Die RSB Thuringia Bulls erwischen ein perfektes Spiel und ziehen durch ein 99:51 gegen den RSV Lahn-Dill ins Viertelfinale des DRS-Pokals ein. (24:13; 26:10; 20:17; 29:11)
Am vergangenen Sonntag reisten die RSB Thuringia Bulls nach Wetzlar. Dort stand das Pokal-Achtelfinale gegen den RSV Lahn-Dill an. Zwar wurde die Favoritenrolle leicht an die Thüringer verteilt, dennoch erwartete jeder Zuschauer eine spannende Partie.
In den Anfangsminuten verlief das Spiel erwartungsgemäß. Beide Teams kamen mit viel offensivem Schwung aufs Feld und begegneten sich auf Augenhöhe. Auf Bullenseite zeigten sich zunächst Arie Twigt und Alex Halouski treffsicher. Für die Mittelhessen punkteten Thomas Böhme und Matthias Güntner. Nach dem zwischenzeitlichen 11:8 (4.Minute) durch Halouski, erhöhten die Gäste vor allem defensiv die Schlagzahl. Immer wieder antizipierten die Elxlebener die Passwege der Lahnstädter und konnten sich so langsam absetzen (18:11, 8.Minute). Der einzige Wermutstropfen der herausregenden Verteidigung waren die frühzeitigen Foulprobleme für Jordi Ruiz. Allerdings hatten auch die Gastgeber mit diesem Umstand zu kämpfen. Neuzugang Colin Higgins konnte das größenbedingte Missmatch gegen Vahid Azad nicht verteidigen, der immer wieder von Nationalspielerin Marie Kier klug in Szene gesetzt wurde, sodass der Kanadier früh drei Fouls kassierte. Zur ersten Viertelpause führten die Bulls mit 24:13.
Auch im zweiten Spielabschnitt setzte sich der Spielverlauf fort. Der RSV bekam keinen Zugriff auf die offensive Power der Thüringer und konnte selbst im Angriff nur wenig Zählbares auf die Anzeigetafel bringen. Es wurde deutlich, dass dem Gastgeber in dieser neuen Konstellation noch die nötige Eingespieltheit fehlt. In der Folge liefen Ruiz und Halouski aus der Distanz heiß. Die beiden Distanz-Spezialisten trafen gemeinsam, begleitet vom lautstarken Jubel der zahlreich mitgereisten Bulls-Fans, innerhalb von weniger als 3 Minuten 5 Drei-Punkt-Würfe hintereinander und sorgten so für ein deutliches Ausrufezeichen noch vor der großen Pause (46:19, 18.Minute). Durch dieses Feuerwerk wuchs der Vorsprung der Gäste mit einer überdurchschnittlichen Treffquote von 67% bis zur Halbzeit auf 27 Punkte an (50:23).
Im dritten Viertel bekam die verwunderte Rollstuhlbasketballgemeinde dann das Spiel zu sehen, was sie im Vorfeld erwarteten. Einen ausgeglichenen Schlagabtausch beider Mannschaften. Die Mittelhessen gaben nicht auf und fanden zu ihrem offensiven Rhythmus zurück. Allerdings konnten sie die Bullen nicht daran hindern, selbst weiterhin regelmäßig zu scoren. So tauschte beide Mannschaften fleißig Punkte aus, ohne eine wesentliche Änderung an der Differenz zu bewirken, was sich am 70:40 zum Ende des Abschnittes widerspiegelte.
Zwar starteten die letzten zehn Minuten mit 5 sehenswerten Punkten von Böhme, jedoch konnte der RSV Lahn-Dill das kleine Hoch nicht aufrechterhalten. Das Bienek-Team blieb trotz der Vorentscheidung weiter hungrig. Fast jeder Wurf der Thüringer fand den Weg durch die Reuse, und der Vorsprung wuchs kontinuierlich an. Angeführt wurden sie dabei von einem überragenden Alex Halouski, der 35 Punkte in 30 Spielminuten einnetzte. Den ersten Hunderter in der langen Geschichte des El Clásico verpasste das RSB-Team hauchdünn. Am Ende triumphierten die Bullen mit 99:51 und zogen in dieser Weise überraschend deutlich ins Pokal-Viertelfinale ein. Es war zugleich der höchste Sieg der Bulls gegen den RSV.
In der Konsequenz konnten die TH Bulls die nächste Runde im DRS-Pokal erreichen. Hier erwartet der Titelverteidiger die Doneck Dolphins Trier zum Start des neuen Jahres in einem Heimspiel.
Das Team von der Osterlange bestätigte damit eindrucksvoll ihre Frühform. Dennoch gilt es bei aller Euphorie jetzt die Dinge richtig einzuordnen. Die Bullen erwischten im wahrsten Sinne ein perfektes Spiel, das in dieser Form kein Maßstab für zukünftige Ergebnisse ist. Dennoch wollen Gloßner und Co. das Selbstvertrauen in die nächsten Wochen mitnehmen und vor allem weiter jeden Tag hart arbeiten. Die Saison ist noch lang und es warten noch zahlreiche Herausforderungen. Am kommenden Wochenende sind die Augen auf einen bayrischen Doppelspieltag gerichtet. Der Deutsche Meister empfängt Aufsteiger Bayreuth um 16 Uhr im Bullenstall. Der 3.Advent führt das Team dann nach München zu den Iguanas.
Die RSB Thuringia Bulls spielten mit folgendem Kader: Alex Halouski (35 Punkte), Jordi Ruiz (22), Vahid Azad (14), Joakim Linden (12), Arie Twigt (6), Hubert Hager (6), Tomas Klein (4), Anil Cegil, Lukas Gloßner und Marie Kier.
PM: RSB Thuringia Bulls | Foto: Franziska Möller