Interview mit André Hopp: “Ich freue mich auf die neue sportliche Herausforderung.”

André Hopp heißt der neuen Bundestrainer der U25-Nationalmannschaft der Damen. Der Ex-Rhino und aktuelle Spielertrainer des RSV Bayreuth beerbt Dennis Nohl, der das Amt zum Februar 2024 niedergelegt hat. Auf den 34-jährigen NB-Mann warten – seit Anfang März – spannende und herausfordernde Aufgaben, schließlich sind mit Anna-Lena Hennig, Catharina Weiß, Kim Zettlitz, Lisa Bergenthal, Marie Kier, Valeska Finger und Johanna Ernst gleich sieben aktuelle U25-Athletinnen aus dem Nationalkader gerutscht. Für Hopp, der seit 2003 dem orangenen Leder im Rollstuhl hinterherjagt, ist es nach seiner Co-Trainer-Tätigkeit für die Damen-A-Nationalmannschaft unter Martin Otto und Dennis Nohl, der nächste Einsatz an der Seitenlinie mit dem Bundesadler auf der Brust. Ihm zur Seite stehen wird weiterhin Marina Mohnen als Co-Trainerin.

 

André, herzlich Glückwunsch zum neuen Job. Was möchtest du direkt loswerden?

“Erst einmal möchte ich mich bei Dennis für sein langjähriges Engagement bedanken. Schön ist auch, dass Marina Mohnen das Team und mich weiterhin unterstützen wird. Ebenfalls geht mein Dank an Dirk Paßiwan, der meinen Namen beim DBS mit ins Spiel gebracht hat. Somit konnte schnell eine interne Lösung gefunden werden.“

 

Was noch?

„Nun, es ist mir eine große Ehre, diese Stelle anzunehmen und mein Engagement noch mehr für den Sport einzubringen. Ich freue mich auf die neue sportliche Herausforderung. Meine Erfahrung möchte ich nun an den Nachwuchs weitergeben, der den Grundstein für die A-Nationalmannschaft bildet. Des Weiteren freue ich mich, die Mädels näher kennenzulernen und mich mit ihnen gemeinsam auf die kommenden Turniere vorzubereiten.“

 

Das wird kein Zuckerschlecken, oder?

„Definitiv nicht. Es wird hart für uns, da viele aus dem letzten Kader altersbedingt rausfallen. Nun liegt es an Marina und mir, eine schlagfertige Gruppe zu formen und zusammenzustellen. Ich wünsche mir eine nationalmannschaftsübergreifende Kommunikation, um gemeinsam den Sport voranzubringen und den Nachwuchs professionell zu entwickeln.“

 

Kurz eingeworfen: Deine Philosophie in einem Satz:

„Mit Spaß und harter Arbeit zum Erfolg.“

 

Das passt zu dir. Sag: Was wirst du unternehmen, um das „Nachwuchsproblem“ im weiblichen Bereich in den Griff zu bekommen?

„Ich werde mit Dirk in den engen Austausch gehen und gemeinsam Ideen und Konzepte entwickeln, um an dem Problem zu Arbeiten und einen schnellen Lösungsansatz zu finden.“

 

Du hast Dirks Name jetzt ein paar Mal „gedroppt“: Wie sieht die Abstimmung und Kommunikation mit der A-Nationalmannschaft der Damen konkret aus?

„Dirk und ich sind stets im Austausch miteinander. Wir haben vorab schon viel miteinander telefoniert und uns über verschiedene Bereiche ausgetauscht. Dirk hat mir seine Unterstützung bei Fragen und Anregungen angeboten, auf die ich definitiv zurückgreifen werde.“

 

Wie gelingt dir der Spagat zwischen deinem Engagement in Bayreuth, eurem Hausbau, deiner Arbeit und dem Team Germany?

„Das ist alles eine Frage des Zeitmanagement (grinst). Durch meinen Beruf habe ich gelernt, meine Freizeit so zu managen, dass kein Bereich zu kurz kommt. Der Tag hat 24 Stunden, die genutzt werden können.“

 

Was dürfen die Nachwuchs-Damen vom ersten Lehrgang erwarten?

„Der erste Lehrgang steht unter dem Stern des gemeinsamen Kennenlernens und der Beobachtung des Leistungsstandes. Die Mädels müssen mich und ich sie kennenlernen. Der Spaß soll trotz des schmalen Zeitfensters nicht in den Hintergrund geraten. Meine Handschrift werde ich mit Tag eins versuchen auf das Team zu übertragen. Wir haben einen Grundkern, der sich aus der WM-Truppe speist. Die Nachrücker sollen den Kern verstärken – und dann gilt es daraus eine Einheit zu formen.“

 

Zu guter Letzt: Ich habe gehört, dass die finanziellen Mittel limitiert sind, um mehr Lehrgänge und Maßnahmen abzuhalten. Was kannst und willst du dazu sagen? Und wie begegnest du dieser Herausforderung?

„Ich kann so viel verraten: Aufgrund der kurzen Zeit, die wir haben, sind die geplanten Maßnahmen schon so weit gesichert. Einen Einblick werde ich in den nächsten Wochen erhalten. Ich bin erst ein paar Tage im Amt.“

 

Ganz lieben Dank für deine Zeit, André.

 

Interview: Martin Schenk | Foto: Uli Gasper

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