Die Rhine River Rhinos verlieren das erste Spiel der Saison mit 60:74 (16:23 | 8:9 | 20:19 | 16:23). Die Dickhäuter müssen sich letztendlich der Erfahrung der Gäste und vor allem einem bockstarken Mustafa Korkmaz (5 von 6 Dreier, 27 Punkte total) und Quinten Zantinge (2 von 2 Dreiern, 20 Punkte total) beugen. Dennoch kann das junge Team erhobenen Hauptes vom Platz gehen. Aufgeben war zu keiner Zeit eine Option, immer wieder kämpften sich die Wiesbadener ins Spiel zurück.
Von der ersten Sekunde an schenkten sich beide Mannschaften nichts. Nach gewonnenem Hochball durch Gijs Even sind es dennoch die Gäste, die die ersten Punkte der Saison im Rhinos Dome einnetzen. In den folgenden Minuten entwickelt sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, bis schließlich der erste Dreier von Mustafa Korkmaz nach knapp acht Minuten den ersten Vorsprung für Rahden bedeutet.
Während Rahden sich zu Anfang des zweiten Viertels auf 11 Punkte Abstand absetzt, geben die Dickhäuter im Punktschwächsten Viertel nie auf und arbeiten sich konsequent zurück. Bis auf fünf Punkte schmilzt der Vorsprung der Gäste. Die Defense beider Teams ist stark. Lediglich 17 Punkte fallen im gesamten Viertel.
Nach der Pause kommen die Dickhäuter entschlossen aus der Kabine und spielen selbstbewusst auf. Damit bringen sie nicht nur Rahden in Schwierigkeiten, sondern sichern sich in der 26. Minute zunächst den Ausgleich und wenig später durch einen Dreipunktewurf von Arinn Young die Führung. Sie zu halten gelingt allerdings trotz hartem Kampf nicht.
Auch in den letzten zehn Minuten geben die Rhinozerosse nicht auf. Dennoch gelingt es nicht die Führung der Gäste noch einmal schmelzen zu lassen. Zu viele kleine Fehler verhindern die Wende, sodass die Punkte mit 60:74 nach Rahden gehen. Nun heißt es Hausaufgaben machen, weiter an sich arbeiten und dann beim nächsten Spiel in Frankfurt die ersten Punkte der Saison einfahren.
Coach Nicola Damiano ist dennoch zufrieden mit dem Saisonauftakt: „Ich bin jemand, der das Positive in allem sehen möchte. Unser Team kann es. Wir sind nicht nur einmal sondern sogar zweimal zurück gekommen. Das war zwar leider nicht genug, aber es hat gezeigt wie sehr dieses Team spielen möchte. Wie sehr dieses Team gewinnen möchte. Ich bin wirklich stolz auf alle. Wir haben gegen ein wirklich gutes Team gespielt. Sie haben im Vergleich zum letzten Jahr nicht viel geändert, wodurch sie sich besser kennen als wir es schon tun. Und sie wissen besser, was sie tun können. Das fehlt uns manchmal noch. So haben wir kleine Fehler gemacht, die wir korrigieren müssen und an denen wir noch hart arbeiten müssen. Wir haben ihnen zu viele einfache Punkte und Freiwürfe gegeben. Und sind als es eng wurde etwas zu nervös geworden. Aber wir sind auf dem richtigen Weg. Wir sind ein junges und talentiertes Team. Für einige war es das erste Spiel nach dem College. Durch die derzeitige Situation mit Corona konnten keine Fans in der Halle sein. Diese Unterstützung haben wir vermisst. Besonders in schweren Situationen haben wir sie vermisst, denn unsere Fans helfen uns mit ihrer Unterstützung immer besser zu sein. Ich hoffe, dass ihr alle Spaß dabei hattet das Spiel im Stream mitzuerleben. Wir vermissen euch!“
Auch Neuzugang Arinn ‚Juice‘ Young sieht das Spiel trotz Niederlage positiv: „Das erste Saisonspiel ist offensichtlich nicht nach Plan gelaufen, aber wir hatten einen guten Start für uns aus dem wir lernen und an dem wir noch viel arbeiten können. Unser Team ist sehr neu in diesem Jahr und wir müssen noch herausfinden wie wir am Besten zusammen arbeiten. Wir hatten einige wirklich gute Momente in der Offense und Defense, aber jetzt müssen wir lernen das 40 Minuten komplett durchzuziehen. Ich bin wirklich froh mein erstes Spiel gespielt zu haben, aber ich habe immer noch eine Menge Raum um mich selbst und das Team zu verbessern und darauf freue ich mich am Meisten. Ich kann es nicht erwarten Montag damit zu beginnen an den Dingen zu arbeiten!“
„Auch wenn wir als junges Team generell viel Entwicklungspotenzial besitzen, konnten wir am Samstagabend nicht unser schon vorhandenes Leistungsvolumen abrufen, aber trotzdem über weite Strecken das Spiel auf Augenhöhe gestalten – das sagt schon einiges aus. Zudem fehlte uns Marvin Malsy aufgrund einer geringfügigen Verletzung und Barbara Groß natürlich, die allerdings erst im Dezember kommen wird. Ich weiß wie hart die Mannschaft an sich arbeitet und ich schaue deswegen sehr positiv auf die Saison. Abschließend möchte ich noch betonen, dass wir uns alle natürlich sehr darüber freuen endlich wieder in die Saison starten zu können, aber wir uns gleichzeitig demütig der Chance, der Bürde und der gesellschaftlichen Verantwortung, Sport in der jetzigen Situation zu betreiben, absolut bewusst sind, wir werden jedoch proaktiv alles tun um diesem Vertrauen auch gerecht zu werden,“ resümiert Manager Mirko Korder nach dem Spieltag.
Für die Rhine River Rhinos spielten und punkteten: Gijs Even (15 Punkte), Andre Hopp (11), Jim Palmer und Arinn Young (jeweils 9), Tommie Gray und Chayse Wolf (jeweils 8), Svenja Mayer und Nicola Damiano.
Weiter geht es am 14. November 2020. Dann sind die Rhine River Rhinos erstmals zu Gast bei den Aufsteigern und Nachbarn ING Skywheelers in Frankfurt. Wir freuen uns auf das Hessenderby!
PM: RRR | Foto: Steffie Wunderl