Wetzlar: RSV katapultiert sich mit Kantersieg zur Tabellenführung

100:43 gegen chancenlosen Tabellenletzten aus Zwickau | Mit viel Symbolkraft und passend zur Zeitumstellung in der Nacht von Samstag auf Sonntag, hat der RSV Lahn-Dill die Tabellenführung in der RBBL erobert. Durch einen 100:43-Kantersieg (28:13/48:24/72:33) gegen den BSC Rollers Zwickau katapultierten sich die Mittelhessen auf Rang eins, auch wenn das damit weiterhin sieglose Schlusslicht der Liga aus Sachsen am vergangenen Samstag kein wirklicher Maßstab im Fernduell mit den RSB Thuringia Bulls war. Der Titelverteidiger aus Thüringen seinerseits konnte ersatzgeschwächt den starken Aufsteiger Baskets 96 Rahden mit 65:51 bezwingen.

Der höchste Sieg im 76. Duell mit den Zwickauern bescherte der Trainerbank des RSV Lahn-Dill dabei einen ruhigen Nachmittag in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle. Dass das knapp 16 Jahre alte bisherige Rekordergebnis vom 13. Dezember 2003, als der damalige RSV mit 106:53 in der Robert-Schumann-Stadt gewann, übertroffen werden konnte, lag vor allem an einer mannschaftlich extrem ausgeglichenen Leistung. Kein Akteur im RSV-Trikot stand am sechsten Spieltag der RBBL länger wie knapp 24 Spielminuten, so lange wie Weltmeister Simon Brown, auf dem Parkett. „Dass war eine ganz starke und geschlossene Leistung des gesamten Teams“, war sich dann auch Cheftrainerin Janet McLachlan nach der Schlusssirene sicher und ergänzte: „Vor allem Mark Beissert und Peyman Mizan haben uns viele gute Aktionen gegeben und ihre Chance sehr gut genutzt“.

Zu Beginn konnten die Gäste die Partie zunächst jedoch offen gestalten. Die beiden Topscorer der Sachsen, Vytautas Skucas und Edgaras Ciaplinskas, warfen ihre individuellen Fähigkeiten in die Waagschale und sorgten in der fünften Spielminute für den 12:10-Anschluss für ihre Farben. Doch nach dieser Anfangsphase lief der RSV-Motor mehr und mehr rund, die defensive Taktik gegen die beiden Litauer griff immer besser und was folgte war ein erster 14:1-Lauf zum 26:11 (9.). Binnen dieser vier Spielminuten gelang für die Sachsen nur Daniel Gehse ein einziger Punkt von der Freiwurfline.

Dieser Trend sollte sich nun fortsetzen, druckvoll und aggressiv ließen Kapitän Michael Paye & Co. dem Team von Trainer Marco Förster nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Die am Ende geringe Trefferquote von nur 30 Prozent auf Seiten der Gäste, war dabei ein Beleg für die gute Verteidigungsarbeit, die den Rollers nur sehr selten gute Wurfpositionen bot. Bis zur Pause zog der RSV so über 36:20 (15.) bereits vorentscheidend auf 48:24 davon.

Und auch nach dem Seitenwechsel war auf Seiten der hessischen Gastgeber nahezu egal, wer auf dem Parkett der August-Bebel-Sporthalle stand. Ohne Bruch agierten die Hausherren entschlossen und kaltschnäuzig. Der britische Weltmeister Simon Brown war es, der im dritten Viertel die Zwischenstände zum 62:27 (24.) und 70:29 (27.) markierte. Am Ende war es dann Rückkehrer Mark Beissert, der 47 Sekunden vor dem Ende der Partie die Schallmauer zum 100:41 durchbrechen konnte.

Während auf Seiten der Wetzlarer erneut fünf Akteure zweistellig punkteten, von denen keiner länger als 22 Minuten auf dem Parkett stand, waren die Offensivkräfte der Sachsen in der RSV-Verteidigung in besten Händen. Aber vor allem die französische Nationalspielerin Marianne Buso hielt bis in die Schlussphase immer wieder energisch dagegen und avancierte zu besten Kraft im Rollers-Trikot. Auf den RSV Lahn-Dill wartet nun am kommenden Samstag in der RBBL das Hessenduell gegen die Rhine River Rhinos in der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Lahn-Dill: Thomas Böhme (21), Dominik Mosler (18), Michael Paye (17), Michael Auprince (15), Brian Bell (10), Simon Brown (8), Mark Beissert (5), Kai Möller (4), Christopher Huber (2), Annabel Breuer, Peyman Mizan.

Zwickau: Marianne Buso (12), Vytautas Skucas (9/1 Dreier), Mazvydas Butkevicius (8), Daniel Gehse (5), Edgaras Ciaplinskas (4), Benjamin Kenyon (3), Frank Oehme (2), Mees Hessels.

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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