RBBL-Saison 2020/2021 agierte der NB-Athlet Hopp als Spielertrainer der Rhine River Rhinos Wiesbaden. Bundestrainer Martin Otto über den Wechsel in seinem Trainerstab: “Ich bedauere es sehr, dass Janet nicht weitermacht. Akzeptiere und respektiere ihre Entscheidung jedoch vollumfänglich. Da gibt es auch keine zwei Meinungen. Ich möchte mich bei Janet Zeltinger für ihren Einsatz und den wichtigen und wertvollen Beitrag zur Entwicklung des Rollstuhlbasketballs der Damen in den letzten Monaten und Jahren bedanken. Um es auf den Punkt zu bringen: Sie hat Spielerinnen besser gemacht. Mir persönliche hat Janet stets wertvolle Impulse geliefert. Es war eine tolle Zusammenarbeit. Für Ihre private und sportliche Zukunft wünsche ich ihr das Allerbeste. Wir werden mit Sicherheit das eine oder andere Telefonat führen. Da bin ich mir sicher.” Auch was seinen neuen Co-Trainer betrifft, blickt Martin Otto optimistisch und gutgelaunt in die Zukunft: “Mit André Hopp weiß ich einen erfahrenen Rollstuhlbasketballer an meiner Seite, der seit seiner Kindheit mit unserem Sport verwoben ist. Er ist sozusagen in der Halle und mit dem Rollstuhl aufgewachsen. Ich bin mir sicher, dass er einen wertvollen Beitrag auf und abseits des Courts liefern wird. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm.”
Auch der 4,5-Punkte-Mann der Rhine River Rhinos und neue Co-Trainer der Damen blickt erwartungsvoll in die Zukunft: “Ich freue mich sehr über die neue Herausforderung und vor allem, dass Martin mich gefragt hat. Ich fühle mich sehr geehrt. Und ich möchte alles aus den Mädels rausholen und hoffe, dass ich in Janets Schuhe passe. Sie hat enorm viel für die Nationalmannschaft getan und viel Herzblut in die Arbeit gesteckt. Ich möchte daran anknüpfen und ihre Aufgaben mit genauso viel Engagement annehmen und umsetzten. Vor allem möchte ich mich auch bei meinem Arbeitgeber bedanke, der Landeshauptstadt Wiesbaden, Abteilung Schulsozialarbeit. Sie ermöglichen es mir, diesen Job neben meiner eigentlichen Arbeit anzunehmen. Der Anruf von Martin Otto kam sehr spontan und überraschend für mich, denn ich hätte niemals damit gerechnet. Nichtsdestotrotz bin ich sehr glücklich darüber ein Teil der Deutschen Nationalmannschaft zu sein. Ich möchte den Damen meine Erfahrung als Spieler mitgeben und sie in den nächsten Monaten bis zu den Paralympics positiv motivieren. Unter anderem wird es auch meine Aufgabe sein, Martin unter die Arme zu greifen und ihn bei den Lehrgängen, Trainingslagern und Turnieren zu unterstützen und mit ihm gemeinsam die Trainingspläne zu erstellen.“
Text: Martin Schenk | Foto: Steffie Wunderl