Die Rhine River Rhinos verlieren am 7. Spieltag sang und klanglos mit 75:43 (22:15 | 18:4 | 20:8 |15:16) gegen einen bockstarken Kapitän Jan Sadler und seine Füchse.
Das Spiel beginnt nervös auf beiden Seiten. Fast zwei Minuten vergehen bis Jan Haller die ersten Punkte für die Hausherren einnetzt. Schon im nächsten Angriff gleicht Tommie Lee Gray aus und es entwickelt sich bis kurz vor Ende des ersten Viertels ein Spiel auf Augenhöhe, das genau die spannende Partie darstellt, die von beiden Mannschaften erwartet wurde. Nur knapp können sich die Füchse zum Ende des Viertels absetzen – 22:15 nach zehn gespielten Minuten.
Danach beginnen zwanzig Minuten zum Vergessen. Während Hannover United sein Spiel herunterspielt und scheinbar gegen jeden Defenseansatz der Dickhäuter das richtige Rezept parat hat, bleibt der Korb der Wiesbadener wie zugenagelt. Lediglich Marvin Malsy und Andre Hopp schaffen es, das Punktekonto der Rhinos um 4 Punkte zu erweitern, so dass es 40:19 in die Pause geht.
Auch im dritten Viertel finden die Rhinozerosse nicht in ihr Spiel. Hannover netzt kontinuierlich Punkt um Punkt ein, während es bei den Wiesbadenern an den Abschlüssen scheitert. Acht Punkte in zehn Minuten sind einfach zu wenig um das bequeme Polster der Füchse schmelzen zu lassen.
Im letzten Viertel werden die Gäste dann endlich wach. Sie knüpfen an den Spielanfang an, es funktioniert in Offense und Defense und am Ende können sie das Viertel sogar knapp für sich verbuchen. Sie punkten als Team und zeigen einen Funken der Dickhäuter, die noch vor zwei Wochen ein bombastisches Spiel gegen Trier aufs Parkett gezaubert hatten. Neuzugang Babsi Groß darf in den letzten Spielminuten ihr Debüt im Dress der Rhinos feiern. Zwar gelingt auch ihr der Abschluss heute nicht so richtig, aber immerhin kann sie nach den Jahren am College wieder die ersten Minuten Bundesliga-Luft schnuppern. Dennoch reichen 16 Punkte im letzten Viertel leider nicht, um das Spiel zu drehen und daraus das Spiel auf Augenhöhe zu machen, das der Partie würdig gewesen wäre. So zahlen die Rhine River Rhinos erneut Lehrgeld in Hannover, die verdient mit 75:43 die Punkte im Nikolausstiefel behalten.
Trainer Nicola Damiano fasst zusammen: „Wir haben das schlechteste Spiel der Saison gespielt. Es scheint, als hätte der Druck eines großen Spiels, der uns gegen Trier so einen Antrieb gegeben hat, uns diesmal blockiert hat. Wir haben bis zum Ende durchgespielt und unsere Defense war nicht einmal so schlecht. Das Problem war, dass wir nicht punkten konnten. Und ohne zu punkten ist es schwer sich zurück zu kämpfen. Ich hoffe, dass das Spiel eine gute Lektion für uns war, um zu lernen. Positiv ist für mich, dass Babsi ihre ersten Minuten bekommen hat, sie kann uns weitere Rotationsmöglichkeiten geben und das wird uns sicherlich helfen.“
Center Gijs Even ergänzt: „Das Spiel ist nicht so gelaufen wie wir es wollten. Wir haben recht gut angefangen und sind im Spiel geblieben. Danach haben wir unsere Offense abgewürgt und nicht genug Druck auf ihre Schützen erzeugt. Wir haben immer noch gute Chancen in unserer Offense kreiert, die Würfe sind nur einfach nicht rein gegangen.“
„Uns war vor dem Spiel klar, dass wir heute einen guten Tag erwischen mussten um die Füchse zuhause in eigener Halle zu schlagen. Allerdings war es Hannover United, die heute vor allem als Kollektiv einen extrem starken Tag hatten, angeführt von einem Jan Sadler on fire, dem wirklich nahezu alles gelungen ist. Nichtsdestotrotz spielt das heutige Endergebnis nicht mal Ansatzweise das wieder, was unsere Mannschaft normalerweise leisten könnte. Vorerst bleibt uns jedoch nur einen Glückwunsch an den verdienten Sieger zu richten. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen und es das nächste Mal, zuhause im Rückspiel, deutlich besser machen“, resümiert Manager Mirko Korder nach dem Spiel.
Für die Rhinos spielten und punkteten: Marvin Malsy, Chayse Wolf und Andre Hopp (jeweils 8), Arinn Young (5), Tommie Lee Gray und Gijs Even (jeweils 4), Jim Palmer, Svenja Mayer und Nicola Damiano (jeweils 2) und Barbara Groß.
Damit schließen die Dickhäuter das Jahr 2020 mit drei Siegen aus fünf Spielen in der Saison 2020/21 auf dem 5. Platz ab und verabschieden sich in die Weihnachtspause. Das geplante Heimspiel am 12.12.2020 entfällt, der BBC Münsterland steigt erst zur Rückrunde in den Spielbetrieb ein. Weiter geht es für die Rhine River Rhinos auswärts am 16.01.2021 gegen die Baskets 96 Rahden.
PM: Rhine River Rhinos | Foto: Steffie Wunderl