Interview mit Patty Cisneros: „Es war eine der schönsten Zeiten meines Lebens.“

Die US Rollstuhlbasketballspielerin Patty Cisneros, die auch in der RBBL bekannt ist, hat mit uns über ihre Karriere, ihr schönsten Basketball-Erlebnisse und über ihre Familie gesprochen.

 

Patty, du hast die ganze Welt durch den Rollstuhlbasketball-Sport bereist. Was sind die aufregendsten Orte, die du besucht hast und was war so besonders daran?

Eine meiner schönsten Erinnerung an meiner aktiven Rollstuhlbasketball-Zeit hatte ich schon früh in meiner Karriere. Es war mein allererstes internationales Turnier mit dem US-Rollstuhlbasketball-Damenteam, die ParaPan American Games in Mexico City im Jahr 1999. Mein Vater ist extra nach Mexiko gereist, um seine Familie zu besuchen und mich dort spielen zu sehen. Das war ein ganz besonderer Moment, den wir uns teilen.

 

Du bist mit dem Sport sehr erfolgreich gewesen. Neben anderen Medaillen hast du zweimal Paralympisches Gold gewonnen (2008 in Peking und 2004 in Athen). Was war das wichtigste Turnier für dich – und welche Medaille bedeutet dir am meisten?

Beide Turniere waren großartig, aber mein Favorit ist die Goldmedaille 2004 in Athen. Wir haben letztendlich das Blatt, in Bezug auf die bestehende Rivalität zwischen den USA und Kanada, gewendet.  Wir waren sehr fokussiert und haben sie im Halbfinale geschlagen. Es war ein großer Sieg für uns. Wir waren entschlossen, die Spiele zu gewinnen-  und das haben wir gemacht. So haben wir auch Australien im Match um die Goldmedaille besiegt.

 

Spielst du selbst noch oder coachst du irgendwelche Teams? Wenn ja, welches Team?

Die letzte Saison war meine finale auf dem Court. Ich habe für die Shield Maidens in Los Angeles gespielt. Das ist ein reines Damenteam. Wir haben das Meisterschaftsspiel mit einem Punkt verloren. Es war eine tolle Saison und ich hatte viel Spaß mit dem neuen Team.

 

Und jetzt?

Nun coache ich das Damen-Rollstuhlbasketball-Team in Denver, Colorado. Wir sind schon sehr gespannt auf die Saison. Wir hatten seit drei Jahren kein Damenteam mehr in Colorado.

 

Du hast auch für den RSV Lahn-Dill in Deutschland gespielt. Wir war es für dich, dort zu spielen?

Ich liebe die Zeit, die ich mit dem RSV Lahn-Dill verbracht habe. Mit Wetzlar verbinde ich einer meiner schönsten Basketball-Erfahrungen bzw. -Momente. Ob Management, der Fanklub oder meine großartigen Teamkameraden und deren Familien – an all das erinnere ich mich gerne zurück. Ganz zu schweigen, dass wir ungeschlagen drei Meisterschaften gewonnen haben, inklusive des Champions Cups. Es war eine der schönsten Zeiten meines Lebens.

 

Verfolgst du noch die Entwicklung in der Deutschen Liga? 

Ich verfolge die RBBL, die amerikanischen Spieler und meine alten Teamkameraden. Der RSV Lahn-Dill hat ein sehr starkes Team mit Mikey Paye, Hiro Kozai, Brian Bell und Thomas Böhme

 

Noch eine letzte Frage neben dem Basketball. Was machst du, um Spaß zu haben und um dich fit zu halten?

Aktuell trainiere ich für meinen ersten Marathon. Ich werde bei der Rock & Roll Marathon Serie in Phoenix, Arizona, am 20. Januar 2019 antreten. Es ist ein guter Weg, ins neue Jahr zu starten. Ich habe jetzt auch zwei kleine Töchter, Elliana (6) und Nyah (3). Ich liebe sie von ganzem Herzen. Es ist so eine große Freude mit ihnen.

 

Interview: Annika Aul | Foto: MEDIASHOTS

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