Die Thuringia Bulls erringen einen 68:54 Arbeitssieg beim RB Zwickau. (Viertelergebnisse: 12:14, 16:13, 22:12, 18:15) | Am Samstagnachmittag reisten die Rollstuhlbasketballer der RSB Thuringa Bulls zum ersten Auswärtsspiel der Bundesligasaison nach Zwickau. Man traf sich in einer von Freundschaft erfüllten Atmosphäre. Bildlich dafür stand sicherlich der Genuss eines gemeinsamen Kaffees von den beiden Köpfen der Clubs Lutz Lessmann und Marco Förster.
Trainer Andre Bienek hingegen standen die Sorgenfalten auf der Stirn geschrieben, musste er doch Marie Kier, Driss Saaid, Dylan Fischbach und Joakim Linden ersetzen. Kurzer Hand wurden die beiden Altmeister Roman Wenzel und Sebastian Cleem aus der Regionalligamannschaft der Thüringer in den Kader berufen. Das Duo wurde ergänzt durch Talent Hendrik Radke, der sich erstmals ein Bundesligatrikot überstreifte. Mit diesen Schachzügen konnte Bienek überhaupt erst die Spielfähigkeit des amtierenden Deutschen Meisters sicherstellen. Auf Zwickauer Seite fehlte mit Ex-Bulle Teemu Partanen ebenfalls ein Leistungsträger. In der Anfangsphase spielten sich die Bulls viele gute Wurfpositionen heraus, ließen diese Möglichkeiten allerdings aus, was ein Spiegelbild der gesamten Begegnung werden sollte. In der Folge entwickelte sich eine kampfbetonte Partie. Das war ganz nach dem Geschmack der Hausherren und ihrer Dame, Hannah Dobb. Der Aufsteiger konnte das 1.Viertel so mit 14:12 für sich entscheiden. Im zweiten Spielabschnitt setzte sich dieser Verlauf fort. Den Männern von der Osterlange merkte man die Abstimmungsschwierigkeiten in der ungewohnten Aufstellung an. Die Thüringer waren bemüht ihren Rhythmus zu finden, aber nur selten fand der Ball den Weg durch die Reuse. Die Moselstädter spielten unterdessen munter weiter, was sich vor allem im Zusammenspiel von Chagger und Wesolowski zeigte. Andre Bienek griff in seinem Debüt in die Trickkiste, welcher maßgeblich etwas das Momentum zu Gunsten der Gäste drehte, in dem er Wenzel und Cleem gemeinsam auf das Spielfeld schickte. Angetrieben von zahlreichen mitgereisten Bullen-Fans erzwangen die Gäste förmlich die 28:27 Führung zum Pausentee. Mit viel Energie kamen die Thuringia Bulls aus der Kabine. Die Erleichterung war sichtlich spürbar als Kapitän Alex Halouski mit dem ersten Wurf jenseits der Dreipunkte Linie erfolgreich abschloss. Die Elxlebener übernahmen nun mehr und mehr die Spielkontrolle, was sich auch im 50:39 Spielstand zum Viertelende ausdrückte. Trotz eines letzten Aufbäumens der Sachsen, die einen leidenschaftlichen Kampf boten, passierte im Schlussabschnitt nichts mehr viel. Die Bullen fuhren mit einem hart erarbeiteten 68:54 Erfolg zurück ins Fit In. Ein Sonderlob verdiente sich Routinier Roman Wenzel, der mit zarten 45 Jahren über die volle Distanz spielte. Jetzt heißt es die Wunden zu lecken, um möglichst schnell wieder in voller Mannschaftsstärke auftreten zu können. Das ist auch dringend notwendig, denn schon am kommenden Samstag um 18 Uhr gastiert der BBC Münsterland im Bullenstall. Für die Bulls spielten: Hubert Hager (8), Vahid Azad, Jordi Ruiz (22), Jens Albrecht (11), Alex Halouski (17), Arie Twigt (8), Hendrik Radke, Roman Wenzel (2) und Sebastian Cleem.PM: RSB Thuringia Bulls | Foto: Lisa Heimbürge