Bereits zum 68. Mal trafen am Sonntag die BSC Rollers auf Ligakontrahenten RSV Lahn-Dill. Die heißen und engen Duelle beider Teams in den letzten Jahren galten immer als einer der Ligahöhepunkte der Rollstuhlbasketball Bundesliga. Freilich ist die Ausgangslage für die Rollers in dieser Saison eine völlig andere. Neue Clubstrukturen, neues Team, neuer Trainer.
Diese erste Saison galt der gemeinsamen Konsolidierung, dem Zusammenwachsen und Stabilisieren.Dass die Trauben erwartungsgemäß hoch hingen, war Fans und Spielern schon vor dem Spiel klar, zu übermächtig und konstant präsentierte sich die Mannschaft um Head – Coach Zeltinger seit Jahren.
Von ihrer kämpferischen Seite wollten sich die Rollers zum letzten Heimspiel in der regulären Saison dem Publikum dennoch zeigen. Schon nach dem ersten Hochball zeigten die Gäste ihre Präzision und ihr Tempo – das Chancenplus ganz klar auf Seiten der Gäste! Aber die Westsachsen steckten nicht zurück und arbeiteten sich Meter für Meter über die hochstehende Verteidigung zum Korb der Gäste.
Leider prägten, wie schon bei dem Spiel gegen die Thuringia Bulls, leichte Nervosität und viele Fehlwürfe das erste Viertel der Rollers. Entsprechend konnten die Wetzlarer bereits nach den ersten zehn Minuten einen komfortablen Vorsprung von 27:10 für sich verbuchen.
„Neue Akzente setzen und über konsequentere Verteidigung mehr Spielanteile auf heimischer Seite bekommen.“, forderte Marco Förster zu Beginn des zweiten Viertel. So sank zunächst die Trefferquote der Wetzlarer und die Rollers erzielten einige, für die Moral wichtige Punkte. Mit 14:11 gingen die zweiten zehn Minuten zwar wieder an die routinierten Gäste, aber die
Muldestädter konnten sich doch dagegenstemmen und im Vergleich zum ersten Viertel den Abstand relativ konstant halten. (Halbzeitstand 21:41)
Nach der Halbzeitpause kamen die Rollers besser in das dritte Viertel und konnten mit einigen sehenswerten Aktionen den Abstand auf 16 Punkte reduzieren. Jetzt hatte der amtierende
Meister genug, Coach Zeltinger nahm eine Auszeit und stellte sein Team auf eine Pressverteidigung um, diese zeigte umgehend Wirkung, leitete einen 8:0 Lauf für die Gäste ein und zwang die Sachsen zu einer Auszeit.
Phasenweise gelang es den Zwickauern danach sich aus der Umklammerung zu lösen und einige Körbe zu erzielen, ändern konnte das aber auch nichts an der 29:57 Führung der stark aufspielenden RSV Cracks. Ein ähnliches Bild im vierten Viertel – Lahn Dill wechselte zwischen Zonen – und Pressverteidigung, Zwickau versuchte dagegenzuhalten und über kompakte Teamleistung den Spielfaden nicht zu verlieren. Am Ende leuchtete ein glanzloses 39:78 von der Anzeigetafel.
„Es ist momentan einfach schwer, Spieler sind krank oder angeschlagen und unser Kader ist weder groß noch tief besetzt. Somit fehlt uns auch die nötige Trainingsvariation, um das Feeling der Spieler zueinander zu festigen.“, so Head-Coach Förster nach der Niederlage. „Aber das sind Situationen, welche über eine Saison passieren können und wir müssen damit umgehen – aufgrund dessen bin ich phasenweise zufrieden mit der gezeigten Leistung – unser Ziel war es uns nie aufzugeben und immer wieder über kompakte Teamarbeit ins Spiel zurückzufinden! Die Moral und das Herz der Mannschaft stimmt – wir wissen woran wir zukünftig arbeiten müssen: Es ist noch ein langer Weg!“
PM: BSC Rollers Zwickau