Am Samstagabend belohnte sich der RSV Lahn-Dill für die konstant starke Leistung, die die Mannschaft des Trainergespanns Janet Zeltinger und Günther Mayer seit Wochen abliefert. So gelang in Frankfurt nicht nur ein 90:36 (30:7/50:16/76:23) Kantersieg über die ING Skywheelers, sondern auch der Sprung auf Tabellenplatz eins in der RBBL. Da Meisterschaftsrivale Thuringia Bulls zeitgleich in Hannover ausrutschte, ist dem RSV Lahn-Dill der Platz an der Sonne 2020/2021 nun auch nicht mehr streitig zu machen.
„Uns war das spielfreie letzte Wochenende absolut nicht anzumerken. Von Beginn zeigte sich die gesamte Mannschaft hellwach und sehr aggressiv in der Defensive“, freute sich nach 40 Spielminuten in der Mainmetropole Co-Trainer Mayer zurecht über den gelungenen Auftritt seiner Schützlinge. Wie auch Head Coach Janet Zeltinger sah der 50-Jährige, wie der Gast aus Mittelhessen mit hoher Intensität und ebenso hohem Tempo agierte und dies auch nicht durch die zahlreichen Wechsel verlor. Egal wer im Hessenderby auf dem Parkett stand, der deutsche Rekordmeister agierte wie aus einem Guss und überaus dominant.
Es dauerte dabei nur wenige Spielminuten, bis die Defensive der Wetzlarer den Schraubstock um die Skywheelers-Offensive immer enger zog. Bis dahin konterten die Hausherren die 6:2-Führung (2.) der Gäste durch Dominik Mosler geschickt aus und konnten durch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Nico Dreimüller nur 90 Sekunden später erstmalig in Führung gehen. Doch der RSV Lahn-Dill hatte sich bereits frühzeitig auf den auch an diesem Tag stärksten Frankfurter Akteur eingestellt und ließ dem erst 23-jährigen Ex-Wetzlarer nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Das 7:6 (3.) blieb damit die erste und einzige Führung der Gastgeber in diesem Spiel.
US-Nationalspieler Steve Serio war es, der mit sieben Punkten in Serie und dem 13:7 (5.), die Richtung des weiteren Spielverlaufs vorgab. Seine Teamkollegen Michael Auprince, Brian Bell, Ian Sagar und Thomas Böhme bauten diese Vorlage bis zum Ende des ersten Spielviertels dann sogar zu einem 24:0-Lauf aus, der die Weichen frühzeitig stellte. Nun hatte der Gast aus Wetzlar seinen Turbo gezündet und schraubte das 30:9-Zwischenergebnis (11.) in teils beeindruckender Präzision halbzeitübergreifend bis auf 70:18 (28.) hoch. Dabei kamen bereits frühzeitig alle RSV-Akteure zum Einsatz und am Ende bestätigte die Statistik die geschlossene Mannschaftsleistung der Wetzlarer, bei denen gleich sechs Spieler zweistellig punkteten.
Erst mit Ende des dritten Viertels und einem 64:11-Run der Mittelhessen binnen der letzten 25 Spielminuten, erlöste Nico Dreimüller mit einem Dreier sein Team aus der Schockstarre. Vier weiteren Punkte des ebenfalls positiv auffallenden Fabian Gail sowie einem zweiten Treffer von jenseits der 6,75 Meter Markierung durch Dreimüller, sorgten letztendlich für die Widerbelebung der Frankfurter. In der Schlussphase zeigten die Skywheelers so noch einmal positiv, dass sie als Neuling für frischen Wind in der RBBL sorgen und erhobenen Hauptes das Parkett verlassen konnten.
Während für die Skywheelers mit dieser Partie die RBBL-Hauptrunde und damit eine Corona bedingt schwierige Spielzeit beendet ist, kann der RSV Lahn-Dill von der Pole-Position aus in die Playoffs um die Meisterschaft starten. Auf wen die Wetzlarer in der „best-of-three“ Halbfinalserie nach Ostern treffen, steht dabei noch nicht fest. Trotz des abschließenden Nachholspiels am kommenden Samstag in der Rittal Arena gegen Hamburg, sind sie zwar nicht mehr von Platz eins zu verdrängen, doch Hannover hat mit einem 57:50-Coup gegen Titelverteidiger Thüringen das Rennen um Platz drei noch einmal neu entfacht. So werden erst die insgesamt noch vier ausstehenden Nachholbegegnungen am kommenden Wochenende entscheiden, ob Thomas Böhme & Co. am 10. April im ostwestfälischen Rahden oder im niedersächsischen Hannover in die Playoffs starten werden.
Frankfurt: Nico Dreimüller (10/2 Dreier), Tim Diedrich (8), Fabian Gail (8), Christoph Spitz (3), Marian Kind (2), Lisa Nothelfer (2), Anton Welchof (2), Sven Diedrich (1), Carsten Crombach, Homayoun Mehrabadi, Florian Miller, Robert Peterson.
Lahn-Dill: Thomas Böhme (18/2), Dominik Mosler (15), Michael Auprince (13), Ian Sagar (13), Brian Bell (10), Simon Brown (10), Steve Serio (9), Christopher Huber (2), Annabel Breuer, Catharina Weiß.
PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann