Mit einem nie gefährdeten 80:32-Kantersieg (41:16) über stark dezimierte Ulmer, haben sich die Korbjäger aus Wiesbaden – nach der knappen 72:78 Auftaktniederlage in St.Vith – eindrucksvoll in der 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga zurückgemeldet.
Die nur mit sechs Akteuren angereisten Ulmer hatten, in der mit knapp 150 lautstarken Zuschauern gefüllten Ausweichspielstätte in Geisenheim, zu keiner Zeit eine Chance gegen die früh pressenden Rhinos. Schon im ersten Viertel konnte die Starting-Five der Kurstädter, um McLachlan, Weber, Dillmann, Hoffmann und Güntner den Gästen von der Donau den sprichwörtlichen Zahn ziehen. Schnell stand ein 8:0, 16:3 sowie 18:5 auf der Anzeigentafel im Rheingau-Taunus-Kreis. Während bei den Gästen aufgrund der frühen und aggressiven Verteidigung der Hausherren nur selten ein geordneter Spielaufbau stattfand, flutschte das orangene Leder bei den Nashörnern spielerisch durch die Angriffsreihen.
Nach dem ersten Viertel (18:5) kamen auch Kapitän David Amend, Lukas Jung und Thomas Gundert zu ihren ersten Spielminuten. Das Trio hörte dort auf, wo die Anfangsformation begann. Die freien Mitspieler wurden gekonnt in Szene gesetzt, so dass es jede Menge hervorragende Wurfpositionen für die Landeshauptstädter gab, die u. a. Scharfschütze Klaus Weber binnen kürzester Zeit gleich dreimal zum 24:5, 26:7 und 30:7 ausnutzte. Die konstant und routinierte agierenden Dickhäuter spielten in den letzten Minuten der ersten Halbzeit ihren Stiefel runter und rollten mit einer komfortablen 41:16-Halbzeitführung zum Pausentee.
Das Pausengetränk musste insbesondere Youngster Oliver Hoffmann gut bekommen sein, lief der wiedergenese 19-Jährige doch im dritten Spielabschnitt zur Höchstform auf. Sage und schreibe 15 Punkte netzt der Center den SABRES ein; die restlichen Punkte der Rhinozerosse im dritten Viertel gingen auf das Konto von Janet McLachlan und Serdar Antac. Während den Gästen nur wenig gelang, war er der 4,5-Punkte-Akteur Hoffmann, der die Bretter und das Spiel der Rhinos dominierte. Eine Leistung, die auch der Trainerin Christa Weber nicht verborgen blieb: „Oliver nimmt seit einigen Wochen eine tolle Entwicklung, er hat auch bei den Roller Bulls schon super gespielt. Auch im letzten Jahr gegen Ulm hat er eine tolle Leistung gezeigt. Danach hat er sich leider verletzt. Umso mehr freut es mich, dass er sich so präsentiert und in den Dienst der Mannschaft gestellt hat.“
Die Geschichte der restlichen zehn Minuten (18:6) ist schnell erzählt. Während bei den Gastgebern alle Spieler auf ihre Minuten kamen und sich Matthias Güntner immer wieder punktete und neun seiner 17 Punkte erzielte, mussten die Ulmer in den letzten Szenen der Partie auf ihren Center Thorsten Schmid verzichten, der sich bei einem Zusammenprall verletzte und den Rest der Partie vom Spielfeldrand aus verfolgen musste. Für die Wiebadener Farben kam auch 2,5-Punkte-Youngster Marcel Gerber auf seine ersten Einsatzminuten in der Spielzeit 2015/2016, was die Übungsleiterin freudig kommentierte: “Marcel hatte einen schweren Sturz hinter sich, der ihn sechs Wochen außer Gefecht gesetzt hat. Er trainiert jetzt wieder mit, und ich bin mir sicher, dass er schnell zu seiner alten Leistungsstärke zurückfindet. Schön, dass er sich heute vor eigenem Publikum zeigen konnte.“
Das nächste Match bestreiten die Rhine River Rhinos am 17.10.2015, um 16.00 Uhr, bei der zweiten Garde des RSV Lahn-Dill in Wetzlar.
Viertelergebnisse: 18:5 | 23:11 | 21:10 | 18:6
Punkteverteilung: Hoffmann (23), Güntner (17), Weber (10), McLachlan (8), Amend (7), Gundert (6), Antac (5), Gerber (2), Jung, Dillmann, Schwarz.
Stimmen zum Spiel:
Oliver Hoffmann: „Der Matchplan für heute war relativ simpel. Die ersten Minuten wollten wir pressen, um gut ins Spiel zu finden. Das hat funktioniert. Nach der Halbzeit haben wir dann auch auf Zone umgestellt. Die Ulmer haben es uns in der Defense teilweise sehr einfach gemacht. Wir sind als Team auf einem guten Weg. Nach der Niederlage in St. Vith sind alle noch mehr motiviert, der ganze Kader will richtig Gas geben. Wir nehmen jede Mannschaft ernst und geben alles auf dem Court.“
Headcoach Christa Weber: „Die Niederlage in St. Vith hat natürlich schon an uns genagt, wenn das Ziel Aufstieg lautet und es die erste Partie der Saison ist, die du abgibst. Das Team hat sich heute frei gespielt. Alle haben gut verteidigt. Auch die Offense konnte sich sehen lassen. Wir hätten Ulm auch gepresst, wenn sie zu zehnt angereist wären.“
PM: RRR