Gegen den amtierenden Deutschen Meister hat die junge Mannschaft von Andre Hopp und Nicola Damiano noch keine Chance. Mit 61:91 (15:25 | 11:29 | 12:18 | 23:19) verlieren die Wiesbadener gegen die Gäste aus Thüringen. Bemerkenswert ist dennoch, dass die Dickhäuter nach einem starken Start und einem schwachen zweiten Viertel mit enormem Motivationsschub das letzte Viertel gewinnen konnten. Am 72. Sieg in Folge der Bullen ändert das jedoch nichts mehr.
Im ersten Viertel beginnt alles zunächst stark. Zwar schaffen es die Thüringer immer wieder einen Schritt davon zu eilen, doch die Wiesbadener bleiben stur dran. Mit kontinuierlicher Teamleistung kämpfen sie sich phasenweise sogar auf zwei Punkte heran, bevor ein Dreier von Andre Bienek den 10-Punkte-Vorsprung der Gäste besiegelt. 15:25 nach zehn gespielten Minuten.
Beflügelt spielen die Bullen dann ihre Stärke aus und lassen die Gastgeber spüren, warum sie sich in den letzten Jahren zur besten Mannschaft Europas krönen konnten. Die Rhinozerosse finden weder gegen die starke Offense ein Mittel, mit der die Bullen Punkt um Punkt einnetzen, noch schaffen sie es die starke Defense zu durchbrechen, um die Körbe in der heimischen Reuse zu versenken. Angriff um Angriff scheitern die Dickhäuter unter dem eigenen Korb, während die Gäste starke 29 Punkte in zehn Minuten machen. Mit 26:54 geht es in die Halbzeit.
Aus dieser kommen die Rhinos dann frisch und mit neuem Kampfgeist zurück. Endlich finden sie wieder Mittel und Wege die Defense der Bullen zu durchbrechen. Gleichzeitig gelingt es auch wieder, die Angriffe der Bullen besser zu kontrollieren. Es wird wieder ein Spiel auf Augenhöhe, das Coach Michael Engel sogar in ein Timeout zwingt, um seine Mannschaft zur Konzentration zu ermahnen. Mit 38:72 geht es in die letzten zehn Minuten.
Dann zeigen die Rhinos, was sie bereits in der ersten Halbzeit in Wetzlar gezeigt haben: Wenn die Konzentration stimmt, können sie auch mit den ganz Großen mithalten! Vor allem Center Andre Hopp dreht noch einmal so richtig auf. Mit starker Teamleistung spielen die Dickhäuter befreit auf, netzen Punkt um Punkt ein und dürfen am Ende zumindest ein gewonnenes Viertel für sich verzeichnen.
Diese Stärken sind es, auf die es weiter aufzubauen gilt. Die kommenden Spiele gegen München, Hannover, Münsterland und Hamburg werden entscheiden, ob den Rhine River Rhinos der Sprung in die Playoffs gelingt.
Nicola Damiano sieht wie immer die positiven Seiten des Spiels: „Ich denke, es war ein wirklich hartes Spiel. Wir haben kein schlechtes Spiel gespielt und definitiv besser und mit mehr Energie als im Hinspiel. Wir haben über drei Viertel des Spiels gut gespielt, aber wie so oft hatten wir auch in diesem Spiel einen Durchhänger – diesmal im zweiten Viertel. Wir haben das Vertrauen in uns selbst verloren und einfache Punkte liegen gelassen. Aber wir sind weiterhin auf dem richtigen Weg. Wir müssen einfach weiter an uns arbeiten. Das Positive: Wir haben gegen ein solches Team und diese starke Defense 61 Punkte gemacht. In den nächsten zwei, drei Wochen haben wir eine Menge wichtiger Spiele und dieses Spiel war wirklich wichtig für uns, um unsere Rotationen weiter zu erproben. Sie sind einfach eines der härtesten Teams, gegen die du spielen kannst. Wir müssen jetzt einfach weiter an unseren Stärken arbeiten und dann wird in den nächsten Spielen alles gut werden.“
Jim Palmer ergänzt: „Wir haben heute zuhause gegen die RSB Thuringia Bulls verloren. Schon zu Beginn wussten wir, dass sie uns in der Größe übertreffen, weshalb es unser Gameplan war, sie aus der Zone zu halten und die Würfe von außen zu nehmen. Das haben wir auch gut umgesetzt, aber sie sind schon im ersten Viertel heiß gelaufen. Auch in der Offensive haben wir gut gespielt, aber unsere Würfe sind leider einfach nicht rein gegangen und wir haben einfache Punkte liegen lassen. Trotzdem haben wir gut als Team zusammen gespielt und haben im Verlauf des Spiels unseren Rhythmus gefunden, was sich auch in der zweiten Hälfte gezeigt hat und wir haben das letzte Viertel sogar gewonnen. Wir müssen jetzt die Köpfe oben halten und den Fokus nach vorn richten, um nächste Woche gegen München wieder einen Sieg einzufahren.“
Manager Mirko Korder resümiert: „Obwohl wir es heute oftmals geschafft haben Thüringen zu schweren Schüssen von außen zu zwingen, haben diese trotzdem souverän weiter hochkarätig gepunktet während wir zu oft auch die einfachen Würfe verlegt haben und uns damit hadernd hin und wieder vom eigenen Kurs ablenken haben lassen. Mein Team hätte heute definitiv ein knapperes Ergebnis verdient, aber es hat nicht sollen sein. Gratulation an Thüringen, mit 91 Punkten und einer sehr hohen Trefferquote und starken Offense insgesamt, war diese Ausbeute eines Meisters würdig.“
Für die Rhinos spielten und punkteten: Andre Hopp (24 Punkte), Chayse Wolf (11), Arinn Young (10), Gijs Even (6), Tommie Lee Gray und Jim Palmer (jeweils 4), Nicola Damiano (2) und Barbara Groß.
Am kommenden Samstag, 20.02.2021 sind die RBB München Iguanas zu Gast in Wiesbaden. Hochball ist um 17 Uhr.
PM: Rhine River Rhinos | Foto: Steffie Wunderl