Die Rhine River Rhinos haben das vorletzte und wichtige Auswärtsspiel im Kampf um Play-off-Platz vier bei den BSC Rollers Zwickau mit 51:62 verloren. Dabei konnten die Dickhäuter das Match bis kurz vor Ende der Partie ausgeglichen gestalten und mussten sich erst in den letzten Minuten der Begegnung den Gastgebern geschlagen geben.
Die erste Aktion der Partie gehörte den Rhinos, die dank eines schnellen Dreipunktewurfs von Jim Palmer mit 3:0 in Führung gingen. Statt das eigene Team zu beflügeln, wirkte der Treffer wie ein Weckruf auf die Hausherren, die einen 8:0-Lauf starteten und auf 8:3 davonzogen. Erst zwei Freiwurftreffer von Youngster Matthias Güntner zum 5:8, ließen die Kurstädter ins Spiel zurückfinden. Ein weiterer Freiwurferfolg von Center André Hopp und ein Korbleger von Tommie Lee Gray führten zum zwischenzeitlichen 8:8-Ausgleich. Ein Ergebnis und Match auf Augenhöhe, das sich bis zum Viertelende (17:18) durchzog und auch nach Spielende in Svenja Mayers Fazit einfloss: „Wir haben es geschafft, gut in die Partie zu starten und keine leichten Punkte des Gegners zuzulassen. Im 2 Viertel haben wir dann leider den Faden verloren und die einfachen Körbe nicht gemacht. Am Ende hat uns einmal mehr das ausbaubare Teamplay das Genick gebrochen.“
Die von der 2,5-Punkte-Spielerin angedeutete Anfangsnervosität der Gäste zog sich auch durch die zweiten zehn Minuten der Partie an der Mulde. Zwei schnelle Aktionen durch Jan Gans und Edgaras Ciaplinskas auf Seiten der Rollers zum 22:17, setzte die Rhinozerosse zu Beginn des Abschnitts leicht unter Druck. Einem Freiwurftreffer von Kapitän Maurice Amacher folgte ein Dreifachschlag der Hausherren zum 28:20. Zwar kämpften sich die Wiesbadener durch eine 8:2-Lauf an die Zwickauer heran (28:30), aber diese konterten die Drangphase der Rhinos gekonnt, um mit einer 36:28-Führung in die Kabine zu rollen.
Der dritte Abschnitt sollte den Hessen gehören, die nach Wiederanpfiff zwei Treffer in Folge durch André Hopp und Jim Palmer einnetzten (32:36) und das Tempo und die Konzentration, wie vom Trainer gefordert, hochhielten. Mit offenen Visier duellierten sich nun beide Teams unter den Körben und aus der Mitteldistanz, wobei dir Rhinos das besser Ende für sich hatten und den Abschnitt mit 15:10 für sich entscheiden konnten.
Auch das finale Viertel konnte das Kollektiv vom Rhein lange offen gestalten und das Ausscheiden ihres Centers André Hopp – nach seinem 5. persönlichen Foul – kompensieren. Fünf Minuten vor Ende der Partie befanden sich Palmer & Co. in Schlagdistanz (47:51), ehe eine 7:0-Run der Feuervögel zum 47:58 die Entscheidung brachte. Lediglich drei dünne Zähler markierten die Dickhäuter in den letzten 300 Sekunden der Partei, was in der Crunchtime einfach zu wenig war, um die Gastgeber noch ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Nach 40 gespielten Minuten mussten sich die Hessen mit 51:62 den Sachsen geschlagen geben.
Stimmen zum Spiel:
Trainer Marco Hopp: „Die Enttäuschung ist groß, da wir die Chance verpasst haben, einen riesigen Schritt Richtung Play-off-Teilnahme zu machen. Dadurch werden die Aufgaben für uns natürlich nicht leichter, da wir nächste Woche beim amtierenden Deutschen Meister RSV Lahn-Dill antreten müssen und am letzten Spieltag die um den Abstieg kämpfenden Kölner empfangen. Wichtig wird sein, dass wir uns in Wetzlar gut verkaufen. Die Überschrift über das Match heute müsste eigentlich das Spiel der verpassten Chancen und Möglichkeiten lauten. Wir hatten die Option das Aufeinandertreffen zu unseren Gunsten zu entscheiden. Leider haben wir uns in der wichtigen Phase der Partie durch externe Faktoren und Schiedsrichterentscheidungen beeinflussen lassen, und wir konnten die durch eine harte Mann-Mann-Verteidigung erzwungenen Ballverluste des Gegners nicht in Zählbares für uns verwandeln. Es war schade, dass wir unsere eigenen Würfe und Chancen nicht verwertet haben.“
Manager Mirko Korder: „Viele kleine Fehler haben heute dazu geführt, dass wir dieses Spiel aus der Hand gegeben haben. Auch wenn wir aus meiner Sicht das Match locker für uns hätten entscheiden können. Es gab aber auch ein paar positive Facetten, wie z. B. der Auftritt einer Svenja Mayer, die das in sie gesetzte Vertrauen des Trainers sehr gut genutzt hat und sich für weitere Einsätze empfohlen hat. Auch Matthias Güntner hat heute wieder seine ganze Klasse gezeigt und bewiesen, warum er einer der besten deutschen Nachwuchscenter ist. Auch wenn ich mir einen anderen Ausgang der Partie gewünscht hätte, sehe ich langfristig und perspektivisch eine tolle Zukunft für die Rhinos, die auf jungen, talentierten und hungrigen Spielern fußt. In der den kommenden zwei Wochen heißt es für alle Beteiligten, sich zu fokussieren und in den letzten zwei Spielen alles zu geben. Die Play-offs sind nach wie vor machbar.“
Maurice Amacher: „Es war ein hart umkämpftes Spiel, das von viel Einsatz und Kampf geprägt war und das wir am Ende leider verloren haben. Eine schwache Wurfquote und unnötige Turnovers haben uns teilweise aus dem Konzept gebracht. Augenblicke, die Zwickau dann gnadenlos ausgenutzt hat.“
Statistik:
Viertelergebnisse: 17:18 | 11:18 | 15:10 | 8:16
Scorer: Güntner (18), Hopp (11), Gray (8), Malsy (6), Palmer (5), Amacher (2).
PM: RRR