In einem denkwürdigen ersten Playoff-Halbfinalspiel trotzte der RSV Lahn-Dill allen Corona bedingten Widrigkeiten und fuhr am Montagabend einen 68:42-Erfolg (15:12/30:18/49:27) bei Hannover United ein. Damit haben die Mittelhessen das 1:0 in der „best-of-three“ Serie vorgelegt und hoffen nun bereits ihren ersten Matchball am Mittwochabend um 19:30 Uhr in der Buderus Arena Wetzlar verwandeln zu können.
Hauptsache gewonnen, unter diesem Fazit könnte der verspätete Auftakt in die Playoffs 2022 für den RSV Lahn-Dill stehen. Eine terminliche Achterbahnfahrt in den letzten Tagen mit fast täglichen Hiobsbotschaften, fand somit ein vorerst gutes Ende. Nur ganze 13 Spieler konnten beide Seiten in der niedersächsischen Landeshauptstadt aufbieten, alle anderen befanden sich aufgrund von positiven Corona-Tests in Isolation. Assistenztrainer Günther Mayer musste in Hannover dabei auf Paralympicssieger Brian Bell, Tokio-Silbermedaillengewinner Hiroaki Kozai, Nationalspielerin Catharina Weiß, den ehemaligen iranischen U22-Auswahlspieler Peyman Mizan und Cheftrainerin Janet Zeltinger verzichten.
Entsprechend durfte man beiden Seiten, denn auch Hannover hatte enorme Personalprobleme, das doch eher verkrampfte erste Spielviertel verzeihen, das den Gast aus Mittelhessen knapp vorne sah. Im zweiten Viertel fand der deutsche Rekordmeister aus Wetzlar, trotz der ungewohnte Aufstellung, als erstes Team zu seinem Rhythmus. So machten Thomas Böhme, Simon Brown und Reo Fujimoto aus dem 15:14 (11.) schnell ein 27:14 (17.).
Dieses Bild setzte sich auch nach dem Seitenwechsel im dritten Viertel fort. Der Japaner Fujimoto war es, der beim 38:20 (24.) erstmals den Vorsprung auf knapp 20 Punkte ausbauen konnte. Der RSV spielte unter diesen Bedingungen nicht perfekt, aber effektiv und dies obwohl Coach Günther Mayer notgedrungen teilweise die 14,5 erlaubten Klassifizierungspunkte nicht einmal voll ausschöpfen konnte.
Topscorer Thomas Böhme war in der 36. Spielminute für die bis dahin höchste Führung in der gesamten Partie verantwortlich, als ihm per Dreier das 64:38 gelang. Am Ende fuhr der RSV Lahn-Dill einen auch in dieser Höhe verdienten Erfolg in der niedersächsischen Landeshauptstadt ein, bei der mit Mark Beissert, Dominik Mosler, Reo Fujimoto, Simon Brown und Thomas Böhme gleich fünf Spieler zweistellig scorten.
Nun freut sich der RSV Lahn-Dill am Mittwochabend auf sein Heimspiel, wenn es um 19:30 Uhr in der Buderus Arena Wetzlar zu Playoff-Duell Nummer zwei kommt, bei dem die Mittelhessen bereits ihren ersten Matchball zum Finaleinzug verwandeln wollen.
Hannover: Jan Haller (22), Amit Vigoda (12), Oliver Jantz (6), Tobias Hell (2), Alexander Budde, Sören Seebold.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (18/4 Dreier), Simon Brown (14), Reo Fujimoto (12), Domink Molser (10), Mark Beissert (10/2), Jannik Blair (4), Quinten Zantinge (3).
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann