Mit gemischten Gefühlen gingen die „Engelhaften“ in die Finalserie am letzten Wochenende gegen den Serienmeister in der Rollstuhlbasketball Hauptstadt Wetzlar. Hatten die Bulls die Hauptrunde dominiert, mussten sie doch im Pokalhalbfinale gegen den RSV Lahn Dill eine schmerzhafte Niederlage mit einem Punkt minus einstecken.
Wie Coach Michael Engel aber dann sein Team zum Start der Finalserie präsentierte, war mehr als beeindruckend. Mit dem 81:46 Auswärtssieg hatte man Lahn Dill förmlich demontiert und damit einen Matchball in eigener Halle eingefahren. In einer bis auf den letzten Platz gefüllten Halle in Elxleben musste der Klassenprimus das zweite Spiel unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf die Meisterschaft zu haben. Die Bulls waren fest entschlossen, ihren Matchball zu verwerten und legten los wie die Feuerwehr. Bei tropischen Temperaturen führten die Hausherren schnell 12:2, und Lahn Dill musste sich in einer Auszeit neu erfinden. Die Bulls verteidigten ihre Zone ohne Kompromisse, und der Serienmeister glänzte mit Ratlosigkeit. Jitske Visser war der Kitt in der Defense. Jake Williams 4 Punkte , Alex Halouski 6, Matt Scott 3 und Vahid Azad 6 zeigten ihre Ausgeglichenheit mit einer 19:6 Führung zum zweiten Viertel. Lahn Dill fand keine Mittel gegen die Bulls und kamen nur mit großem Aufwand zu Korberfolgen. Ganz anders die Hausherren. Immer wieder drangen sie bis unter den Korb der Hessen und machten leichte Punkte. Alex Halouski war in bestechender Form und machte am Ende des Spiels 34 Punkte. Er war die überragende Figur auf Thüringer Seite. Michael Engel began mit der Rotation, und Elxleben führte bei der Halbzeit mit 43:22. Die Vorentscheidung war gefallen. Die Bulls zogen unbehelligt ihre Kreise. Im dritten Viertel kam der Serienmeister etwas besser ins Spiel, ohne dabei ernsthafte Gefahr auszustrahlen. Unter den Augen der Rockets spielten die Bulls sich in einen Rausch und begeisterten ihre Fans, die sich langsam auf die Meisterfeier einrichteten. Mit 59:36 ging es ins letzte Viertel und das wurde zum Schaulauf der Bulls. Michael Engel brachte sein komplettes Team zum Einsatz und die dankten es mit Punkten. Am Ende gewann das Thuringia Bulls Team auch Spiel zwei eindeutig mit 85:52 und durfte sich als Deutscher Meister in seinem Wohnzimmer von den Fans feiern lassen.
Wir haben in dieser Saison 20 Viertel gegen Lahn Dill gespielt und es steht 17:3. Es werden noch einmal vier Viertel folgen beim Halbfinale in der Champions League in 14 Tagen in Hamburg, so ein zufriedener Michael Engel.
Die Bulls spielten mit folgendem Aufgebot: Jake Williams 15, Roman Wenzel, Raimund Beginskis 6, Vahid Azad 8, Jitske Visser, Matt Scott 8, André Bienek 6, Jens Albrecht 2, Teemu Partanen, Alex Halouski 34 .
PM: RSB Thuringia Bulls | Foto: Steffie Wunderl