Wiesbaden: Gute Ausgangsbasis für die Play-downs – trotz Rhinos-Niederlage im Hessenderby

Die Rhine River Rhinos haben das letzte Spiel der Hauptrunde beim hessischen Nachbarn in Wetzlar mit 38:70 (10:23, 20:43, 32:54) verloren. Die Niederlage ist gleichbedeutend mit dem Start der Dickhäuter in den Play-downs, da parallel die RBB München Iguanas bei den RBC Köln 99ers mit 65:53 die Oberhand behielten. In die am 16. März beginnenden Abstiegsrunde starten die Kurstädter mit einem Polster von zehn Pluspunkten – ein gute Ausgangsbasis, um möglichst früh die Weichen für eine weitere Saison in der höchsten deutschen Spielklasse zu stellen.

Die Partie am Ufer der Lahn begann für die Rheinstädter positiv: Dem von Matthias Güntner gewonnen Hochball folgten die ersten Punkte durch den Kapitän Maurice Amacher. Die Freude über den Treffer, der gleichzeitig die einzige Führung der Rhinozerosse im Hessenderby markierte, währte nur kurz. Ein 13:0-Lauf der Hausherren und sechs trefferlose Minuten der Rhinozerosse, die auch durch eine Auszeit von Trainer Sven Eckhardt (2:8, 5. Min.) nicht gestoppt werden konnte, stellte die Kräfteverhältnisse an diesem Samstagabend frühzeitig klar. Zwar konnten die Hausherren den Abstand bis zum Ende des ersten Viertels (10:23) nicht merklich ausbauen, aber auch den Rhinos gelang es nicht, die gut gestaffelte Abwehr der Wetzlarer mit ihren Big Man Hopp und Güntner zu durchbrechen. Sinnbildlich dafür: Lediglich zwei Punkte entfielen in den ersten zehn Minuten auf die Center, während die restlichen Zähler aus der Mitteldistanz durch Kapitän Amacher und Marvin Malsy markiert wurden.

Auch nach der zweiminütigen Unterbrechung gelang es den Gästen nicht, den Abstand auf den Serienmeister zu reduzieren. Drei erfolgreiche 3-Punkte-Würfe des Wetzlarers Michael Paye kurz nach Wiederanpfiff (34:12, 13. Min), wiesen den Fans im weiten Rund der August-Bebel-Sporthalle die Richtung, in die sich das Match des 18. Spieltages entwickeln würde. Zwar konnten die Dickhäuter den Tabellenzweiten hier und da durch cleveres Pick-and-Roll-Spiel aus der Reserve locken und die 4,5-Punkte-Männer besser in Szene setzen, aber eine richtige Ergebniskorrektur zeichnete sich auch im zweiten Viertel (10:20) nicht ab.

Nach dem Pausentee zeigten die Rhinozerosse Moral und ein großes Herz. Statt sich gedanklich mit der nahenden Abstiegsrunde und der drohenden Niederlage gegen den RSV zu beschäftigen, boten die Gäste dem amtierenden Pokalsieger über weite Strecken die Stirn – eine positive Einstellung die sich nach Spielende auch am Viertelergebnis (12:11) festmachen ließ.

In den letzten zehn Minuten schwanden den Dickhäutern ein wenig die Kräfte, während der Serienmeister weiter seine Würfe traf und die Räume für die Gäste limitierte. Die Konsequenz: Magere sechs Punkte auf der Habenseite der Rhinos, die nach vierzig gespielten Minuten mit einer 38:70-Niederlage zum Duschen rollten. Eine sieglose Partie, die der Headcoach mit Blick auf die nahenden Play-downs nüchtern betrachtete: „Leider hat es heute nicht gereicht, um den sechsten Platz zu halten. Die Mannschaft hat toll gekämpft, aber Lahn-Dill war einfach eine Nummer zu groß. Jetzt ist es für die Mannschaft wichtig, dass wir uns in den Play-downs mit der gleichen Leistung präsentieren, die wir in der Rückrunde gezeigt haben. Wir wollen natürlich alle sechs Spiele gewinnen.“

Manager Mirko Korder zum Match und den letzten Wochen: „Auch wenn wir mit dem gestrigen Ergebnis nur die Play-Downs erreicht haben, bin ich rückblickend trotzdem sehr zufrieden mit dem bisherigen Werdegang. Wir haben es im Verlauf der aktuellen Saison geschafft, trotz der schmalen  Rotationsmöglichkeiten mit lediglich 8 bzw. 9 Spielern sowie dem Verlust einiger Leistungsträger im Vorfeld der Saison, eine Basis-Mannschaft zu formen, die – wie man in der Rückrunde gesehen hat – Charakter bewiesen hat und sehr erfolgreichen Basketball spielen kann. Des Weiteren haben wir mit Sven Eckhardt einen Trainer gefunden, mit dem wir gerne nachhaltig arbeiten möchten. Auch in anderen Bereichen konnten wir uns weiterentwickeln. Nun heißt es darauf aufzubauen und in den letzten Spielen nochmal alles geben.“

Statistik:

Viertelergebnisse: 10:23 | 10:20 | 12:11 | 6:16

Scorer: Hopp (10), Amacher (10), Güntner (6), Malsy (6), Schorp (4), Spitz (2), Mohnen, Beissert, Mayer

Trefferquote: Wiesbaden (19/56 | 33 %) & Wetzlar (31/60 | 51 %)

Die Play-downs

In einer erstmalig in der RBBL ausgetragenen Abstiegsrunde, an der die RBC Köln 99ers, die Roller Bulls Ostbelgien, die BSC Rollers Zwickau und die Rhine River Rhinos teilnehmen – und jeder gegen jeden in einem Hin- und Rückspiel antritt-, steigen die beiden letztplatzierten Teams in die 2. Bundesliga ab. Zu den Ergebnissen der Abstiegsspiele, werden die Punkte addiert, die die Teams in der Hauptrunde gegen- bzw. untereinander erzielt haben. Da die Dickhäuter sowohl die Roller Bulls als auch die Kölner zweimal schlagen konnten und in Zwickau gewannen, starten die Rhinozerosse mit 10 Pluspunkten in die Play-downs. Das erste Match bestreiten die Kurstädter am 16. März 2019, 17.00 Uhr, zu Hause gegen die 99ers.

Punkteverteilung vor dem Start der Play-downs

BSC Roller Zwickau – 10 Pkt.

Rhine River Rhinos – 10 Pkt.

Roller Bulls Ostbelgien – 4 Pkt.

RBC Köln 99ers – 0 Pkt.

PM: RRR | Foto: Thomas Navratil

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