Souveräner 90:43-Heimsieg in der Buderus Arena | Die Mannschaft der Stunde aus Hamburg musste am späten Samstagabend die Heimreise in den hohen Norden mit leeren Händen antreten. Nach 40 Spielminuten jubelte der Tabellenführer RSV Lahn-Dill in der Buderus Arena über einen hohen 90:43-Erfolg (26:8/44:20/68:39) gegen die BG Baskets Hamburg. Matchwinner auf Seiten der mittelhessischen Gastgeber waren Catharina Weiß und Topscorer Hiroaki Kozai.
Letztgenannter kam am Ende auf 34 Punkte, davon sechs Treffer jenseits der 6,75m-Markierung, fünf Rebounds und sechs Assists. Der Japaner war damit gegen sein ehemaliges Team eine absolute Bank und gefährlichste Offensivkraft bei den Hausherren. Überragend aber auch Nationalspielerin Catharina Weiß, auf der nach dem Ausfall von Jannik Blair als einzige Lowpointerin ein enormer Druck lag. So stand die erst 21-Jährige knapp 36 Minuten auf dem Parkett der Buderus Arena und machte ihre Sache fantastisch, wie Cheftrainerin Janet Zeltinger später attestierte. Der australische Nationalspieler Blair bekam nach einer Kopfverletzung aus der Trainingswoche, keine Freigabe zum Start von Teamärztin Petra Michel-Leutheuser und musste sich die Partie im Livestream selbst von der heimischen Couch aus anschauen. Vor knapp 500 Zuschauern legte vor allem der Japaner Kozai wie die Feuerwehr los. Nach 70 Sekunden sein erster Dreier zum 5:2, wenig später erhöhte der 33-Jährige wiederum per Dreier zum 13:6 (5.), ehe Center Reo Fujimoto es seinem Landsmann von jenseits der 6,75m-Linie zum 16:6 (6.) gleichtat. Doch dies sollte an diesem Abend erst der Vorgeschmack sein, merkte man den Hausherren doch an, dass sie im Vorfeld des Gipfeltreffens am kommenden Wochenende in Thüringen mit absoluter Konzentration ans Werk gingen. So setze sich der Lauf der Wetzlarer über 32:10 (14.) durch Thomas Böhme und 39:14 (15.) durch Kozai auch im zweiten Viertel nahtlos fort. In der Verteidigung kompromisslos und in der Offensive mit zu Beginn über 60 prozentiger Trefferquote erfolgreich, agierte die Mannschaft von Trainerin Zeltinger und ihrem Co-Trainer Günther Mayer wie aus einem Guss. Und dies egal, wer für die Hausherren gerade auf dem Parkett der Buderus Arena stand. Auch nach dem Seitenwechsel ließ der RSV nicht abreißen, startete mit einem 9:0-Lauf zum 53:20 (22.), ehe die Hamburger erstmals konterten und mit Moral bewiesen, dass sie sich nach drei Erfolgen in Serie auch in Mittelhessen nicht kampflos geschlagen geben wollten. Lohn dieser Phase war ein mutiger 19:15-Zwischenspurt, den der Iraner Saman Balaghi mit zwei Dreiern zum 53:27 (24.) einläutete und zum 68:39 (29.) auch abschloss. Im Schlussviertel dominierte jedoch wieder der RSV Lahn-Dill. War es im dritten Abschnitt der Japaner Hiroaki Kozai, der diesem mit eigenen 18 Punkten den Stempel aufdrückte, übernahmen diesen Job in den letzten zehn Spielminuten Thomas Böhme und Dominik Mosler. Beide trafen in dieser Phase zehn ihrer insgesamt zwölf Würfen und schraubten damit das Ergebnis auf 78:39 (35.) und wenig später auf den Endstand von 90:43. „Hiro Kozai ist in einer bestechenden Form, aber den größten Druck steckte heute Catha Weiß problemlos weg. Mit ihrer extrem starken Verteidigung über die gesamte Spielzeit, hat sie uns heute ganz viel geholfen und ein Topspiel abgeliefert“, freute sich Cheftrainerin Janet Zeltinger nach der Schlusssirene in der Buderus Arena. Damit haben sich die Wetzlarer Rollis im Vorfeld des Gipfelduells am kommenden Samstag in Thüringen von ihrer besten Seite gezeigt. Aber auch die Bulls konnten sich an diesem Spieltag mit einem 101:28-Erfolg in Frankfurt auf das Duell gegen die Mittelhessen eingeschossen. So scheint für das Topspiel zwischen dem amtierenden Meister und Tabellenzweiten aus Elxleben und dem amtierenden Champions League Sieger und Tabellenführer aus Wetzlar alles bereitet zu sein. Lahn-Dill: Hiroaki Kozai (34/6 Dreier), Thomas Böhme (14), Dominik Mosler (13), Brian Bell (10), Reo Fujimoto (9/1), Quinten Zantinge (6), Mark Beissert (3), Simon Brown (1), Peyman Mizan, Catharina Weiß. Hamburg: Mojtaba Kamali (15), Saman Balaghi (12/2), Martin Steinhardt (8), Luc Weilandt (4), Kai Möller (2), Anne Patzwald (2), Nikolaus Classen, Alireza Ahmadi (n.e.).PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann