Wenn in der Rollstuhlbasketballbundesliga die Begegnung der Thuringia Bulls gegen den RSV Lahn Dill ansteht, steigt das Interesse der Rollstuhlbasketball Fans in ganz Europa. Kein Spiel gab es öfter in den letzten 10 Jahren mit 42 Spielen (22:20) und in den meisten Fällen konnten die Zuschauer spannungsgeladene Leckerbissen genießen. Am Samstag, 18.00 Uhr, wird beim 43. Aufeinandertreffen alles anders sein, im Elxlebener Bullenstall.
Die Welt hat sich seit dem letzten Aufeinandertreffen zum Pokalfinale am 1. März in Hannover völlig auf den Kopf gestellt und vieles, was vorher normal war, ist jetzt mehr und mehr fragwürdig. Auf der einen Seite der Ruf nach Kontakteinschränkungen und auf der anderen Seite Rollstuhlbasketball Bundesliga. Ja, die Frage bewegt uns jeden Tag, stellt Coach Micha Engel fest und hebt die Verantwortung für unsere Sportart in den Vordergrund. Gerade die olympischen und paralympischen Mannschaftssportarten stehen vor den Spielen in Tokio im nächsten Jahr vor einer besonderen Herausforderung und man stelle sich vor, es gibt keinen Wettkampf für die qualifizierten Spieler. Die Frage nach der Sicherheit haben alle Teams, die am Spielbetrieb teilnehmen, mit Sorgfalt organisiert und testen vor jedem Spieltag auf etwaige Coronafälle.
In einer Bundesligaversammlung letzte Woche wurde die weitere Vorgehensweise festgelegt und alle Teams steigen an 16.01. 2021 in den Spielbetrieb ein. Dabei holt Hamburg seine Spiele nach und Münsterland wie auch München verlieren die verpassten Spiele mit 20:0. Der Abstieg wird in diesem Spieljahr ausgesetzt, die Bullen gewinnen damit Spiel 65 und 66 kampflos und bauen ihre Siegesserie weiter aus.
Das 47. Aufeinandertreffen der Big Player aus Wetzlar und Elxleben wird ohne Zuschauer stattfinden und der Spielbetrieb mit seinen ständigen Spielpausen ist nicht die beste Vorbereitung für dieses Spiel. Die Bulls 80:62 wie auch Lahn Dill 74:63 hatten Ihre Generalprobe für den Liga Knaller jeweils bei den Baskets 96 Rahden, wo beide Teams eine harte Nuss zu knacken hatten. Die wesentliche Erkenntnis, Steve Serio wird mit 28 Punkten zum Gamewinner für Lahn Dill und landet ein Comeback mit Donnerschlag. Dem gute Laune Coach Micha Engel ist bei all dem unplanbaren Durcheinander etwas die Freude vergangen und darum nutzt er die freien Wochenenden zu zusätzlichen Trainingseinheiten, um halbwegs einen Rhythmus zu erzeugen. Kapitän André Bienek freut sich, das Jahr 2020 nach seiner Hochzeit nun auch sportlich mit einem Höhepunkt abzuschließen. Spiele gegen Lahn Dill sind immer etwas Besonderes und das lassen wir uns auch durch Corona nicht verderben, auch wenn wir auf unsere erstklassigen Fans und Unterstützer verzichten müssen.
Bulls : Ian Pierson, Hubert Hager, Vahid Azad, Jitske Visser, André Bienek, Karlis Podnieks, Jens Albrecht, Helen Freeman, Alex Halouski, Marie Kier.
PM: RSB Thuringia Bulls