Wetzlar: Offener Schlagabtausch mit Happyend für den RSV | 79:70-Heimerfolg über die Rhinos aus Wiesbaden

In einem hochklassigen Duell zweier Playoff-Kandidaten hat sich der RSV Lahn-Dill am Samstagabend in der Rittal Arena gegen die Rhine River Rhinos behauptet. Nach 40 spannenden Spielminuten feierte die Wetzlarer einen 79:70 (16:19/34:35/52:58) Heimsieg im Hessenderby gegen das Team aus Wiesbaden, bei dem US-Center Brian Bell mit 22 Punkten zum Topscorer avancierte.

Im Duell der beiden kanadischen Cheftrainer Paul Bowes und Janet Zeltinger, boten die Gäste aus der hessischen Landeshauptstadt dem mittelhessischen Gastgeber über weite Strecken der Partie einen offenen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Die Entscheidung fiel erst im vierten und letzten Viertel, in das die Hausherren mit der Hypothek eines 52:58-Rückstand gingen, jedoch Ruhe bewahrten und im Stil eines Topteams die Partie wendeten.

Zu Beginn sahen die 539 Zuschauer in der Rittal Arena einen hochmotivierten und taktisch perfekt eingestellten Gast aus Wiesbaden. Dieser nahm zunächst das Heft in die Hand, machte aus einem 13:11 (7.) für den RSV durch Thomas Böhme unbekümmert ein 15:19 (9.). Doch die Führung sollte in der Folge weiter wechseln, denn in das zweite Viertel startete diesmal Lahn-Dill dominant, drehte die Partie durch den späteren Topscorer Brian Bell zunächst zum 24:19 (12.) und behauptete diese Führung bis zum 28:25 (16.) durch Dominik Mosler.

Die Besucher sahen in dieser Phase ein munteres Duell des achten Spieltages in der RBBL, das mit Tempo, Spielwitz und sehenswerten Kombinationen geführt wurde. Unter dem Strich 25 Assists auf Seiten der Rhinos und 29 bei den Hausherren unterstrichen die Spielfreude auf dem Parkett der Rittal Arena Wetzlar. Und spätestens nach einem 9:0-Lauf der Gäste zum 28:34 (19.) durch Nationalspieler Matthias Güntner, hatte Wiesbaden jede Scheu abgelegt Lahn-Dill im 13 Duell gegeneinander die erste Pflichtspielniederlage zuzufügen.

Diesem die Rhinos an diesem Tag irgendwie nicht zu packen bekam. Spätestens als der Brite Jim Palmer quasi mit der Schlusssirene des dritten Abschnitts das psychologisch wichtige 52:58 für die Gäste erzielen konnte, drohte der Wiesbadener Slogan „Can´t stop a running rhino“ in Wetzlar zur Wahrheit zu werden.

Doch mit Beginn des vierten Viertels belohnte sich der Gastgeber endlich für seine Geduld. Nach 13 Sekunden läutete Simon Brown den Endspurt seiner Farben ein, ehe der Australier Jannik Blair wenig später das 56:58 (32.) erzielen konnte. Aus diesem Start entwickelte sich ein 10:2-Lauf des RSV zur eigenen 62:60-Führung (34.). Und auch wenn die Rhinos beim 62:64 und 65:66 (35.) noch einmal ein deutliches Lebenszeichen aussendeten, war beim Blick auf das Parkett der Rittal Arena klar zu erkennen, dass das Momentum nun auf Seiten der Wetzlarer Rollis war. Böhme schraubte seine Punktausbeute alleine im Schlussabschnitt von acht auf stolze 21 Punkte und sorgte so für ein mit 27:12 gewonnenes Schlussviertel und dem Happyend für sein Team.

„Wiesbaden hat uns einen klasse Fight geliefert und ist zurecht auf Playoff-Kurs, wo sie für jeden Gegner eine Herausforderung werden. Im vierten Viertel haben wir dann endlich unseren Rhythmus gefunden, was natürlich ausschlaggebend für den Erfolg war“, so eine erleichterte Cheftrainerin Janet Zeltinger nach der Begegnung.

Auch wenn die Spielanteile bei den Lahn-Diller gut verteilt waren und sich alle eingesetzten Spieler in die Korbschützenliste eintragen konnten, ragten mit Bell und Böhme zwei Spieler aus dem RSV-Kollektiv hervor. Der US-Amerikaner kam am Ende auf 22 Punkte, acht Rebounds und sieben Assists, während sich die Bilanz seines Teamkollegen auf 21 Zähler, fünf Rebounds und stolze 13 Assists addierte.

Im letzten Punktspiel des Jahres kommt es für den RSV am kommenden Samstag gleich zum nächsten Hessenderby. In Frankfurt warten dann die ING Skywheelers auf den Tabellenführer der RBBL, der mit einem weiteren Erfolg gerne als Herbstmeister in die dann folgende achtwöchige EM- und Weihnachtspause gehen würde.

Lahn-Dill: Brian Bell (22), Thomas Böhme (21/3 Dreier), Reo Fujimoto (12), Hiroaki Kozai (10), Simon Brown (4), Quinten Zantinge (4), Jannik Blair (2), Dominik Mosler (2), Catharina Weiß (2), Mark Beissert (n.e.), Peyman Mizan (n.e.).

Wiesbaden: Matthias Güntner (16), André Hopp (16), Louis Hardouin (11/1), Arinn Young (11), Nicola Damiano (6), Jim Palmer (6), Chayse Wolf (4), Gijy Even, Svenja Mayer, Barbara Groß (n.e.).

 

PM: RSV Lahn-Dill | Foto: Armin Diekmann

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