Liebe Medienvertreter*innen, Athleten*innen, Trainer*innen, Betreuer*innen und Freund*innen des Rollstuhlbasketballs,

viele von Euch werden in den letzten Tagen sicher auf die Meldung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) aufmerksam geworden sein. Mit dieser Meldung hat das IPC bekannt gegeben, die Rollstuhlbasketball-Wettbewerbe vorläufig aus dem Programm für die Paralympischen Spiele in Paris 2024 gestrichen zu haben. Des Weiteren droht auch ein Ausschluss des Rollstuhlbasketballs für Tokio 2020, sofern bis zum 29. Mai keine Einigung bei der Klassifizierung zwischen dem IPC und dem Internationalen Rollstuhlbasketball-Verband (IWBF) erzielt worden ist. Diese Diskussion, die auf unterschiedlichen Klassifizierungsphilosophien und -regularien fußt, wird bereits seit eineinhalb Jahren geführt. Heruntergebrochen sind die Anforderungen an die Schwere der Behinderung gemäß des IPC-Kodex höher als gemäß der Philosophie der IWBF, die wiederum in ihrem Statement auf die Bekanntgabe des IPC bekräftigen, „den Sport so umfassend wie möglich zu gestalten und allen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, Basketball zu spielen“.

Ähnliche Diskussionen und Entscheidungen hat es in anderen paralympischen Sportarten, wie dem Sitzvolleyball, in der Vergangenheit bereits gegeben – mit positivem Ergebnis. Eine Einigung und Lösung im Sinne der Werte des Sports sowie der klaren Abgrenzung zwischen Sport für Menschen mit und ohne Behinderung ist überfällig und für uns alle wünschenswert. An dieser Stelle sei betont, paralympischer Spitzensport kann den Zielen der Inklusion im und durch Sport in dieser Gretchenfrage nicht vollends gerecht werden.

IWBF-Präsident Ulf Mehrens, der auch Vorsitzender des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes (DRS) ist, hat bereits angekündigt, dass die IWBF in Zusammenarbeit mit den nationalen paralympischen Komitees und Verbänden alles Mögliche tun werde, „um unserer Rollstuhlbasketball-Gemeinschaft gerecht zu werden und um sicherzustellen, dass bei den Paralympischen Spielen von Tokio 2020 sowie bei zukünftigen Paralympischen Spielen Rollstuhlbasketball gespielt wird“.

Der DRS weiß um die guten Absichten der beiden Weltverbände im Sinne der paralympischen Familie und Werte. Wir haben keinerlei Zweifel, dass die gemeinsame Lösung zu einer sportfachlich-fundierten und transparenten Klassifizierung führt und die Paralympischen Spiele in Tokio 2020 und Paris 2024 mit den gewohnt spektakulären Rollstuhlbasketball-Wettbewerben ausgetragen werden. Bei allem Vertrauen in ein lösungsorientiertes und rasches Handeln zur Beseitigung aller Missverständnisse, muss die Brisanz dieser Situation realistisch bewertet werden. Eine für alle Parteien zufriedenstellende Entscheidung wurde in vielen Sitzungen und Debatten der letzten Jahre nicht gefunden. Der Weg zu einer Lösung wird ein Kraftakt für alle Beteiligten.

Natürlich beobachten wir ebenfalls sehr aufmerksam die Entwicklungen des Coronavirus. Der sportliche Wettkampf wird der Gesundheit unserer Athlet*innen, Trainer*innen und Teammitglieder sowie aller weiteren Beteiligten selbstverständlich stets untergeordnet. Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir uns jedoch auch in diesem Fall nicht veranlasst, unsere akribische Vorbereitung auf die Paralympics beeinflussen zu lassen, die mit der Abschlussfeier der Spiele 2016 in Rio de Janeiro gestartet ist.

Über aktuelle Entwicklungen werden wir Euch persönlich sowie auf unserer Webseite unter www.drs-rbb.de und über die sozialen Netzwerke auf dem Laufenden halten. Auf den letztgenannten Plattformen haben wir uns zu Beginn des Jahres neuaufgestellt. Sowohl bei Facebook als auch bei Instagram haben wir ergänzend zu den Seiten des „Team Germany Rollstuhlbasketball“ nun die Profile „Rollstuhlbasketball“ (Facebook) und @unser_rollstuhlbasketball (Instagram) geschaffen, über die wir alle Themen des Rollstuhlbasketballs (Liga, Nachwuchs, Verbandswesen, Schiedsrichter*innen, etc.) kommunizieren.

Im Weiteren findet Ihr die wichtigen Meilensteine des deutschen Rollstuhlbasketballs auf dem Weg nach Tokio 2020:

07.02. 200 Tage bis zur Eröffnungsfeier der Paralympics

29.02 – 01.03 DRS-Pokal Final Four Hannover

12.03 – 15.03 Champions League Viertelfinale (u.a. Elxleben)

22.03 Auslosung der RBB-Gruppen bei den Paralympics

17.04 – 18.04 Junioren-Pokal Final Four Warendorf

18.04 RBBL Playoff Finals Hinspiel

25.04 RBBL Playoff Finals Rückspiel

23.04 – 26.04 Euro League Final Fours (u.a. München)

30.04 – 03.05 Champions League Final Four Wetzlar

17.05. 100 Tage bis zur Eröffnungsfeier der Paralympics

05.06 – 07.06 Junioren-DM Bonn

12.06 – 14.06 World Super Cup Frankfurt

06.07. 50 Tage bis zur Eröffnungsfeier der Paralympics

09.07 – 12.07 Nations Cup Köln

03.08 – 12.08 Junioren-EM Lignano (ITA)

25.08 – 06.09 Paralympics Tokio (JPN)

Mit sportlichen Grüßen, Euer

Christoph Küffner

 

PM & Foto: DRS

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