Nationalspieler Thomas Böhme war es, der am Samstagabend an der Waterkant mit einer beeindruckenden Show seine Mannschaft zum souveränen Auswärtssieg bei der BG Baskets Hamburg führte.
Nach vierzig Spielminuten hatte der 29-Jährige nicht nur selbst 40 Punkte erzielt, sondern damit auch maßgeblichen Anteil am 87:51-Kantersieg (19:10/41:24/65:35) bei den Hanseaten, die damit gleichzeitig ihre höchste Saisonniederlage quittieren mussten.
Es waren gerade einmal 16 Sekunden in der edeloptics.de-Arena im Stadtteil Wilhelmsburg gespielt, da ließ Böhme seinen ersten Dreier in die Reuse der norddeutschen Gastgeber einschweben. Dem 0:3 ließ der Nationalspieler bereits bis zum 4:16 (8.) weitere elf Punkte folgen, ehe die BG Baskets erstmals Zugriff auf die Partie des 15. Spieltages in der RBBL fand. Die beiden Iraner Salman Balaghi und Mojtaba Kamali schienen nun mit ihren Punkten die Hausherren zurück ins Spiel bringen zu können, doch das 10:16 (10.) sollte nur eine kurze Zwischenepisode in einem ansonsten einseitigen Duell sein.
Niemand anderes an diesem Abend als Thomas Böhme beendete das erste Spielviertel mit seinem dritten Dreier und begann den zweiten Abschnitt nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn mit einem weiteren Treffer von jenseits der 6,75m-Markierung zum 10:22 (11.). Egal in welcher Position, der gebürtige Franke war von der Hamburger Defensive kaum zu bremsen und hatte nach zwei weiteren Freiwurftreffern beim 10:24 unglaubliche 22 Punkte erzielt. Dabei profitierte der RSV-Topscorer aber nicht nur von seiner enormen Geschwindigkeit, sondern auch von zahlreichen perfekten Anspielen seiner Teamkollegen Brian Bell und Steve Serio. Die beiden US-Boys kamen am Ende auf starke acht bzw. elf Assists.
Auch nachdem beim 24:41 die Seiten gewechselt wurden, änderte sich an den Kräfteverhältnissen auf dem Hamburger Parkett nicht viel. Ein weiterer seiner insgesamt sechs Dreier, nur sieben Sekunden nach Wiederbeginn, sowie sechs Zähler von Bell und Serio, sorgten bereits in der 23. Spielminute beim 24:50-Zwischenstand dafür, dass jegliche Hoffnungen der Hanseaten auf eine Wende im zweiten Durchgang im Keim erstickt wurden. „Das Team war von Beginn an aggressiv und hat dies auch über die gesamte Spielzeit beibehalten“, freute sich Günther Mayer über die durchgängig hohe Konzentration seiner Mannschaft über die gesamte Spielzeit und fügte hinzu: „Genau dies werden wir nächste Woche auch gegen die Baskets 96 Rahden brauchen“.
Der Co-Trainer, der kurzfristig erneut die etatmäßige Cheftrainerin Janet Zeltinger vertreten musste, bezog sich dabei bereits auf das wichtige kommende Heimspiel am nächsten Samstag gegen den Tabellendritten Baskets 96 Rahden. Die Ostwestfalen unterstrichen zeitgleich eindrucksvoll ihre Ambitionen in Richtung Playoffs und sahen bei der knappen 72:76-Niederlage bei Meister Thuringia Bulls lange Zeit wie der mögliche Sieger aus. Mit dem Duell am kommenden Samstagabend gegen Rahden und dem Topspiel eine Woche später, beide Male in der Rittal Arena Wetzlar, geht die RBBL-Hauptrunde für die Wetzlarer Rollis nun in ihre heiße Phase.
In Hamburg ließ der RSV Lahn-Dill am vergangenen Samstag jedoch nichts mehr anbrennen und zeigte sich auch in den verbleibenden Minuten über die Stationen 43:71 (34.) und 47:81 (37.) souverän. Am Ende kamen alle elf mitgereisten Akteure, Peyman Mizan musste aufgrund einer Handverletzung kurzfristig passen, zu ihren Einsatzzeiten.
Hamburg: Mojtaba Kamali (23), Martin Steinhardt (10), Mareike Miller (8), Salman Balaghi (6), Alireza Ahmadi (2), Kai Möller (2), Nikolaus Classen, Janne Deutschmann, Luc Weilandt, Maya Lindholm (n.e.).
Lahn-Dill: Thomas Böhme (40/6 Dreier), Steve Serio (15/1), Ian Sagar (11), Michael Auprince (7), Brian Bell (6), Dominik Mosler (6), Mark Beissert (2), Annabel Breuer, Simon Brown, Christopher Huber, Catharina Weiß.
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann