United-Kapitän Jan Sadler glaubt, dass Gran Canaria schlagbar ist und das Wort ‘Titel’ im Raum schwebt. Trainer Martin Kluck hofft auf volle Ränge und EuroCup-Atmosphäre in der Goetheschule. Und Präsident Joachim Rösler freut sich über das Engagement der ehrenamtlichen Helfer.
Hannover United steht das Highlight der Saison ins Haus. Von Freitag bis Sonntag richtet der Bundesligist das EuroCup-Finalturnier in Hannover aus. Acht der besten Rollstuhlbasketball-Teams Europas kämpfen in der Sporthalle Goetheschule (Haltenhoffstraße 95) um den Euro-Titel. Die Ausrichtung dieses Top-Turniers ist ein großes Kompliment – und eine Herausforderung, sagt United-Präsident Joachim Rösler auf einer Pressekonferenz im Courtyard by Marriott am Maschsee. „Da kommt viel Arbeit auf unseren verhältnismäßig kleinen Verein zu. Aber wir haben im Vorfeld viel dafür getan, dass man uns auf europäischer Ebene wahrnimmt“, so Rösler. Rund 80 freiwillige Helferinnen und Helfer sollen das Turnier mit Auf- und Abbau, Catering, Kampfgericht, als Klub-Lotsen oder im Livestream-Team wuppen.
Am Freitag steigen die Viertelfinalspiele. Hannover United ist bei seiner Euro-Premiere ab 18.30 Uhr am Ball. Der Gegner heißt BSR ACE Gran Canaria. „Gran Canaria ist ein absolutes Spitzenteam mit hochtalentierten Spielerinnen und Spielern“, sagt United-Trainer Martin Kluck. Derzeit Dritter der spanischen Liga, liegt die Mannschaft auf Kurs im Meisterschaftsrennen. „Wir freuen uns, gleich zum Start in den internationalen Wettbewerb gleich so einen Knaller vor die Brust zu bekommen. Da können wir eigentlich nur gut aussehen“, so Kluck.
United macht wie schon im Playoff-Halbfinale an diesem Wochenende die Sporthalle Goetheschule in Hannover-Herrenhausen zu seinem Wohnzimmer – und hofft auf eine EuroCup-gerechte Atmosphäre. „Die Halle ist super modern, bietet alles, was wir für ein Rollstuhlbasketball-Turnier auf Top-Niveau brauchen. Sie ist gut gelegen: Die Herrenhäuser Gärten und die Universität sind um die Ecke, die Nordstadt nebenan. Ich hoffe, dass wir viel junges Publikum bekommen und neue Leute für den Rollstuhlbasketball begeistern können“, sagt Kluck. „Wir werden uns schnell heimisch fühlen.“
Das sieht auch Kapitän Jan Sadler so. „Die neue Halle, neue Aufgaben, Teams, gegen die wir noch nie gespielt haben – die Mannschaft ist heiß auf den EuroCup. Wir wollen den etablierten europäischen Top-Teams zeigen, dass nicht nur in Elxleben und Wetzlar, sondern auch in Hannover professioneller Basketball gespielt wird“, so der Kapitän. “Dass wir mit Traditionsklubs wie Porto Torres und Gran Canaria in einem Satz genannt werden, weil wir gegen sie spielen, macht mich sehr stolz und ist der Lohn für harte Arbeit in den vergangenen Jahren.“
Ob United reif für einen Titel ist, wird der Nationalspieler gefragt. „‚Titel‘ ist ein Riesenwort für uns“, sagt Sadler und lacht. „Ich glaube, wenn wir das erste Spiel gewinnen, haben wir wirklich eine gute Chance, in diesem Turnier sehr gut abzuschneiden. Gran Canaria ist das stärkste Team beim EuroCup, aber ich glaube, dass die schlagbar sind.“ United, das auf Mariska Beijer (Long-Covid) und Christoph Lübrecht (nicht spielberechtigt) verzichten muss, kommt dabei zugute, dass es in der vergangenen Woche im Playoff-Halbfinale innerhalb von 48 Stunden zweimal gegen den RSV Lahn-Dill spielen musste. „Da haben wir einen wirklich guten Auftritt hingelegt“, so Sadler. „Das zeigt, dass wir einen relativ tiefen Kader haben. Wenn wir auf alle zurückgreifen können, schwebt das Wort ‚Titel‘ irgendwo im Raum.“
PM & Foto: Hannover United