Die Rhine River Rhinos feierten am Samstagnachmittag einen hauchdünnen 62:61-Auswärtssieg bei den BSC Rollers Zwickau. Ein Erfolg, der nach einer zerfahrenen Partie, erst in der letzten Minute durch eine tolle Teamleistung und einen stark aufspielenden und eiskalten Matthias Güntner sichergestellt wurde.
„Eine knapp 450 km lange Rückfahrt ist natürlich weit angenehmer, wenn du auswärts gewonnen hast“, ließ es sich Sven Eckhardt mit einem leichten Schmunzeln nach dem denkbar knappen Erfolg seiner Equipe in Sachsen entlocken. Dass sich das Match in der Sporthalle Mosel zu einer engen Kiste entwickelte, lag vor allem an den Hessen, die solide ins erste Viertel starteten und bis zur 9. Minute (10:12) nichts anbrennen ließen. Erst ein Korbleger vom Zwickauer Center Rostislav Pohlmann und ein Freiwurftreffer der Französin Marianne Buso im Dress der Feuervögel, zementierte einen 5-Punkte-Vorsprung nach Ende des ersten Viertels (10:15), in dem die Dickhäuter nicht die Optionen unter des Gegners Reuse fanden, die sich Headcoach Sven Eckhardt für sein Kollektiv wünschte.
Auch im zweiten Spielabschnitt blieben die Dickhäuter stets auf Schlagdistanz zum BSC. Ein 9-Punkte-Rückstand Mitte des zweiten Viertel (16:25, 15. Min.) wurde von den Rhinos binnen vier Minuten (28:29, 19. Min) egalisiert. Statt sich jedoch auf die eigenen Stärken zu besinnen, verstrickten sich die Hessen in Diskussionen mit den Unparteiischen. Ein Unterfangen, das mit Technischen Fouls belegt wurde. Im ganzen Spiel kassierten die Kurstädter drei Ts. Zwei davon gingen an André Hopp, der sechs Minuten vor Spielende zum Duschen geschickt wurde. Zum Pausentee rollten die Rhinos indes mit einem 3-Punkte-Rückstand (30:33).
Nach der Halbzeitpause stellten die Gäste auf eine Pressdeckung um, die jedoch nicht griff. Im Gegenteil: Binnen der ersten knapp 2,5 Minuten setzten sich die Hausherren auf 40:30 ab. Ein Vorsprung, der durch sieben Güntner-Punkten in Folge (37:40, 24. Min.) nahezu pulverisiert wurde, aber bis zum Ende des dritten Viertels nicht ganz gehalten werden konnte (42:48).
Im finalen Abschnitt entwickelte sich ein echter Nailbiter in Sachsen. Etliche Führungswechsel ein ausgefoulter Andre Hopp, ein in die Presche springender Mak Beissert, ein bockstarker Youngster Matthias Güntner (28 Punkte/15 Rebounds) sowie ein funktionierendes Kollektiv sorgten dafür, dass die knappe Führung der Hausherren (61:60) 42 Sekunden vor Spielende, in einen 62:61-Auswärtssieg umgewandelt wurde. Ein Erfolg, den Headcoach Sven Eckhardt nach dem Schlusspfiff einzuordnen wusste: „Wir hatten die gesamte Partie Schwierigkeiten, in unser Spiel zu finden. In der ersten Halbzeit haben wir besonders mit der Wurfquote gehadert. Am Ende hat sich das Team dann den Sieg erkämpft, weil sie nicht aufgegeben haben. Somit ein Lob an alle neun Spieler, die sich hervorragend eingebracht haben.“
Durch den Erfolg gegen Zwickau wurde der Rhinos-Verbleib in der ersten Liga nahezu in Stein gemeißelt. Während die RBC Köln 99ers bereits als erster sportlicher Absteiger feststehen, müssten die Kurstädter alle noch folgenden Partien verlieren, die Roller Bulls Ostbelgien alle vier ausstehenden Spiele gewinnen und den direkten Vergleich gegen die Rhinozerosse gewinnen. Theoretisch machbar, in der Praxis jedoch kaum vorstellbar.
Statistik:
Viertelergebnisse: 10:15 | 20:18 | 12:15 | 20:13
Scorer: Güntner (28/13 Reb.), Beissert (13), Mohnen (8), Hopp (7), Spitz (2), Mayer (2), Amacher (2), Schorp, Malsy
Rebounds & Assists: Wiesbaden (31 & 19) | Zwickau (36 & 15)
Trefferquote: Wiesbaden (27/60, 45%) | Zwickau (24/59, 40%)
PM: RRR | Foto: Thomas Navratil