Rollstuhlbasketball-Bundestrainer Martin Otto und Teammanager Andreas Ebertz befinden sich zurzeit in Japan, um wichtige Vorbereitungseckpfeiler für die am 25. August 2020 beginnenden Paralympics zu setzen.
In der Präfektur Fukuoka trafen sich beide mit dem Bürgermeister der Stadt Kitakyushu, Kenji Kitahashi, sowie der Vize-Gouverneurin der Präfektur Fukuoka, Akie Omagari, um das geplante Pre-Camp der deutsche Damen im Südwesten Japans zu besprechen und vertraglich zu fixieren. Ein professionelles und anspruchsvolles Vorbereitungscamp, das direkt vor Beginn der Paralympics in Kitakyushu stattfinden wird, um die Athletinnen nicht nur in Hinblick auf die hohe Luftfeuchtigkeit und die Zeitverschiebung zu akklimatisieren, sondern auch ideal und bestmöglich auf das sportliche Großereignis vorzubereiten. Begleitet wird das Duo Otto und Ebertz von Marcus Wehner, der in Deutschland die Interessen der Präfektur Fukuoka vertritt, als Dolmetscher fungiert und hoffentlich, so Martin Otto, auch Ende August 2020 vom Innenministerium abgestellt wird, um die deutschen Korbjägerinnen vor und während der Paralympics zu begleiten.
„Neben dem wichtigen sportlichen Part“, holt Nationaltrainer Otto kurz nach der Landung in Tokio aus, „wird es auch einen kulturellen Teil sowie offene Trainingseinheiten geben, denen die Bürgerinnen und Bürger sowie Schülerinnen und Schüler der Stadt Kitakyushu beiwohnen werden. Die ganze Stadt ist sozusagen eingeladen.“ Aber nicht nur vom aktuellen Planungsstand zeigt sich der Bundestrainer beeindruckt, sondern auch von der dargebotenen Infrastruktur, wie der modernen Sporthalle, dem barrierfreien Hotel, dem separten Bustransfer und der in der Nähe befindlichen Schwimmhalle. „Wir freuen und schon jetzt auf die Zeit in der Präfektur Fukuoka und die gelebte Gastfreundschaft“, so Martin Otto, der die Zeit bis zum Rückflug nach Deutschland nutzen wird, um sich das Olympiastadion sowie die offiziellen Sport- und Trainingsstätten in Tokio anzuschauen, um wichtige Eindrücke aus dem Land der aufgehenden Sonne mit in die Heimat zu nehmen.
Martin Otto über den Status quo: „Bei der Akklimatisierung geht es zum einen um die hohen Temperaturen in Verbindung mit der hohen Luftfeuchtigkeit und zum anderen um die Zeitverschiebung. Aus besagten Gründen müssen wir mindestens sieben Tage vor unserem ersten Spiel in Japan sein. Es wird einen Vormittag geben, an dem wir die ganze Stadt einladen, um sich ein Training anzuschauen. Wir werden meist so gegen 8.45 Uhr in der Trainingshalle sein. Von 9.00 bis 9.30 Uhr bieten wir zwölf ausgewählten Bürgern oder Schülern an, in einer Art „Eins-zu-Eins-Betreuung“, mit den Spielerinnen den Sport auszuprobieren. Die Presse darf und wird dann auch vor Ort sein. Danach geht es pünktlich mit dem Training weiter. Es gibt auch ein kleines, gut erreichbares Schwimmbad mit Whirlpool etc., welches wir an zwei Tagen zur „Recovery“ bzw. zum sportlichen Ausklang nutzen können. Unser Team bekommt ebenfalls einen eigenen Bus mit Hebebühne zur Verfügung gestellt, so dass wir autark und flexibel sind. Die große Dreifachsporthalle inklusive Kraft- bzw. Athletikraum ist eigens für uns gebucht. Ein entsprechendes Catering ist auch vorgesehen, so dass die Damen nicht ständig aus und in die Stühle steigen müssen. Die Gastfreundschaft und Willkommenskultur wird dadurch unterstrichen, dass die Stadt sich an den Übernachtungskosten und den innerjapanischen Flügen beteiligt. Am letzen Tag nach dem Training wird es auch ein entsprechendes Kulturprogramm geben, das Andreas Ebertz und ich uns schon angeschaut haben. Das wird sehr interessant für die Spielerinnen sein. Abends sind wir dann Gäste des Bürgermeisters. Gemeinsam mit allen Beteiligten ist es gelungen, die bereits guten Trainingsmöglichkeiten noch weiter zu verbessern. So können die vorhanden drei Spielfelder nebst sechs Korbanlagen, um weitere vier Körbe erweitert werden, so dass wir auch mit der Männermannschaft trainieren könnten. Dies alles zeigt, wie weit unsere Planungen und Vorbereitungen fortgeschritten sind, und wie gut die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen funktioniert. Darüber sind wir sehr froh.“
Text: Martin Schenk | Fotos: Marcus Wehner